Dienstag, 26. Februar 2013

Wochenrückblick + AMD Abschlussshow.

Wenn es für Carrie Bradshaw mit wachsendem Bekanntheitsgrad von Vorteil war, als Jurymitglied beim Entscheid eines Feuerwehrkalenders aktiv zu sein, so ist es für mich ein Platz in der ersten Reihe einer Modenschau.
Vergangenen Samstag stellten die Absolventen der Modeakademie AMD in München ihre Abschlusskollektionen zum Thema Identität vor und das Ganze erinnerte mich mehr an Fashionweek als an eine Schulkollektion.
Schon beim Eintreten in die Postgaragen wurde mir klar, dass der Abend weit mehr Glamour intus haben wird, als ich es zunächst erwartet hatte.
Es gab Sponsoring-Walls, Kamerateams, die Interviews führten, professionelle Fotostrecken an den Wänden und künstlerische Modefilme.

Als die Modenschau (18. verschiedene Kollektionen!) begann, hatte man beinahe vergessen, dass die  meisten Designer erst seit drei Jahren ihr Handwerk erlernten.
Neben avantgardistischen Schwarz-Weiß Kreationen, Wendeoutfits und sogar Looks für Kinder, gab es eine Menge ausgefallenen Kopfschmuck zu sehen, was mir besonders gut gefallen hat, genau wie eine Kollektion, die mit Hörnern versehen war und aus Kunstfellen und mexikanischen Printstoffen gefertigt wurde, das war vielleicht nichts Alltagstaugliches, aber zumindest neu.
Nach der Show (die zugegeben länger dauerte, als ich gedacht hatte... ich musste wirklich sehr dringend auf die Toilette) bekam ich noch die Gelegenheit mich mit Jurymitglied, Designer Michael Sonntag, über seine Kollektionspräsentation auf der Berlin Fashionweek im vergangenen Monat zu unterhalten und holte mir anschließend noch ein Paar Tipps von der blutjungen Chefredakteurin der Cosmopolitan (die ebenfalls in der Jury saß).
Bilder: unterhalb

Solche Events zeigen mir immer mehr, wie viel Spaß ich an diesem Job habe, vor allem wenn ich Tags zuvor selbst auf dem Laufsteg stehen durfte, in diesem Fall für die Meisterschule für Design und Mode in München.

Ab selben Abend fand auch noch Papis Loveday's Lovenight im Jack Rabbit statt, eine Party, die mit Feuerspuckern, Nackttänzern und extravaganten Outfits immer zu meinen Lieblingsveranstaltungen in München zählen wird. 

Alles in allem war es eine Woche, die mich eine Menge Schlaf kostete und dafür bin ich sehr, sehr dankbar! 

Donnerstag, 21. Februar 2013

Hochzeit mit 20, romantisch oder dumm?

