Montag, 25. März 2013

Von Selbstbewusstsein, Demütigung und den Bekenntnissen eines Exzentrikers.

Eine Freundin erzählte mir, dass auf einer Party mal ein Junge (der ganz nebenbei bemerkt, wirklich unattraktiv war) zu ihr kam, bloß um ihr mitzuteilen, dass er sie hässlich fände und das ohne jeglichen Grund, einfach so, als wäre es sein gutes Recht seine Meinung frei kund zu tun, mitten ins Gesicht (oder besser noch... mitten ins Herz?).
Es kümmerte sie nicht weiter (sie selbst war nämlich zufrieden mit ihrem Aussehen und kannte ihn ja gar nicht), doch nachdem sie mir das erzählt hatte fing ich an über Selbstwahrnehmung und Bewusstsein nachzudenken, darüber wie Menschen, die es haben damit umgehen und die, die es gern hätten, darauf reagieren.

Ich bin es gewohnt, dass Leute das Bedürfnis haben schlecht über mich zu sprechen, mein Aussehen oder meine Art lächerlich finden, egal ob flüchtige Bekannte oder vollkommen Fremde, die meisten Menschen meinen schon nach einer flüchtigen Begegnung mit mir, dass sie alles über mich wissen und sich deswegen ein Urteil erlauben dürfen.
Vor einiger Zeit hat ein anderer Junge mir homophobe Bemerkungen an die Pinnwand meiner Blog-Facebook-Seite geschrieben, eigentlich nichts Neues, ich löschte die Notiz und so auch die ganze Angelegenheit aus meinem Leben. 
Ein Tag später passierte das Ganze erneut, dieses Mal war es jedoch ein Anderer und ich bemerkte den Post erst eine Nacht später. 
Als ich die Worte las und die Kommentare darunter, war ich schockiert. 
Es war eine heiße Diskussion im Gange, eine Mischung aus Freunden (und eigentlich auch Nicht-Freunden), die Partei für mich ergriffen und aus, mir bis dato völlig Fremden Jungs, von denen ich noch nie im Leben Notiz genommen hatte, die über mich herzogen. 
Ich gebe ja zu, dass man als Blumenkranz-geschmückter Exzentriker polarisiert und mehr Aufmerksamkeit genießt, als ein von außen eher unauffälliger Geschlechtsgenosse, aber wie kann es sein, dass man bei einem Menschen, mit dem man noch nie ein Wort gesprochen hat, den man also noch nie persönlich getroffen hat, solche negativen Gefühle auslösen kann? 
Jeder, der sich mit ständigen Anfeindungen in der Öffentlichkeit auseinandersetzten muss, kennt das Gefühl. Man geht einen Gang entlang oder betritt ein Einkaufszentrum etc. ... man kann oft schon von Weitem erahnen, was für Kommentare gleich auf einen zu kommen werden, wenn man an bestimmten Menschen vorbei geht. ... Nutte, Neger, Schwuchtel, fette Sau, .... Gott, schau mal, die ist bestimmt magersüchtig.... die eigentlich so dezent gemeinten Blicke stellen in Wahrheit schamloses Gaffen da, das unterdrückte Kichern hallt von den Wänden, so laut ist es.... man entwickelt ein unbewusstes Gehör, das alle Flüstereien, die über einen kursieren magisch anzuziehen scheint. 
Das witzige jedoch ist, dass diese Gefühle nur Menschen wirklich nachvollziehen können, die sich bewusst darüber sind, was die Allgemeinheit von ihnen hält, was über sie gesagt wird und die sich dennoch lieben, genau so, wie sie nun mal sind ... und das, glaube ich, ist Selbstbewusstsein
Echtes Selbstbewusstsein versteht sich, nicht das, das man aufsetzt um über seine Unsicherheit hinwegzutäuschen. 
Sehen wir das Ganze doch mal wie eine Bühne. Im Theater fängt man bei den Proben an zu lachen, wenn man seinen Text vergessen hat oder sich blöd vorkommt, eben dann, wenn man unsicher ist.
Damit wären wir auch wieder bei der oben genannten Frage. Was gibt es jemandem, einen anderen, der sich wohl in seiner Haut fühlt, immer wieder schlecht zu machen oder auszulachen?? 
Lindsay Lohan kam in Girls Club bereits darauf, dass die Tatsache jemand anderen hässlich zu nennen, einen selbst nicht schöner macht.
Und das ist es doch, jemanden hässlich, fett, schwul oder lächerlich zu nennen macht diese Person nicht hässlicher, freizügiger oder dicker .... und einen selbst vor allem nicht schöner, dünner oder eben männlicher.

Man ist sich selbst bewusst, was man da trägt und was die Leute über einen denken, warum können die Anderen das dann auch nicht akzeptieren? Warum müssen sie dir etwas hinterherrufen? 
Denken sie wirklich, dass man dann sofort nach Hause gehen wird um sich umzuziehen oder abnimmt oder gar weint, weil man nicht zu ihnen gehört?

