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Montag, 20. Oktober 2014

Rückblick: Oktoberfestbekentnisse.




Auch wenn das Oktoberfest jetzt schon fast zwei Wochen her ist, möchte ich euch in diesem Post ein wenig über meine Zeit auf der Wiesn erzählen.
Obwohl ich in Bayern aufgewachsen bin und die letzten zwei Jahre in München gelebt habe, hatte ich nie eine besonders enge Verbindung zu Trachttraditionen oder Oktoberfest & Co.
Dieses Jahr hat sich das ein wenig geändert, als ich eine Berlinpause eingelegt habe um ein Oktoberfest-Wochende zu feiern.
Und ich muss sagen, auch wenn man keinen Alkohol trinkt, ist die Wiesn wirklich ein magischer Ort - all die Lichter, die glücklichen Menschen und die schönen Farben. Der Duft von Crepes und gebratenen Mandeln schwirrt einem in den Kopf, welcher noch ganz schwindelig ist von der letzten Achterbahfahrt und irgendwie fühl man sich wieder, wie 13.

River Island Hemd / Dirndl Liebe Lederhose / Elisa Daum Tasche / Baronesse Münchhausen Crown

Der eigentliche Grund für mich zum Oktoberfest zu fahren, war jedoch die Tatsache, der sich jeder Münchner bewusst zu sein scheint - Klassentreffen.
Auf der Wiesn trifft man jeden, wirklich jeden und noch viele mehr - man lernt super schnell die Freunde, von Freunden kennen, die man eigentlich schon längst kennen sollte und begegnet Gesichtern, die man schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen hat und das an jeder Ecke.
Das war für mich das schönste - man kann einfach alleine losgehen und im Handumdrehen ist man umgeben von lieben Menschen, die alle Spass haben und glücklich sind. Alleine dafür lohnt sich der Besuch schon.


Für jeden, der nicht aus München kommt, ist das jedoch kein Grund zur Verzweiflung, denn die Wiesn ist auch als glorreiches Flirtuniversum bekannt - sprich, selbst wenn man noch nie in München war, wird man nach kurzer Zeit nicht alleine sein - was in meinem Fall jedoch natürlich überhaupt nicht zutrifft, denn von Flirtatmosphäre war da nichts zu spüren... (YAY)
Bevor es wieder nach Hause ging, habe ich jedoch natürlich auch ein bisschen was gearbeitet und für Exklusiv München ein Fernsehinterview gegeben, in dem ich über Wiesn No-Gos und Trends spreche.



Und obwohl ich selber erst eine Weile gebraucht habe um mich selbst mit Tracht kombinieren zu können, finde ich es an anderen nicht nur sehr schön, sondern auch unheimlich kleidsam.


So nun habt ihr ein ganzes Jahr Zeit um euch in Wiesn-Stimmung zu bringen, wobei es ist nicht mal mehr ein ganzes Jahr handelt ;)

Wer noch ein paar Videos von mir auf dem Oktoberfest sehen will, sollte einen Blick auf meine Facebook Seite werfen ---> Click Me!

Mittwoch, 24. September 2014

HuffPost Interview: Elizaveta Porodina.


Abseits von meinen Träumen, möchte ich heute über die Träume und das Leben von jemand anderem sprechen.
Elizaveta Porodina ist eine gute Freundin von mir und gilt mit ihren 27 Jahren als aufstrebender Star der Fotografie.
Neben ihrer Arbeit für Vogue, Madame, Louis Vuitton und Co. fasziniert Elizaveta Porodina vor allem durch ihre freien Strecken, die mal von farbenfroher Traumwelt handeln, mal von düsterem Schwarz-Weiss.
Heute erzählt mir die Münchnerin, wen sie gerne mal fotografieren würde, was hinter ihrer Arbeit steckt und wie sie mit Erfolg umgeht.



Wie kamst du dazu Fotografin zu werden und in was für einem Alter hast du zum ersten Mal den Wunsch in dir entdeckt diesen Beruf zu erlernen?
Ich hatte mich mein Leben lang mit dem visuellen Medium befasst - bis zu meinem 22. Lebensjahr waren v.a. Illustration, Zeichnung und digitale Malerei in meinem Fokus. Ich machte mich vor etwa fuenf Jahren auf die Suche nach einer neuen Ausdrucksart - das Schlüsselerlebnis war ein Lookbook-Shooting fuer eine Jungdesignerin; die Ausgangsbedingungen waren für einen blutigen Anfänger mit zwei Locations, fünf Models und einer Designerin in Panik eher überfordernd, und dennoch verspürte ich beim Fotografieren ein unglaubliches Glücksgefühl, einen Zustand von absoluter Harmonie – solange ich fotografierte. Nach diesem Shooting ergaben sich immer weitere kleinere Aufträge, ich lernte immer mehr dazu und nutzte jede Möglichkeit, mir verschiedeneTechniken bei der Produktion sowie Postproduktion anzueignen – in meinem Fall war der Weg also ein klassisches Learning by Doing. Ab einem gewissen Zeitpunkt nahmen die Aufträge und die Vorbereitungen für diese so viel von meinen Kapazitäten in Anspruch, dass ich meinen Dayjob als Psychotherapeutin in Ausbildung aufgeben musste.

Selbstportrait

Zum Abschluss: Was sagst uns Kim Kardashian auf der US Vogue?
Dieses Phänomen spiegelt meiner Meinung nach eine der Tendenzen der heutigen Zeit wider : das Spottlight richtet sich nicht auf denjenigen, der es aufgrund seiner Fähigkeiten am meisten verdient; sondern auf denjenigen, der sich am meisten in den Vordergrund drängt.

Eli & I, in Munich

Lest das vollständige Interview in meiner Kolumne für die Huffington Post:


Dienstag, 23. September 2014

Von reserve Batterien, verbrauchten Akkus und mehr Energie.

Neulich durfte ich mich über ein ganz tolles Geschenk freuen - ein zweites Leben für mein Iphone.

Leitz Aufsteckakku: Hier erhältlich.


Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber wenn ich kein Handy habe, fühle ich mich nicht vollständig und auch wenn diese Tatsache vielleicht ein wenig kritisch zu beäugen ist, stehe ich voll und ganz dazu. 
Schliesslich füllt sich der Content von Blog, Facebook und Instagram nicht von selbst und macht man sich das zum Beruf, ist man es sich (und den Followern) dann auch gewissermassen schuldig diese ständig zu updaten.
Eine Tatsache, die sich bei mir schwieriger herausstellt, als man denkt. Grund dafür? Leere Batterien.
Ständig unterwegs zu sein hat leider den Nachteil auch nie Akku zu haben.
Das soll ich in Zukunft ändern und so haben mein Iphone und ich dem praktischen Aufsteckakku von Leitz die doppelte Energie zu verdanken. Einfach parallel aufladen und bei bedarf anstecken, das Handy lädt sich dann von selbst ganz ohne Steckdose.
Und während mich mein Akku jetzt schon nach Hamburg, München, Berlin, Salzburg und auch zu den Dreharbeiten von Shopping Queen begleitete, fragte ich mich wie mein Leben wohl aussehen würde, wenn ich so einen Reserve Akku auch für mich selbst hätte und nicht nur für mein Handy.


Die letzten Wochen waren einfach unglaublich. Mein Umzug nach Berlin lässt mich trotzdem noch oft genug nach München pendeln und auch sonst waren die letzten Monate eine einzige Aneinanderreihung von Events, roten Teppichen, Fotoshootings, Dreharbeiten und Interviews - überall in Deutschland.
Nicht selten war ich dabei nur eine Nacht in jeder Stadt und habe Schlaf mehr während der Fahrt nachgeholt, als im Hotelzimmer. 
Und während man dabei seine ich-schlafe-im-Sitzen-Haltung optimiert und gefühlt in jedem öffentlichen Verkehrsmittel Deutschlands geschlafen hat, merkt man dann doch dass Stress, wenig Schlaf und eine nicht immer gesunde Ernährung ihre Spuren hinterlassen.

'An manchen Tage schaue ich in den Spiegel und habe das Gefühl 40 zu sein'


Dass sich der ganze Stress lohnt und das Ergebnis mir mehr gibt, als jeder Reserve-Akku, versuche ich euch auf meiner Facebook Seite und meinem Instagram-Profil regelmässig zu zeigen und natürlich auf diesem Blog und ich hoffe, dass ich euch auch weiterhin dazu inspirieren kann euer Leben selber in die Hand zu nehmen und euch auf die Suche zu machen, nach einem Traum, der scheinbar grösser ist, als ihr es selbst jemals für möglich gehalten hättet.
Es ist so wichtig das zu tun, was man wirklich will. Das ist etwas, dass ich euch allen mitgeben möchte (völlig egal ob euer Traum eine eigene Familie, ein glückliches Körpergefühl oder ein scheinbar unerreichbares Ziel ist).
Man sollte sich von niemanden auf dieser Welt vorschreiben lassen, was man zu träumen hat. Dass das auch für scheinbar unerreichbare Träume gilt, versuche ich euch hier zu zeigen - und ihr mir. Jedes Mal wenn mir jemand von euch eine Mail schreibt oder mich auf der Strasse um ein Foto bittet, freue ich mich selbst 1000 Mal mehr, weil ich das Gefühl bekomme endlich das Leben zu leben, von dem ich bereits als kleiner Junge geträumt habe und dafür bin ich euch sehr, sehr dankbar.
Hoffen wir mal, dass es noch nicht alles war, was mich, was red ich da, was UNS erwartet...


Magazin Shooting in Hamburg
Berlin Fashionweek
Streetstyle: Marco Polo Boots / Pepe Jeans London Bag / H&M Hat and Shirt 
Shooting for Indie Magazine auf dem Berlin Festival 

Mittwoch, 6. August 2014

Im Gespräch mit DIMITRI.

Vergangene Woche habe ich versucht in meiner Kolumne für die Huffington Post die Berliner Fashionweek ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und habe meine persönlichen Eindrücke dazu geschildert.
Einer, der die Fashionweek aus einer ganz anderen Perspektive kennt, ist der 37-jährige Dimitrios Panagiotopoulos.
Er ist der Mann hinter dem Modelabel DIMITRI (2007 gegründet), das von Stars in ganz Deutschland über der den roten Teppich getragen wird und seit meinem ersten Besuch auf der Fashionweek zu meinen Lieblingsshows zählt.
Tragbarer Glamour, schillernde Farben und Statement Kleider - das ist es was ich an DIMITRI liebe, heute erzählt mir der Designer, der am Instituto Marangoni in Mailand seinen Master gemacht hat, was für ein Gefühl es ist Berühmtheiten in seinen Kleidern zu sehen, was er über die Berlin Fashionweek denkt, was für Ratschläge er jungen Designern gibt und natürlich was wir in Zukunft von DIMITRI erwarten können.

