Freitag, 21. Februar 2014

Vorsicht Bissig!

Seit jeher begründet sich der schlimmste Alptraum eines jeden Fashionista wohl darin auf eine Party zu kommen und dort jemanden zu treffen, der das selbe Outfit trägt, wie man selbst.
Was sich nach einem oberflächlichen Teenie-Film Mythos anhört, bedeutet für all diejenigen unter uns, die Mode nicht nur nutzen um ihren Körper zu verhüllen, eine Riesen Katastrophe.
Dahin der einzigartige Auftritt, der Streetstyle-Fotografen vor Freude in die Luft springen lassen sollte, weg ist das Gefühl von Individualität, stattdessen spürt man in sich langsam aber sicher das Gefühl von Wut aufsteigen, weil man sich doch nicht für das ursprüngliche Ausgehoutfit entschieden hat.
Mit den Worten 'Ach, mir steht es eh viel besser' versucht man das alles letztendlich hinter sich zu lassen und mit dem sofort darauf folgenden 'Vieeeel Besser!' erwidern deine Freunde das alte Spiel (wer kennt es nicht) und bemühen sich somit die Wogen zu glätten.
Als ich neulich auf einem Event in München das Vergnügen hatte meinen Styling-Zwilling zu treffen, hatte ich zwar nicht, wie die OTTO-Werbung es uns einzureden versucht, das Verlangen ein Foto davon zu machen, fühlte mich aber durchaus wohl genug in meiner Haut um der Dame ein Kompliment für ihre auffällige Lederjacke zu machen (die an mir natürlich bei Weitem besser aussah).
Ich fühlte mich ähnlich, wie Miley Cyrus in Sex and The City 2, als sie Samantha die Lanze bricht und sie zu sich auf den roten Teppich holt um im selben Kleid gemeinsam vor den Fotografen zu posieren.
Oh, wie bescheiden wir doch heute wieder sind.
Statt einem herzlichen Lachen um meine Geste zu erwidern, bekam ich jedoch nur ein verkniffenes Lächeln und die junge Dame, die ich unter dem Namen Josephine kennenlernte, signalisierte mir eindeutig, dass sie es wohl nicht so toll fand jemanden in der selben Lederjacke zu sehen.
Dann halt nicht!
Ray Bans - Gudrun Sjörden Shirt - my Prom-King-Crown

Eine Stunde später dachte ich immer noch über die Situation nach und musste schmunzeln. Josephine, die mittlerweile nur noch in einem fragwürdigen Kleid von Forever 21 auf der Party zu sehen war (und es höchst wahrscheinlich für ein Designerkleid ausgab), war eines jener Mädchen, die es schafften die komplette Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bloss weil sie ein zu kurzes Kleid tragen … und so etwas banales wie Brüste haben. Wie kam ich nur auf die Idee wir könnten uns ähneln, bloss weil wir die selbe Jacke trugen oder noch wichtiger, wie konnte sie es annehmen?!
Offensichtlich musste sie es ja denken, sonst hätte sie ihre nicht noch nachträglich an der Garderobe abgegeben.
Später an diesem Abend dachte ich über solche Situationen nach.
Gut, der Großteil in meinem Kleiderschrank stammt aus Second Hand Shops oder dem Kleiderschrank meiner Mutter, also ist die Gefahr jemanden im selben Look zu treffen möglichst gering. Aber würde es mich wirklich stören jemanden in einem meiner Vintage Versace Hemden zu sehen? Ich glaube nicht.
Auch wenn jedes Modemagazin dieser Welt versucht uns einzureden, dass man einen Look möglichst 'effortless' halten soll, sprich man soll so aussehen, als würde man sich keine Mühe geben, stehen wir am Ende des Tages doch noch eine halbe Ewigkeit vor dem Spiegel um auf einem solchen Event möglichst stark nach uns selbst auszusehen.
Dabei werden wir zu regelrechten Künstlern, lassen unser Kreativität freien Lauf und kombinieren, was das Zeug hält.
Warum dann das ganze Theater? Wenn man schon so weit ist, dass man das Haus anschliessend zufrieden verlässt, sollte man sich das auch keinesfalls mehr nehmen lassen.
Auch von keiner vollbusigen Josephine!
So viel Selbstvertrauen sollte ein jeder von uns in sich haben um zu erkennen, das es nicht irgendeine Lederjacke ist, die unseren Look komplimentiert, sondern unsere Persönlichkeit. Ansonsten könnte man auch auf jede Schaufensterpuppe dieser Welt eifersüchtig sein oder das Model aus der Kampagne.
Wenn wir bei der Wahl unserer Kleidung wirklich wir selbst sind und auch danach aussehen wollen, wird es überhaupt keine Rolle mehr spielen, wie viele Stylingzwillinge man am folgenden Abend treffen wird, denn dann ähnelt keiner mehr dem anderen und falls doch sieht man zu mindest nach sich selbst aus und kann sich mit den oben genannten Worten trösten, ich bin mich sicher jeder von uns hat Freunde, die das altbewährte Spiel perfekt beherrschen und nur zu gerne mitspielen.