Als ich vor einigen Wochen bei einem Einkaufsbummel (für den ich sowieso kein Geld übrig hatte) in einen Laden ging, in dem ich schon lange nichts mehr gekauft hatte, nahm mich die Verkäuferin, eine ehemalige Klassenkameradin, nennen wir sie mal N., derart unter Beschlag, dass ich zwangsweise bleiben musste (und ihr kennt das ja, wenn man schon mal da ist, kann man es auch mal anprobieren, oder?). Es war einer dieser Läden, die komplett auf hippe Mainstream - Teenager  (also nicht mein Stil) ausgerichtet sind und in denen man nur ab und zu einen Glücksgriff im Ausverkauf macht, N. war das perfekte Aushängeschild dafür.
Ich hatte sie länger nicht gesehen, doch nach etwa 20 Minuten und der Frage Was gibts Neues? wusste ich nahezu alles, was ich wissen musste und noch um so Einiges mehr. 
N. hatte ein Schwäche für aufgemalte Augenbrauen und für billige kosmetische Chirurgie, ihr Lieblingslabel war Guess und sie war offensichtlich besessen von der Sonnenbank (OK, zugegeben, das Letzte hab ich mir selbst gedacht).
Das mag sich jetzt alles oberflächlich anhören, aber sie hatte keine einzige Charaktereigenschaft vorzuweisen, die mich noch länger in dieser Boutique hätte halten können und da, ich wollte gerade gehen, ließ sie die Bombe platzen - achja, ich bin verlobt!
Zugegeben, ich war geschockt....sie war so alt wie ich und eine Hochzeit wäre für mich augenblicklich einfach nur unvorstellbar, aber bitte, an sich ja nichts Schlimmes, sie hatte in der ganzen Zeit ihren Freund oder besser noch, ihren Verlobten, nicht einmal erwähnt!
Nachdem ich ihr (ein wenig gezwungen) gratuliert hatte, wollte ich etwas mehr über N.'s Angetrauten erfahren (wenn man schon mal da ist, kann man es ja auch mal anprobieren, oder?).
Als sie mir von ihm erzählte war ich enttäuscht, ich hätte erwartet sie würde mir von einer romantischen Liebesgeschichte erzählen, die zwei so junge Menschen zur Hochzeit brachte, aber was ich bekam, war eine fade Besiegelung des Schicksals um den Haussegen zu wahren.
In ihrem Heimatland (kein muslimisches Land) sei es nun mal nicht gern gesehen, wenn man einen Freund habe ohne Ring am Finger und außerdem wollten ihre Eltern es ja so. Dann fing sie an von bösen Blicken, Flüchen und Aberglaube zu erzählen.
Ich weiss nicht ob es an den schief aufgemalten Augenbrauen lag oder an der Tatsache, dass ihre Stimme beim Thema Nasenkorrekturen um Einiges euphorischer klang, aber bei dem Gespräch über ihre Hochzeit hörte sich N. mehr einverstanden als über beide Ohren verliebt an.
Ich glaube an die Ehe und ich glaube auch das sie funktionieren kann, wenn man sie in jungen Jahren eingeht, aber nun mal nur, wenn man sie aus Liebe eingeht...nicht verliebt sein, wahrer, aufrichtiger Liebe, aber das war doch einfach nur falsch.
Wie kann es sein, dass jemand so aufgeschlossen gegenüber Aussehen, Kosmetik und Mode sein kann, im Bezug auf Ehe aber so.... zurückgeblieben?
Als ich sie fragte ob sie sich denn wirklich vorstellen könnte, den Rest ihres noch so jungen Lebens mit ihm zu verbringen, schüttelte sie eine routinierte Antwort aus dem Ärmel, die meine Argumentation wie die einer frustrierten Mittvierzigerin aussehen ließ.
Als dann zu allem Überfluss auch noch eine Dame aus der gegenüberliegenden Kabine kam und sagte, sie wollte ja nicht lauschen, aber sie empfand es als ihre Pflicht etwas zu unternehmen, freute ich mich, ich war offensichtlich nicht der einzige, der N.'s Vorhaben nicht so fabelhaft fand....doch statt mir zuzustimmen sagte sie, sie habe auch mit 20 geheiratet und alle wollten ihr davon abraten, doch mittlerweile führe sie eine glückliche Ehe, seit über 15 Jahren.
Was war nur los? War ich denn der einzige, der das sehen konnte?
"Bei Ihrer Hochzeit ging es aber um Liebe und nicht um die bäuerliche Angst den bösen Blick abzubekommen" wollte ich sagen und hatte große Lust der Frau meinen Schuh ins Gesicht zu werfen, stattdessen schwieg ich.
Da war ich nun, 20Jahre alt und stand da, wie der unromantischste Mensch aller Zeiten.
Ich konnte nicht mehr tun, als N. noch einmal zu gratulieren und ihr von Herzen alles Gute zu wünschen.
Es war alles gesagt, was gesagt  werden musste und als ich sie das nächste Mal sah, war sie nicht mehr verlobt, sie war 20 und verheiratet, sie schien mir ganz zufrieden, aber was noch viel wichtiger war, sie hatte für nächste Woche einen Termin vereinbart um ihre Lippen aufspritzen zu lassen. GRATULIERE!