Mit DIMITRI Gründer Dimitrios Panagiotopoulos nach seiner letzten Show in Berlin

Die meisten Designer erzählen von frühen Kindheitsräumen, wusstest du bereits als Kind, dass Mode dein Leben dominieren würde?
Anfangs konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich Rechtsanwalt oder Modedesigner werden möchte.
Die Passion für Mode hatte ich bereits doch schon als Kind. Sticken, Stricken und Malen waren meine Hobbies und mit der Zeit habe ich angefangen mich immer mehr für das Thema Mode zu begeistern. Die 90er waren die Ära der Supermodels und somit habe auch ich regelrecht für Linda, Naomi und Co. geschwärmt.
Ich komme aus einer Hoteliersfamilie und meine Eltern hatten mir zu einem „vernünftigen“ Beruf geraten, jedoch konnte ich Sie letztendlich überzeugen und mein Modestudium nach abgeschlossenem Abitur beginnen. 
Abseits des Laufstegs, wie sehr nimmt Mode einen Platz in deinem Leben ein?
Natürlich einen sehr großen! Ich bin ständig unterwegs zwischen Deutschland und Italien. Meine PR-Agentur sitzt in Deutschland, ich bin regelmäßig auf der Fashionweek in Berlin und habe einen Showroom in Zürich und Mailand, dazu kommen noch die Produktionsfirmen, welche verteilt in ganz Italien sind. Zudem kann mein Kopf nicht abschalten und ist ständig am arbeiten. Ich entwerfe zwei Kollektionen pro Jahr inkl. Taschen und Accessoires, eine Interior-Linie und manchmal kommen noch Kooperationen zustande, wie mit Sony oder Guhl. Auch wenn ich auf Reisen bin entdecke ich immer wieder Details oder Dinge, die mich faszinieren und dann beginnt bereits der Prozess in meinem Kopf für die nächsten Entwürfe. 
Früher habe ich mich auch privat sehr für Mode begeistern können, war regelrecht ein Shopping-Freak, heute komme ich jedoch kaum mehr dazu und lege den Fokus lieber auf meine Arbeit.
Deine Mode wird von Stars in ganz Deutschland über den roten Teppich getragen, was für Gefühle löst das in einem Designer aus?
Ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn ich z.B. Sylvie Meiss oder Lena Gercke in meinen Kleidern sehe und die anschließenden Veröffentlichungen in den Magazinen bewundern kann. Das ist wie eine Bestätigung, dass man etwas richtig gemacht hat – man zwingt die Damen ja nicht dazu, dass Sie meine Kleider tragen.
Ich habe mal gelesen ein Designer entwirft Kleidung für die Frau, die er gern hätte oder die Frau, die er selbst gern wäre. Trifft etwas davon auch auf dich zu?
Also ich entwerfe Kleidung für Frauen im Allgemeinen. Es gibt bestimmt einen speziellen Frauentyp den ich anspreche, aber die Frau, die ich gerne hätte, habe ich bereits.
Die Mode von DIMITRI ist immer besonders trendaktuell und trotzdem tragbar. Wie wichtig ist dir Alltagstauglichkeit bei deinen Entwürfen.
Die Alltagstauglichkeit ist mir sehr wichtig und ist bestimmt auch die Stärke des Labels. DIMITRI ist nicht nur ein Hobby für mich! Die Sachen müssen auch verkauft werden, da auch ich Rechnungen zu zahlen habe und Mitarbeiter bezahlen muss.
Wie gross ist der Kompromiss zwischen dem was du als Designer zeigen willst und dem was die Gesellschaft sehen möchte?
Ich gehe kaum Kompromisse ein in meinen Kollektionen. Ich gehe nach meinem Bauchgefühl und mache das, was in meinen Augen den Frauen gefallen könnte.
Was sollte 2014 jede Frau in ihrem Kleiderschrank haben? Und was jeder Mann?
Jede Frau sollte im Sommer 2014 eine bestickte Tunika im Schrank haben und der Mann auf jeden Fall ein paar bunte Tod’s Schuhe.
Farben spielen bei DIMITRI oft eine wichtige Rolle. Woher nimmst du als Designer deine Inspiration?
Ich bin ständig auf Reisen und mich zieht es vorwiegend in den Orient. Ich liebe die Farbpracht Marokkos oder Indiens, welche einen regelrecht überwältigt.
Als Designer, der seine Kollektion auch in Mailand gezeigt hat, wie wichtig stufst du die Berlin Fashionweek ein und wie wird deiner Meinung nach ihre Zukunft aussehen?
Ich denke, man kann Berlin und Mailand nicht miteinander vergleichen und das sollte man auch nicht. Berlin ist jung, frech und hip und wird seinen Platz in der Mode finden. Mailand ist eine Institution, alle großen ital. Modehersteller sind vor Ort und ein „made in italy“ steht für sich selbst.
Ein schwarzer Kimono mit Fransen war mein Highlight in der letzten Kollektion. Hast du ein Lieblingsteil?
Mein Lieblingsteil ist ein Abendkleid mit Giraffenprint, aber auch die Kleider aus Lochspitze finde ich toll.

DIMITRI SPRING/SUMMER 2015

Wieso lebst du noch im Meran und nicht in einer Modehauptstadt, wie es sich für einen Designer deiner Kragenweite gehört?
Tja, das frage ich mich auch manchmal. Ich bin vor ca. 9 Jahren nach Meran zurückgekehrt, nachdem ich in London, Paris, Hamburg und Mailand gearbeitet habe. Ich war zu diesem Zeitpunkt an einem Punkt angelangt, an dem ich mich entscheiden musste, ob ich weiterhin das Leben eines Nomaden führen will oder sesshaft werden möchte. Ich habe mich dann für Italien entschieden und dort mein Label aufgebaut. Mittlerweile ist meine Marke stetig gewachsen und ein Umzug in eine neue Stadt ein größeres Vorhaben. Ich kann nicht sagen, wie lange ich noch in Meran bleiben möchte, da ich auch Verantwortung meinen Mitarbeitern gegenüber habe, aber ich kann sagen, dass ein Standortwechsel nicht ausgeschlossen ist.
Frauen lieben deine Mode, hast du auch schon mal darüber nachgedacht eine Kollektion für Männer zu entwerfen?
Ja, immer wieder und es wäre ein großer Traum von mir dies endlich umzusetzen, aber es fehlt mir im Moment noch die Zeit. Mal schauen, was die Zukunft bringt.
Zum Abschluss, was ist dein Traum als Modemacher? Und was rätst du jungen Menschen mit dem selben Traum?
Mein Traum wäre es, DIMITRI zu einem etablierten internationalen Label zu machen, eine Schuhkollektion für Damen zu entwerfen und meine Interior-Linie weiter auszubauen. Außerdem wäre ich gerne ein fester Bestandteil der Mailänder Fashionweek, sprich mit eigener Show.
Ich rate jungen Menschen immer wieder in der Mode nicht nur das zu sehen, was in der Presse vermittelt wird, die Realität ist nämlich anders. Die Branche ist sehr hart, manchmal unfair und sehr oberflächlich. Du musst dein Handwerk perfekt beherrschen, Ausdauer haben und Tag für Tag kämpfen. Diese Industrie ist sehr schnelllebig: einen Tag bis du hip und am nächsten schon wieder out. Überlege dir zwei mal, ob dies der Beruf ist, den du erlernen möchtest, da du 1 unter 1000 bist! Aber wenn man für das brennt, was man tut und bereit ist hart zu arbeiten, kann es natürlich auch wunderschön und aufregend sein, in diesem Bereich zu arbeiten!

Montag, 16. Juni 2014

Coffeeface.

