Samstag, 25. Februar 2012

Rollenspiele.

Dass es für ein weibliches Model von Vorteil sein kann mit einem kurvenlosen Körper auch als hübscher Junge eine gute Figur zu machen, ist ja bekanntlich kein Geheimnis.
Doch nach und nach buchen hochkarätige Designer auch immer mehr androgyne männliche Models.
Der Trend fängt bei langen Haaren und spindeldürren Körpern an und geht bis zu High Hehls und Extrem Make UP.
Doch woran liegt der Reiz? Warum ist einfach nur Mann und einfach nur Frau nicht mehr genug?

In den aktuellen Kollektionen spielt Unisex wieder eine große Rolle. Skinny Jeans, flache Schnürschuhe, Federohüte, Bikerjacken (die Liste könnte ich endlos weiterführen). Wem was gehört ist nicht mehr eindeutig. Die Geschlechter sind nicht mehr schwarz und weiß zu definieren.

Es geht dabei jedoch nicht darum sich als Mann oder Frau zu verkleiden, der androgyne Look hilft Frauen sich von den Zwängen der floralen Blumenprints zu emanzipieren und Männer gleichermaßen, ihre eitle Seite zu unterstreichen.

Man(n) bleibt trotzdem Man(n) selbst, es wird nur eine bestimmte Facette seiner Persönlichkeit betont (eine Frau bleibt trotzdem eine Frau...aber eben eine besondere)

Für Mädchen, die den Look trotzdem sexy halten wollen, sind High Hehls Pflicht (wie immer eigentlich).

Viele Elemente wie schwarzer Nagellack, Eyeliner und Zigarettehosen sind im Rock'n'Roll schon lange etabliert und werden nun auch in den Kleiderschränken mutiger und rebellischer IT-Guys gesichtet.
Androgynität ist einer meiner absoluten Lieblingstrends. 
Er steht für Freiheit und Rebellion, er ist der provokante Aufschrei, den die Modewelt gebraucht hat.
Eine Welt, in der eigentlich alles schon einmal da gewesen ist. Moderner geht es eigentlich nicht.

Wie jeder aufkommende Trend, kann auch dieser natürlich bis ins Extreme ausgekostet werden.
Bill Kaulitz (der ja eigentlich schon immer mehr wie ein Mädchen ausgesehn hat) läuft als halb Mann/halb Frau für Desquared über den Laufsteg und wird von Karl Lagerfeld (höchstpersönlich) für die Vogue fotografiert. Danach erfindet er sich neu und wird zum Modevorbild.
Lady Gaga schlüpft nicht nur für die japanische Vogue in die Rolle ihrers männlichen Egos Joe Calderone (der auch im YOU AND I Video zu sehen ist).
Ja sogar das erfolgreichste Männermodel der Welt Baptiste Giabiconi spielt mit seiner Männlichkeit (wobei ich glaube, dass er von seinem Meister Karl dazu gedrängt wurde, damit er dem folgenden jungen Mann in nichts nach steht).

Doch keiner beherrscht das Spiel mit den Geschlechtern so gut wie Model of the moment Andrej Pejic.
Der Wahlaustralier wurde auf der Straße für ein Mädchen gehalten und wird seitdem sowohl als männliches Model, als auch als Frau gebucht.
Seinen provokanten Durchbruch erlangte er 2008 als er für Jean-Paul Gaultier zu erst in Herren-Looks und anschließend als Braut über den Catwalk schritt.



Ein Mann, ein Trend, ganz viele individuelle Looks, von denen wir sicherlich noch mehr hören werden.

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