Und weil am Ende ein Bild doch mehr als 1000 Worte sagt, beweisen Michi (TheLostBoy.de) und ich in unseren Jubiläumsshirts von Gudrun Sjörden, dass wir mehr als Girl's Club nachspielen können und man selbst in einem simplen Klassiker zeigen kann, wer man ist!

Das berühmte Streifenshirt aus organischer Baumwolle (das eigentlich für Damen gedacht ist, aber an Jungs mindestens genauso gut sitzt) gibt es zum 35. Geburtstag in vielen Farben, mein Favorit bleibt jedoch schwarz-weiss gestreift.
Shirts gibt es unter www.gudrunsjoeden.de

Mittwoch, 19. Februar 2014

Marni.

Die Suche nach dem perfekten Duft gestaltet sich in der heutigen Zeit mindestens genauso schwierig, wie die Suche nach dem perfekten Partner.
Eine möglichst lange Beziehung soll es werden, sehr intim und einen Wiedererkennungswert, der anderen schon auf hundert Metern signalisiert, dass man zusammen gehört.
So viel Auswahl und so viele feine Unterschiede, dennoch sind die meisten irgendwie gleich und am Ende des Tages wollen wir doch etwas, das zu uns passt und dabei trotzdem einzigartig ist.
Nachdem ich Chanel, Dolce and Gabbana und auch Lady Gaga's Fame als Lebensabschnittpartner geniessen durfte, bin ich jetzt bereit für etwas ernstes - mit anderen Worten, ich bin bereit für MARNI.
So gerne ich bei meinen Outfits typisch männliche Attribute mit dem ein oder anderen femininen Akzent versehe, so lange war ich auch schon auf der Suche nach einem Duft, der genau das widerspiegelt.
Ursprünglich für Frauen gedacht, ergibt die Mischung aus Rosenöl, Weihrauch, Zimt und verschiedenen Gewürzen einen starken Duft, der genauso gut von Männern getragen werden kann, wie von Frauen und dabei nie überladene wirkt.
MARNI selbst steht als Modelabel für unkonventionelle Kreationen, die ein Leben lang modern wirken sollen - diese Philosophie steckt auch hinter dem gleichnamigen Duft.
Ein paar Spritzer reichen meist für den ganzen Tag und sorgen dafür, dass man den besonderen Duft auch nach einer langen Partynacht noch wahrnimmt.
Außerdem erklärt Marni, dass sich der Duft den Trägern anpasst und man so selber für die letzte eigne Note verantwortlich ist.
Ein weiteres Argument dafür, dass man gar nicht anders kann als sich in diesen Duft zu verlieben ist die Tatsache, dass er in jedem Alter wirkt. Egal ob Anfang 20 oder 50, Marni geht immer. 
Wer also auf der Suche nach einem langanhaltenden Parfum ist, das man noch nicht an jedem riechen durfte, sollte auf Marni setzten.
30ml gibt es bereits ab 60 € bei Douglas.
Hier geht's zum Shop: 

You know when you found the one - your favorite Fragrance. 

Sonntag, 9. Februar 2014

Wege und Orientierung.

Neulich war ich mit Freunden zum Essen im Münchner Restaurant Destina verabredet.
Es sollte einer dieser Abende werden, an denen man mit Hilfe eines gemütlichen Dinners, inklusive Powertalk, die Zeit überbrückt, bis man dann leicht verspätet auf der eigentlichen Party auftaucht.
Als ich mich unter dem Vorwand auf die Toilette zu müssen in die Waschräume schlich um meine Frisur zu überprüfen (man will ja nicht völlig oberflächlich wirken) durfte ich nüchtern feststellen, dass ich mich sogar in einem Lokal verlaufen kann. Statt in die Waschräume führte mich mein Weg in die Küche, wo ich zwar keine Antwort auf mein Frisurenproblem bekam, stattdessen jedoch eine detaillierte Wegbeschreibung zur Herrentoilette.
Nachdem ich meine Eitelkeit wieder unter Kontrolle gebracht hatte, konnte ich kaum glauben, dass ich es wirklich fertigbringen würde mich ein zweites Mal zu verlaufen ... in ein und dem selben Restaurant!
(wo ist nur der Kellner / Reiseleiter, wenn man ihn mal braucht)
Nach ein paar verwirrten Blicken und dem Versuch meine Orientierungslosigkeit zu überspielen, fand ich dann endlich zurück an unseren Tisch.
Das sieht mir so ähnlich, ständig verlaufe ich mich und verliere die komplette Orientierung, weil ich mit meinen Gedanken bei irgendeinem Tagtraum hängen geblieben bin.
Eine Partynacht und viel zu viel Pizza später, kreisten alle meine Gedanken um das Thema Wege und Orientierung.
So, wie ich durch meinem Abstecher in die Küche gezwungen war einen Umweg zu gehen, so müssen wir das doch auch im echten Leben immer wieder tun.
Wege und Orientierung - was sich nach einem Seminar für katholische Religion in der Oberstufe anhört, begleitet uns doch eigentlich ununterbrochen, seit wir die (Grund-)Schule verlassen haben, oder?
Wäre es eigentlich wichtiger gefragt zu werden, was für eine Art Mensch man sein will, wird man gerade in jungen Jahren ständig mit der Frage konfrontiert, wohin man im Leben möchte und wie der nächste Lebensabschnitt aussehen soll. Dabei wird man immer gezwungen eine für aussenstehende Personen plausibel klingende Antwort zu definieren auf die Frage wer und vor allem WAS man eigentlich sein will.
(Ich muss das zumindest.)