Donnerstag, 14. Februar 2013

Traumberuf Model + 10 Fragen an Katrin Vanja-Zarnitz.

Viele junge Menschen träumen davon als Model vor der Kamera zu stehen und ein aktiver Teil der Modewelt zu werden, doch nur wenige wissen auf was es in diesem Job wirklich ankommt und wie hart der Weg dorthin sein kann.

Ein Popstar kann über Nacht einen Hit landen, ein Model muss eine Karriere erst über Jahre aufbauen bis es zum Star wird und das hat oft weniger mit rotem Teppich und Luxus zu tun.
Ich für meinen Teil, habe meinen ersten Modelvertrag mit 16 Jahren unterschrieben und bis auf die Erkenntnis, dass man nichts überstürzen sollte und dass es definitiv nicht die richtige Agentur war, hat er mir rein gar nichts gebracht. Ich kündigte ihn ein Jahr darauf wieder.
Drei Jahre voller Gelegenheitsjobs und TFP-Shootings (kostenlose Fotoshoots, bei denen sowohl der Fotograf, als auch das Model und gegebenfalls Visagisten nichts an den Bilder verdienen, nur ihr Buch füllen wollen) später, bin ich dann bei meiner Traumagentur PS-Modelmanagement in München unter Vertrag gekommen, eine Agentur die bei ihrem Profil auch auf außergewöhnliche Persönlichkeiten setzt und nicht nur den Mainstreammarkt abdecken will.



Katrin Vanja-Zarnitz, ist seit zehn Jahren als Head of Booking bei PS tätig und auch für mich zuständig. Kati ist als Bookerin schon eine Besonderheit, sie ist quasi Modelagentin und Seelentrösterin zugleich, in der neuen Rubrik 10 Fragen an.... erklärt sie uns heute was ein gutes Model ausmacht und wie man sich bei ihr richtig dafür bewirbt.

1.Hi Kati, aus was genau besteht dein Alltag als Bookerin? Was sind deine Aufgaben?

Mein Alltag besteht daraus, Kundenanfragen zu bearbeiten, Castings zu 
organisieren, Setkarten zu erstellen, Placements im Ausland, Kundentermine und Kunden zu aquierieren


2. Wie bist du zu deinem Job gekommen? 
Habe vor 10 Jahren bei PS Models mit einem Praktikum angefangen, und wurde
dann übernommen. 

3.Was liebst du am meisten an deinem Beruf? 
Ich liebe das Business und alles was dazu gehört, der freundschaftliche
Kontakt zu den Models und Kunden.

4. Was muss man mitbringen um Model zu werden bzw. wie wird man eines?
Die richtige Körpergröße bei Frauen mindestens 1,74 bei den Männern
mindestens 184, dann sollten die Maße stimmen und natürlich ein
interessantes schönes Gesicht. Man muss diszipliniert, zuverlässig sein.

5. Was unterscheidet Models von Topmodels?
Ein Model arbeitet in der Regel gut und wird in jedem Bereich der Branche
gebucht, der unterschied zum Topmodel ist, dass es vielleicht von einem
Designer/Modemachen zur Richtigen Zeit entdeckt wird und dadurch die Chance
bekommt, das Gesicht einer guten Marke zu werden, dann kommt dies meist
selbst ins Rollen und das Topmodel geht so seinen Weg von Cover zu Cover und
Kampagne zu Kampagne.

6. Ist es wirklich wichtig superdünn zu sein?
Es ist nicht wichtig super dünn zu sein, gerade der deutsche Markt steht
überhaupt nicht auf "size zero" Models, sondern eher das kommerzielle
sportliche Model, die man gerne in einem Sportkatalog sieht.