Das geht in den Leuten vor, die auf der anderen Seite stehen, die die Beleidigungen über sich ergehen lassen müssen, sich aber dafür nicht schämen.
Was in denen vorgeht, die damit nicht umgehen können, können wir Tag für Tag in den Berichten von Mobbing-Opfern nachlesen, die sich das Leben nehmen oder selbstverstümmeln.

Vor allem bei den Leuten, die jemanden mit dem Wort schwul beschimpfen wollen, verstehe ich absolut nicht was sie dabei empfinden. Ich meine, das ist doch sowas von offensichtlich lächerlich...
Im Ernst, meint ihr wirklich, dass ein Schwuler oder jemand, der ständig für schwul gehalten wird, sich dann heulend davon macht? Oder noch schlimmer, dass er das als Beleidigung ansieht? 
Eines kann ich euch sagen, da macht man(n) sich keine Gedanken mehr darüber. Man schüttelt es ab, weil man es kann, weil man es eben besser weiss, aber etwas tut trotzdem weh. Es sind jedoch nicht die Worte, die man hinterhergerufen bekommt, die einen verletzten, sondern die Respektlosigkeit, die man empfindet, indem sich Leute anmaßen das Recht zu haben, dir überhaupt ein Schimpfwort öffentlich nachzuschreien.
Tauschen würde ich trotzdem nicht, egal wie oft man selbst gedemütigt wird, das einer anderen Person anzutun, die einem nichts getan hat, würde ich nie machen ... und so bestärkt mich diese Beleidigung am Ende doch noch, denn sie zeigt mir, dass ich etwas besseres bin. Also Danke Jungs! 

Wenn man diese, die mit den Beleidigungen, sobald man ihnen den Rücken zudreht, nur so um sich werfen, dann zur Rede stellt und einfach wissen möchte, was sie denn nun davon haben, bekommt man meist nur ein blödes Lachen oder ein dahingeworfenes lächerlich zu hören.
Was das Lachen wirklich bedeuten, wissen wir ja jetzt...
Ich glaube, dass jemandem Beleidigungen öffentlich und grundlos hinterherzurufen, die feigste Form von Selbstbestätigung ist. Es zeigt ihnen was sie alles nicht haben, zu viel Pfunde, zu viel Make-up, zu viel Sex .... und eben kein Selbstbewusstsein, denn sonst würden sie ihre Gedanken einfach bei sich behalten.
Seien wir doch mal ehrlich, wir urteilen alle, das dürfen wir auch, wir haben aber nicht das Recht unser Urteil jedem ungefragt hinterherzurufen, schließlich sind das Menschen und keine Themen, zu denen man einfach seine Meinung abgeben darf.
Und mal im Ernst, leben wir nicht in einer Zeit, in der uns ein zu runder Hintern oder ein langhaariger Junge nicht ein bisschen unspektakulärer vorkommen sollten? Sollten wir das nicht den Redakteuren von Intouch, OK! und Co. überlassen?
Aber was sag ich denn da, ich stehe ja auf der anderen Seite....und da bin ich, weiss Gott,  auch stolz drauf.


Montag, 18. März 2013

Second Hand Shopping aus Berchtesgaden- + 10 Fragen an Richie Oetmen.

Ich habe ja schön öfter von meiner Leidenschaft für Mode aus vergangenen Zeiten berichtet, von Second Hand Shops aus ganz Europa, doch heute ist es an der Zeit euch meinen Favoriten vorzustellen und dafür geht es in die Heimat, nach Berchtesgaden!
Wer hätte es für möglich gehalten, dass sich dort inmitten von Lederhosenmanufakturen und Skipisten eine Vintage-Boutique der Extraklasse verbirgt. 
In Richie's Second Hand kaufte ich vor Jahren mein erstes Vintage-Teil, eine Lady Gaga - ähnliche Bikerjacke und bin seit jeher verliebt in das Konzept von Fashion-Recycling.
Mittlerweile bin ich Stammkunde geworden und komme aus dem Shoppen gar nicht mehr heraus. 
Doch wer jetzt denkt, dass Richie's Second Hand Shop bloß eine weitere Absteige für Mode aus zweiter Hand darstellt, der irrt.

Christian Louboutin, Chanel, Versace und Hermes sind nur ein paar der Labels, die hier auf ein neues Zuhause warten und von den qualitativ in Top Zustand erhaltenen No-Name Marken gar nicht zu sprechen. 

Ich betrat Richie's Laden (und damit zum ersten Mal einen Second Hand Shop) als ich auf der Suche nach einem Kostüm für die Theaterbühne war und fühlte mich sofort wohl, als ich die ordentlich sortierten Kleiderstangen abklapperte. 