Was man jedoch wirklich in solchen Momenten machen möchte, ist wie ein trotziges Kind die Zunge rausstrecken und weglaufen… vielleicht  auch vom Weg abkommen?
Mittlerweile im Bett sitzend, kam ich nicht umher mich zu fragen, ob ein kleiner Umweg manchmal nicht das Beste wäre, was uns passieren könnte?
Als ich ein Teenager war (was ich biologisch gesehen auch noch vor einem Jahr war…aber ich denke ihr wisst worauf ich hinaus möchte), war ich davon überzeugt, dass ein fester Plan einen geraden Weg nach oben gewährleisten würde. Eine Abweichung um zu sehen, wohin einen das Leben treiben würde, wäre undenkbar gewesen.
In München und der Realität angekommen, war die erste Lektion, die ich als Model lernen durfte (nach keine Kohlehydrate ab 18 Uhr!), dass man aufhören sollte daran zu glauben, dass es so kommen würde, wie man es sich erwartet. 
(Ich glaube das hat Carrie's Redakteurin bei Vogue in Sex and the City auch mal gesagt … das muss ja ein gutes Zeichen sein)
Dass das, was uns stattdessen widerfahren wird, nicht gleich schlecht sein muss, durfte ich erfreulicher Weise auch recht schnell erleben.
Es ist schon merkwürdig, dass es Tage gibt, an denen man das Ziel so klar vor Augen hat, dass man den Weg quasi auch mit verschlossenen Augen finden würde und auf der anderen Seite gibt es Momente, in denen man selbst mit detaillierter Wegbeschreibung den Weg zum Tisch zurück nicht mehr findet.
Dass das Ziel und der nötige Einsatz nichts zu wünschen übrig lassen, spielt dabei keine Rolle.
Wir finden tausend kitschige Grußkarten und Internetfloskeln, die besagen, der Weg allein sei das Ziel, dass wir dabei völlig vergessen worum es eigentlich geht - das Ziel!
Wer diesen Blog jemals gelesen hat, wird wissen, was meine Ziele sind und wie bereit ich bin, alles dafür zu tun, aber gerade wenn man viele Träume im Kopf hat, ist es doch ein Leichtes, sich auch mal komplett darin zu verkriechen.
Wir alle kennen das Gefühl zu gut, wenn man die Strasse entlang geht und sich dabei in einem Tagtraum verliert, der einen so fesselt, weil er wirklich wahr sein könnte … an der falschen Ecke abgebogen, bemerkt man dann, dass man sich verlaufen hat und eventuell einen kleinen Umweg nehmen muss. 
Vielleicht braucht man dafür länger, aber vergeudete Zeit würde ich es keinen Falls nennen oder gibt es etwa Sinnvolleres als sich durch einen kleinen Traum kurz der Realität zu entziehen und sich dadurch neue Motivation dafür zu schaffen, den Traum wahr werden zu lassen?
Ich für meinen Teil habe fünf Minuten noch nie besser investiert.
Das vergangene Jahr reflektierend, kann ich sagen, dass ich so manch einen Umweg gegangen bin, weil ich nicht bereit war aus dem ein oder anderen Tagtraum gerissen zu werden - am heutigen Tage angekommen, fühlt sich das alles jedoch nicht falsch an, im Gegenteil. 
Unsere Ziele setzten wir uns ganz selbstständig, den Weg dahin nicht.
Bestreiten müssen wir ihn am Ende des Tages jedoch ganz allein und das ist es auch woran wir uns immer wieder orientieren sollten, wenn wir das Gefühl haben zu weit vom Weg abzukommen - uns selbst.
Wir allein haben die Fähigkeit den einen Tagtraum zu träumen, der unser Leben werden kann - wacht man dann auf und will das Geträumte wirklich wahr werden lassen, sind wir uns selbst der beste Kompass.