7.PS hat ja auch viele besondere Typen unter Vertrag, die keine 0815- Models
sind. Sind Maße manchmal doch nicht alles?
Stimmt, wir sind auch bekannt dafür, ausgefallene wie z.B. tätowierte 
Models, Sommersprossen, Piercings unter Vertrag zu nehmen. Sozusagen der London-Chic, der hier in Deutschland auch gerade in Berlin und bei vielen Magazinen gefragt ist, 

somit können wir diese Lücke auch abdecken.

8.Auf was achtest du bei Bewerbungen?
Gerade wenn man sich bewirbt, sei es für einen Bürojob oder den Beruf des
Models, sollte man schon aussagekräftige Fotos mitschicken, keine total
geschminkten oder im Bett räkelnden Pornofotos. Es sollten schöne natürliche, mit
dezentem Make-up Headshots und ganzkörper Fotos sein. Nicht korrekt oder
vollständig ausgefüllte Bewerbungsformulare löschen wir in der Regel sofort.
Denn wer es nicht schafft, drei Bilder und die Maße auszufüllen, sieht von
Anfang an nicht besonders zielstrebig aus.

9. was sind absolute No-Gos in dem Job?
Unzuverlässig, unpünktlich, keine Disziplin.

10. Denkst du manchmal daran einen normalen Job zu haben?
NEIN ! 

Obwohl ich noch am Anfang meiner Karriere stehe, ist mir jetzt schon bewusst, dass das Modelleben oft mehr mit Stress und Einsamkeit verbunden ist, als man vielleicht anfangs denken mag, doch wenn man sich für so ein Leben berufen fühlt, ist es doch der schönste Job der Welt. 

Und es mag da draussen immer wieder Leute geben, die einem seine Träume ausreden möchten, hier liegt es an uns nicht aufzugeben und sich selbst zu beweisen, dass man das Zeug dafür hat.

Wer es wirklich ernst meint, wird auch an sein Ziel kommen (und das nicht nur in dieser Branche) und wer es wirklich ernst meint mit dem Modeln, dem kann ich nur empfehlen Hartnäckigkeit, Ehrgeiz und Höflichkeit mitzubringen, geschenkt wird einem zunächst nämlich nichts.


In den Zeiten, wo jeder Fotograf aus der Umgebung eine Fanseite auf Facebook hat, dürfte es für keinen mehr ein großes Problem darstellen an gute TFPs ranzukommen, was nicht heissen soll, dass man sich für alles hergeben muss, im Gegenteil, es sollten immer professionelle und schöne Aufnahmen sein, Porno-Bilder können oft schon vor Beginn einer Karriere mehr Schaden anrichten, als geplant.

Wer sich bei einer guten Agentur bewerben will, der sollte dieser auch etwas bieten können. Professionelle Bilder, Laufstegerfahrung oder Ähnliches...nutzt jede Gelegenheit, die sich euch bietet, nur so kann man Erfahrung sammeln und seid dankbar für die Chancen, die man euch gibt, ich für meinen Teil, bin es jedenfalls.




Das perfekte Model Anika Scheibe (ebenfalls bei PS) und ich nach einem gemeinsam Fotoshooting für Oliver Rath in Berlin.





Dienstag, 12. Februar 2013

Von sexy Häschen, gespieltem Feminismus und einer gelungenen Faschingssause.