Als ich neulich zusammen mit meiner Freundin Vero das Cafe Vorhölzer Forum zum ersten Mal besuchte, wusste ich, dass mich etwas Besonderes erwarten würde, denn das Cafe in der Technischen Universität lockt nicht nur mit einem traumhaften Ausblick auf die gesamte Stadt, sondern auch mit dem Ruf Münchens neuester Hotspot zu sein.
Auf der Dachterrasse angekommen, staunte ich nicht schlecht, was mich aber noch viel mehr zum Staunen brachte, war die Aussicht auf den Tisch nebenan.
Dort saß ein Mädchen, das einen Cappuccino neben sich stehen hatte, in dem doch tatsächlich ein Einhorn zu sehen war, jedoch kein Einhornförmiger Fleck, der viel Spielraum für Interpretationen übrig liess, sondern ein wunderschön gezeichnetes Fabelwesen.
Als ich mich an der Bar erkundigte, wer denn dieses Kunstwerk gemalt hatte, lernte ich den wohl kreativsten Barista Münchens kennen - Markus Posselt.
Auf die Frage was es damit auf sich hatte, erzählte mir der studierte Kunstpädagoge, dass dies die Möglichkeit wäre seine Leidenschaft für Kunst mit seiner Leidenschaft für Kaffee zu verbinden und den Menschen auch noch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Die Idee fand ich so schön, dass ich mir gleich einen Cappuccino bestellen musste (und das obwohl ich Kaffee nicht einmal gerne trinke, so schnell war ich also bereit meine Prinzipien über Board zu werfen)
Da Markus meinte er könnte mir alles in den Kaffee zeichnen, was ich mir wünschen würde, wünschte ich mir mich selbst - was auch sonst - und staunte nicht schlecht, als Markus ohne zögern loslegte und so wirkte, als würde er den ganzen Tag nichts anderes tun, als Gesichter in Kaffeetassen zu zeichnen.
Ich hatte mir mein Portrait ja schon auf vielen Sachen vorgestellt - Plakatwänden, Kinoleinwänden oder oder auch auf Magazincovern, kein Traum war mir zu Absurd, aber in Milchschaum? Das war etwas, von dem ich nicht mal wusste, dass es möglich wäre und schon gar nicht in München.
(das Ironische dabei ist auch noch, dass ich laktoseintolerant bin)
Mona Lisa / Che Guevara


Als ich in meine Tasse blickte und mich sofort wiedererkannte, war ich so überrascht, dass ich das Gefühl hatte  unbedingt mehr erfahren zu müssen.
Ich fragte Markus ob er nicht Lust hätte auf eine Art Interview für meinen Blog und verabredete mich mit ihm.
Auf seiner Homepage konnte ich mich von ganz vielen weiteren Bildern beeindrucken lassen und mir gingen bereits zu Hause tausend Fragen durch den Kopf, die ich Markus stellen wollte.
Wie kommt man dazu? Kann man das lernen? Was steckt dahinter?
Als ich mich heute mit Markus traf und mein Gesicht erneut in einem duftenden Cafe Latte bestaunen durfte, bekam ich meine Antworten.
Er schaffte es sogar meinen Blumenkranz von Dirndl Liebe mit in die Tasse zu nehmen :)


Me by Markus 
Markus Posselt

Markus erzählte mir, dass er schon von Kindertagen an jede Gelegenheit nutze um sich kreativ auszutoben und ganz gleich ob es Zeichnen oder das Erlernen von Musikinstrumenten war, sich niemals nur auf nur eine Sache konzentrieren konnte. (das kommt mir irgendwie bekannt vor)
Sogar beim Studium verfolgte er diese Philosophie und fand erst nachdem er es mit einem Technischen und einem sozialen Studium versucht hatte in Kunstpädagogik das Richtige.
Als leidenschaftlicher Kaffeetrinker liebt er die Arbeit in Cafes, da er dadurch keinen Druck verspüren würde unbedingt Geld mit seiner Kunst verdienen zu müssen und die Kreativität einfach von allein kommen würde.
Damit kommen wir auch zur Frage, mit der sich jeder Künstler in einem Interview rumschlagen muss:
Was genau ist die Intention hinter der Kaffeekunst und was das Ziel?
'Ich will die Welt einfach ein bisschen schöner machen, liebe den Kontakt mit Menschen und geniesse es ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich will Menschen glücklich machen und irgendwann einmal ein eigenes Cafe besitzen'
Auf die Frage ob Kaffee-Kunst lernbar sei, meinte Markus, dass es sich bis zu einem bestimmten Punkt auf jeden Fall erlernen lasse den Kaffee in Formen zu giessen und die Gestaltung, die er mit seinem modifizierten Zahnarzt Besteck durchführen würde, vielleicht auch ein bisschen Begabung sei.
Was er dabei in den Kaffee zeichnen würde, sei unbegrenzt, von Portraits über Comicfiguren, nackten Menschen oder einfach nur gegossenen Motiven (wie Schwäne) sei alles dabei gewesen.
Sogar sein Liebesglück hat der 31-Jährige der Kaffekunst zu verdanken und das auf die kitschigste und wohl schönste Art und Weise, die man es sich nur vorstellen kann.
'Es gab da ein Mädchen, das ich schon länger im Auge hatte und eines Tages goss ich ihr ein Herz in den Kaffee und schrieb meine Telefonnummer rein, ich dachte nie, dass sie sich melden würde, aber siehe da, jetzt sind wir ein Paar'

Das Gespräch mit Markus Posselt war wie ein gutes Buch zu lesen, man wollte immer mehr wissen.
Das Faszinierendste jedoch war die Begeisterungsfähigkeit, die jemand mitbringen kann, für das was er tut. Selten habe ich einen Menschen mit so viel Hingabe sprechen hören, wie Markus über seine Arbeit, die Alltag mit Kunst verbindet.
Ein weiterer Punkt, der Markus als Barista wohl einzigartig macht, ist das scheinbar unerschöpfliche Wissen und Know-How, das er zum Thema Kaffee mitbringt.
Wer sich selbst einmal von Markus Talent überzeugen will, sollte am besten einen Blick auf die brandneue Facebookseite werfen und gleich mit Gefällt Mir markieren.
Auf der Homapage gibt es natürlich auch Kontaktmöglichkeiten (für Hochzeiten, Messen etc.) und für alle Münchner unter euch, gibt es noch die Möglichkeit Markus live zu erleben (das hört sich fast schon an, als würde ich einen Popstar anpreisen haha) - wann er im Vorhölzer Forum Dienst hat, wird auch auf der Facebook-Seite bekanntgeben.
Dass hinter einer Tasse Kaffee eine so spannende Geschichte stecken kann und darin auch noch so ein schönes Bild verborgen wird, ist eine Tatsache, die mich weiter zu träumen anregt.
Zu träumen, dass es da draussen noch ganz viele unerlebte Dinge gibt, die wir erst erkennen, wenn wir ganz genau hinsehen und das ist doch eine Vorstellung, die den Alltag ganz neu und spannend erscheinen lässt, oder?
Ich danke Markus jedenfalls, dass er mich an diese Tatsache erinnert hat.