Heute, fast drei Jahre später besteht mein halber Kleiderschrank aus exklusiven Einzelstücken, ein Großteil davon aus diesem Shop.
Richie, der bei seinen Kleidern oft selbst Hand anlegt und gerne mal zum Schneider wird, schöpft das Prinzip von Second-Hand voll aus und ist bei der Auwahl seiner Kleider immer auf Qualität und Exklusivität bedacht. 
Neben glamourösen Abendoutfits bietet dieser Laden eine riesen Auswahl an Taschen und alten Sonnenbrillen, wer aber auf der Suche nach Trachten oder Alltagsoutfits ist, wird jedoch genauso  fündig. 
Zeit dem Meister ein Paar fragen zu stellen....

Du bist ja eigentlich als Dolmetscher tätig, wie kam es zum Second Hand-Shop?

Ich wollte eine Veränderung in meinem Leben und wollte mich, nach vielen anderen Berufen, in denen ich tätig war, endlich selbständig machen! Ich war immer schon ein grosser Fan von Flohmärkten und Secondhand-Läden - so entschloss ich mich einen eigenen Shop zu eröffnen!

Wie lange gibt es deinen Laden schon?
Meinen Laden habe ich bereits zwölf Jahre lang! Mit vielen Höhen und Tiefen habe ich nun mein zwölftes Jahr absolviert!
Mit Paillettenabendkleidern, Ledermänteln und Glamour-Accessoires trifft man jetzt nicht unbedingt den Geschmack eines typischen Berchtesgadeners. Wie kommt es, dass du deine Sachen dennoch so gut verkaufst?
Gute Frage! Diese stelle ich mir selbst ab und an! Ich habe aufgrund meiner Aufgeschlossenheit sehr gute Kontakte sowohl, im Verkauf als auch im Einkauf aufgebaut! Ich bekomme und verkaufe meine Ware überwiegend an auswärtige Kunden! Nach harter jahrelanger Arbeit konnte ich mir einen grossen Kundenstamm aufbauen, so bringe ich meine Sachen an die Frau auch aber an so manchen Mann!
Wie würdest du deinen Laden beschreiben bzw. was findet man in ihm?
Ich für meinen Teil, kann sagen, mein Laden ist für mich schöner als meine eigenen vier Wände! Ich fühle mich sehr wohl, es ist wie mein zweites Wohnzimmer und mein Richie-Reich! Ab und an wundert es mich selber was ich so bekomme und was ich in meinem eigenen Laden selbst finde! Verborgenes, Schönes, Wiederauferlebtes, alte Werte, ausgefallene Kleidung von vielen verschiedenen Designern, existent und in Erinnerung geblieben.
Du machst deinen Job voller Leidenschaft und Know-how! Was beflügelt dich in deinem Beruf?
Ich habe jeden Tag eine neue Herausforderung, sowohl die Kunden betreffend, als auch meine Ware, die ich bekomme oder abhole! Es gibt nichts, das es nicht gibt! Immerwieder bekomme ich interessante Kleider, von denen ich selbst verblüfft bin! Ich liebe die Vielfalt und die Feinheit des Second-Hand-Lebens!
Eine Frage, die ich jedem Vintage-Experten, stelle...worauf sollte man beim Einkauf in Vintage-Shops achten?
Naja, eigentlich sollte man auf gar nichts achten - ausser auf Fakes natürlich - in solchen Geschäften sollte man nix suchen sondern nur finden! Vintage ist nicht Vintage! viele verwechseln das mit Krempel! Vintage Mode beschäftigt sich mit qualitativer, älterer Kleidung, mit guten, exzellenten und ausgefallenen Schnitten, interessanten Stoffen und natürlich auch mit Geschichte.
Gerade als junger Mensch hat man oft nicht viel Geld zur Verfügung, wie siehts bei dir mit Preisverhandlungen aus?
Ich habe eine bunte Mischung bei meinen Preisen, je nach Qualität und Kleidungsstück! Ich habe etwas für jedes Budget! Bei mir finden Schüler und Studenten, Menschen diversen Alters einfach alles und gar nichts! Preisverhandlungen gegenüber bin ich nicht abgeneigt, im Gegenteil, ich begrüsse Leute, die mit mir verhandeln wollen, das ganze Leben beinhaltet ein Geben und Nehmen, ich denke die goldene Mitte und die Zufriedenheit für beide Seiten ist für mich von höchster Priorität!
Hermes, Prada, Louis Vuitton....all das findet sich in deinem Laden, wer gibt sowas weg?
Ich habe Klientel von überall und jeden Standes! Hausfrauen, aber auch gut situierte Damen, die hauptberuflich Damen sind ... oder aber auch Businessfrauen und Geschäftsmänner, die sich immer wieder schöne und interessante Designerstücke kaufen, einmal anziehen und danach gerne abgeben! Ich werde dann angerufen und nehme die Sachen natürlich mit Handkusss!
Ein so ausgefallener Laden mitten in Berchtesgaden! Warum ausgerechnet hier und wie wurdest du von den Einheimischen empfangen?
Danke für den Ausdruck ausgefallen! Ich gebe mir Mühe einen aussergewöhnlichen Laden zu haben, der sich von der Masse ein bisschen abhebt! Ich versuche immer interessante Stücke in meinem Laden zu präsentieren und denke, dass sich meine Mühe letztendlich auszahlt! Warum Berchtesgaden... Berchtesgaden ist ein wunderschöner Ort, ein verträumtes und teilweise noch unberührtes stück Natur .... man hat viele Seen in der Gegend, gesunde Luft, ich bin einfach gerne in Berchtesgaden! Wenn mir langweilig wird, bin ich dann aber auch mal in Salzburg. Man hat alles vor der Haustüre, Salzburg oder München, Innsbruck, Italien ist auch nicht weit weg... anfangs als ich meinen Laden eröffnet habe - wurde ich nicht so richtig akzeptiert - die Einheimischen konnten nicht so richtig was anfangen mit meinem Geschäft und auch dem Konzept...aber nach diversen Tiefen und Höhen fühle ich mich, als wäre ich hier in Berchtesgaden geboren worden und habe wahrscheinlich mehr Freunde und Bekannte als die meisten, die wirklich hier geboren sind! Ich fühle mich wohl hier!
Tracht oder Glitzer, was magst du Privat lieber?
Leider bin ich nicht mit der Tracht groß geworden, ich finde es toll, dass in Berchtesgaden dieses Traditionelle noch gelebt wird, fast zuviel gelebt wird! Hier schreibt Tradition noch Geschichte! Die Lederhose gehört sowohl zum Alltag alsauch zur Besonderheit von festlichen Tagen! Ich für meinen teil kann sagen, eine prächtige zünftige Lederhose sieht an mir auch gut aus! Ich habe sogar eine sehr schöne, die über 90 jahre alt ist und so richtig abgenutzt und einfach geil aussieht! Was Glitzer angeht, das schmeichelt Jedem und gibt Frische - all das, das glitzert finden wir schön und fällt natürlich auf.... ich liebe diese wilde Mischung aus allem und nichts! Mein Laden hat beides, die rechte Seite glitzert und die linke Seite ist trachtig! Diese beiden Richtungen in Kombination ergeben eine interessante und stylische Mischung! Ich liebe es!
Ok, wir ihr sehen könnt, handelt es sich dabei um keinen Mann weniger Worte, nichts desto Trotz lässt er Taten sprechen und steht seinen Kunden persönlich zur Seite, da kann sich ein so traditionsbewusster Ort, wie Berchtesgaden über einen farbenfrohen Second-Hand-Shop, samt Besitzer, wirklich etwas einbilden! 
So manch einer mag sich jetzt vielelicht denken das Ganze sei euphorisch oder gar übertrieben dargestellt, wer sich also nicht nur von mir zutexten, sondern selbst überzeugen will, der sollte seine Skepsis herausfordern und den Laden am Rathaus 16 in Berchtesgaden einen Besuch abstatten, ich kenne da jemanden, der sich mit Sicherheit darüber freuen wird! 