Die Faschingszeit neigt sich dem Ende zu und Jahr für Jahr frage ich mich was die Leute so am Karneval fasziniert. Liegt es an der Tatsache, dass man sich maskieren kann und wenn es auch nur für wenige Stunden ist, in die Rolle eines anderen schlüpft? Oder daran jemanden kennenzulernen und gar nicht erahnen zu können, was er im normalen Alltag für eine Persönlichkeit darstellt? Oder wiederum an der Tatsache, dass man sich vor der Fastenzeit noch einmal so richtig ausleben möchte? (haha, Ok... zugegeben, das letzte Argument glaube ich selbst nicht einmal)       
Doch beim Anblick der nur mühsam zu erkennenden Verkleidung (nämlich gar keiner) wird mir bewusst, dass der Grund warum Fasching so beliebt ist, weitaus einfacher zu erklären ist, A&T (Alkohol und Titten).
Alkohol fliesst in Strömen und wird auch gern öffentlich und übertrieben konsumiert, das erklärt so Einiges....die übliche Faschingsmusik wäre ansonsten nämlich kaum zu ertragen (eigentlich der Hauptgrund warum ich Fasching nicht leiden kann).
In Girls Club - Vorsicht bissig, wird einer (damals noch unschuldigen) Lindsay Lohan erklärt, dass Halloween die einzige Gelegenheit für ein Mädchen ist, wie eine Nutte rumzulaufen und ungestraft davonzukommen.
Und ich meine so ist es doch auch im Fasching, oder?!
Überall verwandeln sich brave Bankkauffrauen und Schülerinnen in provokante Playboybunnies oder Latexkrankenschwestern, die ihre Brüste kaum im (5€-) Kleidchen behalten können.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin der Letzte, der einem Mädchen verbieten will sich nicht nuttig kleiden zu dürfen, das ist ja ihr gutes Recht, was mich jedoch stört ist, dass diese leichtbekleideten Damen sich anschließend maßlos darüber aufregen permanent begafft und angebaggert zu werden.
Aber die Tatsache, dass ich mich jetzt hier darüber auslasse, wird nichts daran ändern, dass Fasching weiterhin einer der beliebtesten Feiergründe ist und wenn ich es mir Recht überlege will ich daran auch gar nichts ändern, denn zumindest einmal im Jahr sieht man auf den Strassen Deutschlands bunte und fröhliche Gesichter und aus was für einem Grund diese jetzt nun strahlen, ist ja eigentlich auch nicht so wichtig ;)

Ich für meinen Teil habe dieses Jahr die Karnevalfeier meiner Modelagentur PS Modelmanagement in München besucht, bei der die Musik zwar (Gott sei Dank) nicht typisch für Fasching war, die Stimmung aber nicht im Geringsten darunter gelitten hat und zum Glück hat sich am Ende des Tages auch keiner darüber beschwert begafft oder angebaggert zu werden, was sicher nicht daran lag, dass die Kostüme weniger heiß gewesen sind ;) 

GERNE WIEDER! 
                                     Anika Scheibe

                      Riccardo Simonetti, Anika Scheibe, Katrin Vanja-Zarnitz, Neele Hehemann

Mittwoch, 6. Februar 2013

Vintageguide + 10 Fragen an Alexa Schab.

Als Modeliebhaber und Fashionista der besonderen Art, halte ich immer und überall nach besonderen Schätzen Ausschau und dabei schwöre ich schon lange auf Secondhandshops und Flohmärkte. 
Der Vintagetrend kommt ursprünglich aus Großbritannien, gehört mittlerweile aber zum allgemeinen Shoppingrepertoire eines jeden Modeliebhabers und bescherte mir beispielsweise Unikate in Top-Zustand für nur 20 Cent! 
Vor allem Designerteile aus früheren Kollektionen üben dabei einen großen Reiz aus, da diese, wie klassische Musik, niemals aus der Mode kommen werden und als Sammlerstücke gelten. (Chanel ist ja wohl das beste Beispiel dafür) 

Um zu sparen sind Vintageboutiquen nicht unbedingt die erste Adresse, auch wenn man oft wirklich coole Teile für wenig Geld bekommt, bleibt ein Designerteil meist das was es ist - Luxus.
Ganz nette Teile bei Zara oder H&M kaufen kann jeder (tut auch jeder, ich auch), wer jedoch auch mal auf der Suche nach wirklich ausgefallenen Einzelstücken ist, der wird die größte Freude am Vintageshoppen haben, denn kombiniert mit aktuellen Trends und neuer Mode, ergibt das Retroteil einen selbstsicheren Stilmix, der den Träger zu einer einzigartigen Erscheinung macht.

Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass das Objekt der Begierde in gutem Zustand ist, da liegt der Maßstab je nach Kleidungsstück unterschiedlich hoch (ein Paillettenblazer sollte top sein, eine Lederjacke darf ruhig ein wenig abgerockt aussehen).
Komplettlooks aus dem Secondhandshop sind ein wenig gefährlich, da sie oft altbacken wirken können und alles andere als modern.
Ob 50er, 70er, 80er oder 90er - erlaubt ist was gefällt und vor allem für junge Menschen ist Austoben bei den Epochen sehnlichst erwünscht,  wobei etwas reifere Modeliebhaber schon darauf achten sollten, dass sie in klassische Teile investieren, trägt eine Mittvierzigerin beispielsweise eine Jacke, die sie leicht auch in den 80ern hätte tragen können, kann das heute schnell mal "stehengeblieben" aussehen.

Die meisten Secondhandshops sind bei der Auswahl entweder langweilig, total überteuert oder zu abgetrottet, da stellt es sich also wirklich als Herausforderung heraus einen richtig guten Vintageladen ausfindig zu machen, hat man ihn dann jedoch gefunden, ist es umso schwieriger seine Kreditkarte unter Kontrolle zu bringen. 
Alexa Schab führt bereits seit Jahren einen der liebevollsten und bekanntesten Secondhandshops in München und erzählt uns jetzt in "10 Fragen an" was sie am Konzept des Vintagetrends so fasziniert. 

Hallo Alexa, wie lange gibt es deinen Laden  denn mittlerweile schon? 
Da wo er jetzt ist, in der Utzschneiderstrasse 10, gleich hinter dem Viktualienmarkt, seit 1985.

Und was macht ihn so besonders? 
Ich denke meine persönliche Leidenschaft und mein Einsatz für die Kleider.

Wie bist du dazu gekommen bzw. wie hast du damit angefangen? 


Ach weisst du, das hat sich alles aus einer Sammelleidenschaft heraus entwickelt.

Ich habe gehört du hattest mal einen gemeinsamen Laden mit Gabi, der Inhaberin der Inboutique Flip, das ist ja eine ganz andere Welt, wie war das? 
Ich glaube das war Anfang der 80iger Jahre am Josephsplatz und der hieß auch schon Flip, war toll, aber  mehr Gabis Laden.

Trägst du selber auch viel Second Hand? 
Ja, zu 80 % schon!

Warum sollte man denn in der heutigen Zeit überhaupt vintage kaufen?
Weil es richtig kombiniert immer besonders und edel wirken kann.

Du bist ja nicht gerade spottbillig, wie stehst du zu Preisverhandlungen, gerade bei jungen Menschen? 
Immer wieder gerne! Wie du ja weisst Ricci, ist es mir wichtig, dass die Klamotten auch zu jemanden kommen, der zu schätzen weiss, was er da eigentlich hat! Ich achte bei der Auswahl meiner Ware immer darauf, dass sie etwas Besonderes ist und von der Qualität einiges zu bieten hat, das hat halt auch seinen Preis. Aber ich erkenne wenn ein Teil das Richtige ist und da lass ich auch gern mal mit mir verhandeln.

Auf was sollte man achten wenn man gebrauchte Kleidung kauft? 
Auf einen guten individuellen Style und Qualität. 

Second Hand ist nur was für Arme - was sagst du zu solchen Sprüchen?
Das kommt immer ganz darauf an aus welchem Grund man SH kauft, aus finanzieller Not oder modischer Experementierfreudigkeit.