Dienstag, 29. April 2014

Trachten Bekentnisse.

Zugegeben, ein Post über Trachtenmode würdet ihr auf diesem Blog wahrscheinlich nicht finden - nicht etwa, weil ich sie nicht schön finde, ganz im Gegenteil, aber irgendwie hab ich mich selber nie wirklich damit identifizieren können.
Womit ich mich jedoch sehr wohl identifizieren kann sind Blumenkränze - in jeglicher Form und Farbe und ich staunte nicht schlecht, als mich Dirndl Designerin Sarah Tack in ihren Shop einlud um mir die neuesten Kreationen zu zeigen.
Auch wenn ich eigentlich auf der Suche nach einem neuen (und absolut umwerfenden) Kopfschmuck war, konnte ich nicht anders, als mich von den wunderschönen Trachtenkreationen ablenken zu lassen.
Jedes Dirndl ist ein Unikat und wird nur aus den hochwertigsten Stoffen gefertigt, die die Münchner Designerin bei jedem ihrer 'Babys' persönlich auswählt.

'Meine Vorstellung ist es traditionelle Dirndl modern zu interpretieren und meinen Kundinnen ein Gefühl von Einzigartigkeit schenken zu können. Es ist immer wieder aufregend zu sehen, wohin ein Dirndl letztendlich geht und wie die Kundin darin aussieht'
Neben Schmuck, Blusen, Seidenwesten für Männern und allem was das edle Trachtenherz ansonsten noch begehren könnte, fertigt Sarah seit dieser Saison auch Blumenkränze an, jeder einzelne wieder ein Unikat und natürlich auch handgemacht.
'Ich finde Blumenkränze perfekt zum Dirndl, weil sie zusammen mit traditionellen Flechtfrisuren einfach immer ein Hingucker sind'


Neben kleineren und zarten Kränzen, variiert die Größe der Blüten dabei bishin zur Profilieger, die ich mein Terrain nennen darf.
Meine Wahl fiel letztendlich auf einen wunderschönen Haarreifen aus weissen und Champagnerfarbenen Pfingstrosen, die meiner Meinung nach der ideale Wegbegleiter für meine Grosstadtabendteuer sind.
Ausserdem war der erste Blumenkranz, zu dem ich vor gut zwei Jahren griff auch weiss und so empfinde ich mich selbst fast auch schon als traditionell, wieder zu dieser Farbe zu greifen - meine eigene kleine Tradition eben.
Wer mal einen Blick auf Sarahs Dirndl Liebe werfen will, besucht am besten ihren Münchner Shop in der Brienner Strasse 54 oder ihre Facebook Seite, ist auf alle Fälle einen Besuch wert!


Sonntag, 6. April 2014

Interview: Schwarzer Reiter Berlin.


Schwarzer Reiter Berlin Mitte, Torstrasse 3

Als ich nach dem Ende meiner ersten Fashionweek in Berlin zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Anika Scheibe den Shop von Schwarzer Reiter besuchte, war ich regelrecht überwältigt. 

Extravaganter Kopfschmuck, hautenge Lederhosen und glamouröse Kostüme. Ich war mir sicher in einer Couture Boutique gelandet zu sein. Als man mich darauf hinwies, dass es sich auch um einen Fetisch Shop handelte, war ich überrascht, denn den Sex in diesem 'Sex Shop' musste ich erst suchen. 

Ich durfte einen Blick ins Atelier werfen und sah dort Skizzen mit den vielsagenden Überschriften Kate & Naomi,  meterweise Pailletten und viele Schaufenster-Puppen, welche Outfits trugen, die wie für Lady Gaga gemacht zu sein schienen.

Im Anschluss gingen wir noch mit Schwarzer Reiter essen und ich durfte den Designer kennenlernen, der genau das verkörperte, wonach die Entwürfe aussahen - Unkonventionalität.
Spätestens beim dritten Maki-Röllchen und dem Tagesordnungspunkt 'Missverstanden werden' angekommen, war ich davon überzeugt, dass dieser Mann wusste, wovon ich sprach. 

Me in Schwarzer Reiter @ Berlin Fashionweek

Aus einem gemeinsamen Abend wurde eine enge Freundschaft und aus dieser Freundschaft, wiederum eine Zusammenarbeit. Nachdem ich bereits mehrmals von Edin ausgestattet wurde und mittlerweile das ein oder andere Teil von Schwarzer Reiter in meinem Kleiderschrank beherbergen darf, war es mir eine grosse Ehre als erster einen Blick auf die Sommerkollektion werfen zu dürfen und den dazugehörigen Pressetext zu verfassen.
Egal ob als Markenbotschafter, auf dem roten Teppich, dem Laufsteg oder im Privatleben hat Schwarzer Reiter einen Platz in meinem Herzen gefunden und so ist es ja wohl höchste Zeit, euch dieses Label und denn Mann dahinter vorzustellen.


10 Fragen an Edin DeSosa - Head of Design bei Schwarzer Reiter.

Für Schwarzer Reiter durfte ich meinen ersten Pressetext für ein Modelabel schreiben

Wie würdest du die Philosophie hinter Schwarzer Reiter beschreiben? Was steckt hinter dem Label?

Nun die Philosophie von Schwarzer Reiter ist, dass es um Leidenschaften geht. Jeder Mensch begehrt und weil jeder Mensch begehrt, steckt hinter jeder Begierde der Wunsch der Erfüllung. Schwarzer Reiter hat es sich zur Aufgabe gemacht dem Thema Erotik einen Stil zu verpassen welcher diesem Thema angemessen ist, Luxus, Stil und Niveau. 

