BORN THIS WAY - Lebenseinstellung und Tattoo!

In einer Zeit, in der Labels oft mehr geschätzt werden, als alles andere und jedes Individuum innerhalb kürzester Zeit katalogisiert werden soll, müssen wir unser Kapital schützten - unsere Einzigartigkeit!

Natürlich ist es schön sich mit dem ein oder anderen Markenamen zu schmücken (vor allem wenn es sich dabei um Givenchy oder Chanel handelt), doch das dies nicht das Wichtigste ist, wissen wir spätestens seit dem Vintage-Vibe aus Großbritannien, wo Individualität mehr Bedeutung hat, als Labeling.

Doch wie weit ist dieses Katalogisieren erlaubt, wenn es um uns selbst geht?

Ich für meinen Teil, werde meist nach den ersten Sekunden einer flüchtigen Begegnung in eine Schublade gesteckt, die spätestens nach der Zweiten wieder ausgetauscht werden muss.

Die Straßen sind doch voll von Stereotypen oder sind sie das nur weil wir sie dazu machen?

Woher wissen wir das hinter dem obdachlosen Bettler, nicht ein angesehner Künstler oder ehemaliger Geschäftsmann steckt? 

Während ich über dieses Thema nachdachte, fiel mir die Geschichte einer Freundin ein. Sie war von Natur aus sehr schlank und ihr wurde daher nachgesagt unter Magersucht zu leiden (das absehbare Schicksal aller dünnen Menschen), also aß sie, sie aß viel mehr als die anderen Mädchen und wollte sich durch diese Provokation eigentlich aus ihrer Schublade befreien, doch  statt in Frieden gelassen zu werden, nahmen die Lästereien der anderen Mädchen (die nebenbei bemerkt alle unter Figurproblemen litten) nur zu, ganz im Gegenteil zu ihr selbst.

Also hörte sie auf sich dafür zu interessieren was über sie gesagt wurde und so legte sich auch das Gerede, das um sie gemacht wurde. Diese Erfahrung machte sie um einiges selbstbewusster.

Ich bin in einem einem Ort aufgewachsen, der sich so gar nicht für Labels, dafür aber umso mehr für Labeling begeistert. All das, das aus der Reihe tanzt, wird zunächst skeptisch (und das ist wirklich harmlos ausgedrückt) betrachtet und so war (bzw. ist) das bei mir schon mein Leben lang. Ich bin ausgelacht, bespuckt, beschimpft und sogar geschlagen worden, dennoch war ich nie, niemals ein Außenseiter...weil ich mich ganz einfach nie zu einem habe machen lassen.
Dieses Label stand mir einfach nicht. 

Ich habe früh gelernt das man es sowieso nicht allen Recht machen kann, weil das schlichtweg nicht möglich ist, es wird immer jemanden geben, der nicht gut findet was man tut, also sollte man es gar nicht erst versuchen und es sich stattdessen ganz einfach selbst Recht machen. Dieses Selbstbewusstsein setzt sich durch. Trotz der vielen Ablehnung, die mir in meinem Heimatort wiederfahren ist, kann ich mich so glücklich schätzen dort aufgewachsen zu sein, ich habe dort die besten Freunde gefunden, die sich eine Junge, wie ich nur wünschen kann, habe eine tolle Schule besucht, in der ich mit dem Abitur alles erreicht habe, was ich mir als Schüler nur hätte erträumen können. Ich war Schul- und Klassensprecher, Abschlussballkönig und habe eine Ehrenauszeichnung für Charakterstärke und soziales Engagement bekommen. Dieses Label wiederum, war eines ganz nach meinem Geschmack.

Ich habe so viel Liebe zu spüren bekommen, die ich nun der ganzen Welt mitteilen möchte.

Mit meiner ganz persönlichen Hymne der Selbstakzeptanz born this way von Popikone Lady Gaga, habe ich ein ewiges Lieblingslied bekommen, aus dem jeder (auch diejenigen, die es musikalisch vielleicht nicht schätzen können) ziehen kann, das es ganz einfach gut ist so zu sein, wie man ist.

Wir alle urteilen ALLE über JEDEN und das ist auch in Ordnung, es hilft uns die Orientierung beizubehalten und auf dem rechten Weg zu bleiben, das bedeutet allerdings nicht, das wir uns nicht auch mal irren können, daher sollten wir unser Urteil auch nicht jedem ungefragt mit der Faust ins Gesicht schlagen.
(Zeigt den nötigen Anstand und behaltet es auch mal für euch, den jeder, der bei einem Label schon mal daneben gegriffen hat, weiss wie unangenehm es ist den restlichen Tag damit herumlaufen zu müssen ;) )

So und jetzt noch eine kleine Genugtung für den Außenseiter in mir....BORN THIS WAY..... für immer unter meiner Haut und für jeden ein klare Botschaft. Danke Maximilian C., hättest du mich nicht geschlagen, hätte ich es mich vielleicht nie getraut! Abgesehen davon, dass du es finanziert hast...

"Do not allow people to dim your shine because they are blinded. Tell them to put on some sunglasses, cuz we were born this way bitch!"
— Lady Gaga

Inked by the awesome Miss Laura Cherrygrove @ The Shit Shop Berlin! 14.1.2013

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