Du kommst auch aus Bad Reichenhall, warum bist du dort weg und würdest du jemals wieder dorthin?
Bad Reichenhall ist sehr schön und hat gute Luft zu bieten, aber ist nun mal nichts für junge Menschen. Im Rentenalter könnte ich mir vorstellen da wieder hinzuziehen. Jetzt bin ich noch nicht so weit ;) 

Egal in welcher Stadt ich war, über welchen roten ich Teppich lief oder vor wessen Kamera ich stand, wenn ich ein Teil anhatte, dass ich bei Alexa gekauft habe, wurde ich immer (!) darauf angesprochen. Wer also noch nach der Suche nach dem Teil seiner Träume ist, hat große Chancen es hier zu finden.

Vintage Gianni Versace Shirt 
+++ wer es unangenehm findet SH-Klamotten zu tragen, trotzdem aber nicht auf den Retrocharme des Vintagevibes verzichten will, sollte auf Accessoires (Schmuck, Taschen, Brillen) setzten. Wer ein Problem mit der Pelzindustrie hat, könnte es als Alternative sehen gebrauchte Pelze zu kaufen, dafür sind zwar auch Tiere gestorben, allerdings wird dadurch keine Nachproduktion mehr garantiert, die Industrie wird also nicht bereichert.+++
     




Alexa hat neben der Filliale in München auch eine in Salzburg, Liefering.

Dienstag, 5. Februar 2013

Danke.

Ich schreibe nun schon seit über einem Jahr diesen Blog und zwischen all der verrückten Abenteuern, die mir diese Aufgabe schon beschert hat (und über die ich euch immer bestens informiert habe) überwiegt rückblickend vor allem eines - Dankbarkeit.
Das Ganze war zunächst als einfaches Hobby geplant und nimmt mittlerweile mehr Platz in meinem Leben ein, als ich es anfangs hätte planen können, das wäre ohne euch (meine Leser) wahrscheinlich niemals so gekommen.
Ich bin wirklich sehr dankbar dafür, dass man sich immer wieder die Zeit nimmt meine Texte zu lesen (und kurz fassen ist ja weiß Gott nicht meine Stärke haha), sei es ein Post über die kommenden Modetrends, als auch ein persönliches Bekenntnis (wie dieses hier) , auch wenn ich meine Worte und Gedanken dadurch in die Öffentlichkeit hinausschicke, habe ich das Gefühl das sie immer wieder von den richtigen Menschen gelesen und respektiert werden.

THE FABULOUS LIFE OF RICCI. ist ein Blog, der mein Leben und mich als Person wiederspiegelt und gerade weil ich schon so oft die Erfahrung machen musste, einfach abgestempelt zu werden, war ich umso mehr überrascht, dass mein Blog so großen Anklang gefunden hat. Dafür möchte ich mich nun einfach mal bedanken! Danke dafür, dass ihr mich auf meinem Weg begleitet, dass ihr das letzte Jahr so fabelhaft gemacht habt und danke dafür, dass ihr mir die Möglichkeit gebt meine Träume mit euch zu teilen.
Alles was ich mir wünsche ist mein Recht zu funkeln und Stück für Stück bekomme ich die Gelegenheit es einzufordern. Schön zu wissen, dass es Leute gibt, die dabei hinter mir stehen.

Ich hoffe ich kann euch dadurch ein wenig ermutigen an euren Träume festzuhalten, denn darum geht es doch im Leben, oder? Sein eigenes Ding durchzuziehen und für seine Träume einzustehen.
Ganz, ganz, ganz besonders muss ich mich natürlich bei meinen Freunden und meiner Familie bedanken. Ihr seid für mich da und steht hinter mir, sprecht für mich, wenn ich nicht in der Lage dazu bin und erfüllt mein Leben mit so viel Liebe. (ja das ist so herrlich kitschig, weil es wahr ist). Danke dafür.