Als Designer wolltest du immer in die Cotoure Richtung, was man auch bei deinen heutigen Designs immer noch erkennt. Wieso bist du letztendlich in Berlin geblieben und nicht nach Paris gegangen?

Nun Berlin ist eine Stadt in der scheinbar alles möglich ist. Ehrlich gesagt war ich vom Erfolg selber etwas überrascht, vor allem da man mir abgeraten hatte mich auf dieses Abenteuer ein zu lassen. Ich hatte aber das Bedürfnis alle Mode Konventionen zu brechen und etwas zu erschaffen, das eben anders ist als man es von der Mode gewohnt war. In der heutigen Zeit ist es schwieriger geworden extravagante Mode zu entwerfen, da es meistens um Verkaufszahlen geht und somit natürlich die kreative Freiheit darunter leidet, da man sich gewissen Vorgaben beugen muss. In Berlin habe ich nun das große Glück gehabt auf eben das Label zu treffen das mir eben genau diese kreative Freiheit geben konnte und wollte. Es war mir plötzlich möglich meinen Stil zu 100% in eine Modelinie einfließen zu lassen. Paris ist für mich nach wie vor eine der Städte die Mode lebt und vielleicht werde ich zu gegebener Zeit auch Paris unsicher machen.

Dark Night Collection

In den Medien wird Schwarzer Reiter immer als Fetisch Label beschrieben, obwohl die Mode eigentlich ja viel mehr als Fetisch ist. Wie fühlt sich so etwas für dich als Designer an?

Nun zu anfangs war ich natürlich darüber enttäuscht, dass man sich ausschließlich auf das Thema Fetisch eingeschossen hatte, und versuchte mich als Designer in eine Ecke zu zwängen, wo ich und auch Schwarzer Reiter nicht hingehören. Es hat eine Weile gedauert bis man auch über diesen Tellerrand geschaut hatte, um dahinter fest zu stellen, dass die Modelinie von Schwarzer Reiter weitaus mehr ist als "nur" Fetisch. Die Mode setzt sich mit dem Thema Erotik auseinander, allerdings geht es dabei nicht um die plumpe Anmache, sondern viel mehr um die sinnliche Verführung. Es geht darum in seinem gegenüber etwas aus zu lösen ohne wirklich etwas zu zeigen. 

Wie schwer ist es in der heutigen Zeit die Balance zu finden. zwischen dem was man selber designen möchte, dem was die Medien erwarten und dem was der Kunde letztendlich kauft? 
Wie bleibt man am Ende man selbst?

Nun die Balance zu halten ist im Grunde ganz einfach. Zuerst mal sollte man nichts für die Medien entwerfen, meistens entscheiden die eh von alleine was Sie für angemessen bzw. unangemessen finden. Ich glaube, dass Kunden und Medien spüren wenn man die Absicht hatte zB. für einen TV-Auftritt etwas zu entwerfen. Meine Modelinien sind immer ehrlich und abhängig davon was ich fühle, und in den meisten Fällen war es so, dass die Menschen die etwas für den Red Carpet brauchten auch fündig wurden und Kunden die Kollektionen liebten und kauften. Die Medien finden meistens dann gerade das wieder toll, da ich mich von nichts beeinflussen lasse und somit etwas Unvorhergesehenes auf dem Red Carpet präsentiert wird.  


Wie würdest du dein Leben HEUTE in drei Worten beschreiben? Und hast du es dir als Student so oder so ähnlich vorgestellt?

Abwechslungsreich, spannend, erfüllend. Als Student hatte ich mir mein Leben etwas anders vorgestellt. Wenn man nach dem Studium los zieht, um zu schauen wohin das Leben einen verschlägt, hat man zu aller erst mal Angst vor dem was einen erwartet. Erfüllt man die Kriterien, die an einen gestellt werden? Schaffe ich den Einstieg in die Mode? Schaffe ich es Menschen von meiner Mode zu überzeugen und zu begeistern? All diese Fragen schnüren Zweifel, die einen erst mal nicht daran glauben lassen wollen, dass es möglich ist ein abwechslungsreiches, spannendes und erfüllendes Leben als Designer leben zu können. 
Also, nein als Student hatte ich Angst vor dem was mich erwartet.

Was würdest du jungen Mode-Studenten raten?

Mein Rat ist auch wenn es wohlmöglich etwas kitschig klingt: Niemals an sich selbst zweifeln und immer sich selber treu bleiben. Es gibt immer einen Weg ans Ziel zu gelangen, auch wenn es manchmal unmöglich erscheint, sollte man nicht vergessen, warum man Modedesign studiert hat, es geht um Leidenschaft, die einen antreibt. Man wird nicht Modedesigner, man ist es.

Die neue Kollektion ist eine Art Cruise Collection zur letzten Kollektion, sieht aber dennoch anders aus. Was war deine Idee hinter Dark Night? Und was können wir für die kommende Saison erwarten?

Dark Night ist die Fortsetzung eines Themas welches ich zur Fashion Week im Sommer begonnen habe. Nachtschwärmer war die Debut Kollektion zur Berlin Fashion Week 2013, die sich mit dem Berliner Nachtleben auseinandergesetzt hat. Die Looks waren jung, romantisch, verspielt,  aus Spitze und Seide, Leder und Latex, Samt und Pailletten. Dark Night ist düsterer, erwachsener, luxuriöser, als Nachtschärmer,  weil auch das eine Seite des Berliner Nachtlebens ist. Dark Night ist der Abschluss der die letzte Facette des Nachtlebens in Berlin zeigt.

Me on the Runway during Berlin Fashionweek / Nachtschwärmer Kollektion

Spitze, Samt, Pailetten und Leder - hochklassige Materialien sind zu eurem Markenzeichen geworden…gibt es ein Edin DeSosa Teil auch für jemanden mit einem kleineren Geldbeutel?

Ja, was die Materialien angeht bin ich sehr darauf bedacht ausschließlich hochwertige Stoffe und Accessoires zu verwenden. Ich finde nichts schlimmer, als minderwertige Stoffe zu benutzen. Aber selbstverständlich gibt es auch was für den "kleinen" Geldbeutel. Es kommt jedoch immer auf die Definition an, was für einen selbst klein bedeutet. Wie gesagt ich achte immer darauf ausschließlich hochwertige Materialien zu verwenden. Bei Schwarzer Reiter bekommt jeder Kunde immer die bestmöglichste Qualität zu seinem Geldbeutel.

Nach Features in vielen hochrangigen Modemagazinen, erobert Schwarzer Reiter nun auch das Fernsehen, wie hier Rocco Stark bei Promi Shopping Queen

Erotik meets Cotoure - damit seid ihr das einzige Label, das Teil der Berlin Fashionweek ist und bewusst zu diesem Image steht - wie hart war der Weg, bis ihr diese Anerkennung bekommen habt?

Der Weg der Anerkennung ist immer hart, egal ob man nun uns als Beispiel nimmt oder jemand anderen. Sicherlich hatten wir es dann nochmal extra schwer, weil man uns versucht hat in eine Ecke zu drängen, wo wir nicht hingehören. Aber ich glaube wenn man stetig immer wieder eine gute Qualität liefert und die Menschen deine Looks anfangen zu akzeptieren und wohlmöglich wert zu schätzen, erntet man dann auch die Anerkennung, die man sich wünscht.

Was wünscht du dir für dich und euer Modelabel für die Zukunft?

Was ich mir wünsche ? Nun, ich hoffe sehr, dass wir weiterhin auf diesem Erfolgskurs bleiben und es schaffen mehr Menschen von dem was wir tun zu überzeugen und zu begeistern. Ich hoffe das wir ein fester Bestandteil der Berlin Fashion Week werden und mir weiterhin die Möglichkeit gegeben ist so frei entwerfen zu können und mir treu zu bleiben. Im Großen und Ganzen erhoffe ich mir immer nur das Beste.

January 2013 I January 2014
Sabine Schwarz, Me, Edin and Anika Scheibe @ The Dark Night Collection Viewing
Schwarzer Reiter CEO&Founder Sabine Schwarz and Designer Edin DeSosa

Wer neugierig geworden ist und diesem großartigen Label einen Besuch abstatten möchte, sollte einen Blick in den Laden werfen. Dort gibt es Couture zum Anfassen und auf der Website noch vieles mehr zu entdecken.


Bilder: Sabine Schwarz, Schwarzer Reiter, Alex Adler Event Photography,Sir Richard Picture

Mittwoch, 2. April 2014

EDITORIAL: Androgyny.

EDITORIAL: ANDROGYNY BY LAILA.PHOTOGRAPHY.

Vor ein paar Monaten wurde ich in München von Laila Schmitt für ein Editorial fotografiert.
Als ich 18 war und das Modeln ernster ins Auge fasste, war Laila eine der ersten, die auf mich setzte und mir die Chance gab mich vor der Kamera auszuprobieren, umso schöner dass wir heute, also fast drei Jahre später, wieder zusammengekommen sind und mit Hilfe von Alin Köhler als Make-up Artist eine tolle Schwarz-Weiss Serie mit dem Titel ANDROGYNY kreieren konnten.



Custom Made Schwarzer Reiter Berli Kilt

Wearing a Scarf from the new PYAAR Collection 

Ein kleiner Teil der Strecke wurde auf dem Österreichischen Magazin PICTURE ON THE FRIDGE veröffentlicht. Dort gibt es auch ein neues Interview von mir zu entdecken.
Ich hoffe euch gefällt das Ergebnis mindestens genauso gut, wie uns.
Danke an alle Beteiligten, ihr lasst meine Träume  wahr werden.

To check the Full Interview, go here: INTERVIEW/ POTF.

Montag, 3. März 2014

Der IT-Faktor oder auch Confessions of an IT-Boy.

Dass mein Leben mich manchmal in die ein oder andere skurrile Situation wirft, dürftet ihr bereits festgestellt haben, doch als ich neulich durch die Münchner Innenstadt flanierte, ist mir etwas wirklich Neues passiert.
Ich war gerade dabei Geschäfte mental leerzukaufen, in denen ich mir nicht mal ein einziges Teil leisten könnte, als ich an einer Gruppe 15 jähriger Jungs vorbei ging.
Normalerweise kann ich im Kopf die Sekunden abzählen, die es dauert bis die Gruppe zu lachen beginnt oder mir irgendeine Beleidigung hinterherruft, doch dieses Mal bekam ich etwas ganz anderes zu hören 'Heeeeey, ITboy!'
Ehe ich mich umdrehen konnte, war die Gruppe schon verschwunden.
Ohne wirklich darüber nachzudenken ging ich weiter, doch spätestens als ich bei Hermes um die Ecke bog, kam ich nicht umhin mich selbst zu fragen was ich davon halten sollte.
War das etwa ein Kompliment oder eine Beleidigung? Woher kennen die mich? Sie sahen jedenfalls nicht danach aus als würden sie sich mit so etwas, wie meinem Blog beschäftigen.
Zuhause angekommen dachte ich über den IT-Faktor nach. Als ich nach München zog und mein Leben mehr von Partys und Events dominiert wurde, als von Model-Jobs und Dreharbeiten, war ich unendlich stolz darauf in der Presse ab und an als IT-Boy erwähnt zu werden. Das Ganze gefiel mir sogar so gut, dass ich meinen Blog eine Weile lang mit dem Untertitel 'Chronicles of an IT-Boy' versah.
Doch was ist dieses IT denn eigentlich? Wofür steht es? Passt es heute noch zu mir und wenn ja, finde ich es gut?


Zwei Buchstaben, die dein Leben ändern können und dafür sorgen, dass du entweder wahrgenommen wist oder ausgelacht. Möchte ich das?
Fragen über Fragen und keine brachte mir eine Antwort, als ich schliesslich zu meinem DVD-Regal ging um die Disc mit der Aufschrift Factory Girl in meinen DVD-Player einzulegen.
Ein Film, den ich schon 1000 Mal gesehen hatte und der mit Sienna Miller (selbst eine Art IT-Girl) die Geschichte von Edie Sedgwick erzählte, die dank Andy Warhol die Erste war, die mit dem gewissen Etwas berühmt wurde und im Alter von 27 Jahren starb.
Was wusste ich über Edie? Edie war ein Mädchen aus gutem Hause, das die New Yorker Kunstszene der High Society der 60er Jahre vorzog und ihr Geld als Model verdiente, bis sie letztendlich zu viele Drogen nahm und dadurch zuerst ihr Gesicht und anschliessend ihr Leben verlor. Selbst heute feiert man sie als Stilikone und legendäres Partygirl.
Wenn Edie das erste IT-Girl der Modewelt war, was hat dieses IT noch mit den sogenannten IT-Girls der heutigen Generation zu tun?
Den Wunsch in uns zu hegen IT-Girl zu werden und daraus einen Beruf zu machen, haben wir wohl der einst meist fotografierten Frau dieser Welt zu verdanken - Paris Hilton.
Paris, die ja selbst auch aus einem wohlhabenden Familienhaus stammt und durch Partyexzesse Schlagzeilen machte, brachte sich selbst erst so richtig ins Gespräch als ein selbsgedrehtes Sexfilmchen mit dem vielsagenden Titel 'One Night in Paris' das Internet eroberte. 
Auch wenn man sich heute noch an den fragwürdigen Karriereeinstieg erinnert, hat man Paris mittlerweile wohl mehr als naive, aber nicht weniger erfolgreiche Geschäftsfrau im Kopf, die mit ihren eigenen Kollektionen Milliarden-Umsätze feiert und aktuell Platz drei der bestbezahlten DJs dieser Welt belegt. Nachdem sie nahezu jedes relevante Modemagazin Cover zierte und im Reality-TV mit ihrer besten Freundin Nicole Richie das Simple Life eroberte, war der Ausdruck IT-Girl wirklich jedem von Begriff.
Doch was ist denn nun ein IT-Girl? Liegt es am Geld der Eltern, am fehlenden Berufsbild oder am persönlichen Kleidungsstil? Ist es etwas worüber man sich freut oder peinlich?
Eine, die diesen Titel ohne das Geld ihrer Eltern, dafür mit ihrer Jugend bezahlen musste, ist Lindsay Lohan. Eine Schauspielerin, die zusammen mit Paris und Nicole die Schlagzeilen sämtlicher Klatschblätter über fast ein ganzes Jahrzehnt dominierte und dem Begriff IT-Girl zu einem neuen, fragwürdigen Image verhalf.
Mal abgesehen von den Partyvorlieben und Drogeneskapaden scheint sich dieses IT bezahlt zu machen. Diese Mädchen verdienen Millionen mit ihrem Aussehen, gelten als Mode-Ikonen und verkehren in den kreativsten Kreisen dieser Welt.
Spätestens seit Glitzerkleider gegen Gefängnis-Overalls eingetauscht wurden, wird der Ausdruck IT-Girl heute lieber neben aufstrebenden Fashionistas abgedruckt (die allesamt aus England zu kommen scheinen, wenn man der InTouch glaubt), die wie einst Edie als Model arbeiten und mehr durch ihre Persönlichkeit auf sich aufmerksam machen, als durch ihre kommerziellen Erfolge.
Erstmals werden auch Jungs mit einem IT gekrönt. In diesem Fall modisch experimentierfreudige Männer, wie Marc Ronson oder Hollywoods neuer Superstar Jared Leto.
Atribute, wie Geld, ein berühmter Familienname oder Abhängigkeiten treten in den Hintergrund und ein einzigartiges Auftreten, Persönlichkeit und ein eigener Sinn für Mode scheinen das IT heute zu definieren.
Hört sich doch gut an. Ist nach dem Jahrzehnte langen Party-Image, das das Wort IT in der Presse begleitete etwa Besserung in Sicht? Wird das IT wieder etwas, worauf man stolz sein kann?


Fragen, die sich das heute kommerziell erfolgreichste aller IT-Girls wohl selber stellt -Kim Kardashian.
Keine scheint in der Modewelt mehr zu polarisieren, als die PO-sing süchtige Kim.
Obwohl sie das Baby eines Musikgenies zur Welt gebracht hat und von Ikonen, wie Karl Lagerfeld fotografiert wird, zerreißt man sie in der Presse und stuft sie in der Modewelt als nicht relevant ein. Auf der anderen Seite hat sie mit einem geschätzten Jahreseinkommen von rund 30 Millionen Dollar wohl genügend Selbstbewusstsein auf der Bank um über solchen Kommentaren zu stehen.
Nachdem ich mir Gedanken über nahezu jedes IT-Girl der Geschichte gemacht hatte, wusste ich zwar einiges über Entzugskliniken, aber immer noch nicht was ich von meinem eigen IT halten sollte.
Heutzutage wirkt der Begriff schon so abgestumpft, das rothaarige Dschungelcamp Kandidaten ihn sich zu eigen machen können und damit auch noch erfolgreich werden.
Etwas, womit ich mich selbst alles andere als identifizieren kann, geschweige denn möchte.
Abgesehen davon, dass ich nichts von Drogen halte (ich habe noch nicht einmal Alkohol getrunken)  und auch nicht als Erbe eines Hotel-Imperiums gehandelt werde, möchte ins Rampenlicht. Daraus mache ich kein Geheimnis, aber am Ende des Tages will ich dort nicht grundlos meinen Platz einnehmen, sondern für etwas stehen. Nämlich für echtes Talent und Persönlichkeit, ein eigenes Auftreten und einer noch eigneren Meinung.
(Ich weiss natürlich, dass man eigen nicht steigern kann, aber ich dachte mir, wenn man als IT-Girl schon auf Unterwäsche verzichten kann, darf ich wohl auch auf grammatikalische Stolpersteine verzichten!)
Alles in allem kann dieses kleine, auf den ersten Blick so unbedeutende Präfix Menschen zu Stars machen und genau das wünsche ich mir.
Ich will mir mit dem Beruf, den ich liebe einen Namen machen und stehe zu meinen Träumen, wenn das zur Folge hat, dass man mich einen IT-Boy nennt, dann trage ich dieses kleine Beihängsel mit Stolz, aber auch mit dem Gedanken im Hinterkopf es nie größer werden zu lassen als die Werte, die mich ausmachen und der Job, den ich machen will.
Ob es mich am Ende ans Ziel bringt oder mir einen Umweg beschert, kann ich an diesem Punkt nicht sagen. Ob ich es wirklich gut heissen soll oder nicht, weiss ich auch nicht. Was ich jedoch weiss ist, dass die Edies dieser Welt auf vieles Wert legten, jedoch nicht auf gesellschaftliche Schubladen und davon könnten wir uns alle vielleicht noch eine Scheibe abschneiden, egab ob mit oder ohne IT.