Dienstag, 12. März 2013

10 Fragen an: Anika Scheibe.









Ein Platinblonder Bubikopf, ewig lange Beine und eine Modelkarriere, die mittlerweile schon über zehn Jahre andauert!
Kein Wunder, dass die 24-jährige Wahl-Münchnerin Anika Scheibe die Topmodels Karolina Kurkova und Eva Padberg überzeugte, dass sie das 'Perfekte Model' sei und das obwohl sie nicht dem typisch deutschen Model-Ideal entspricht.
Anika, die (so wie ich) auch bei PS Modelmanagement in München unter Vertrag ist, ist mittlerweile eine gute Freundin von mir und erzählt uns in 10 Fragen an.... wie sich ihr Leben seit dem Sieg der Castingshow verändert hat, was sie bewegt und wie sie zum Thema Magerwahn steht.
1. Hi Anika! Du hast vor etwa einem Jahr 'Das perfekte Model' gewonnen, wie hat sich dein Leben seit dem verändert und wie war es vorher?
Im großen und haben sind die Events Die größte Veränderung. Klar, natürlich arbeite ich auch mehr als vorher aber modeln tu ich schon lang. 
2. Castingshow-Gewinnern wird oft nachgesagt keine Erfolgschancen zu haben....was sagst du dazu?


Also ich kann mich nicht beschweren haha bei der Arbeit läuft's voll gut. Ich glaube eher dass das Leute denken weil man in den Medien nicht mehr so häufig vertreten ist. Aber wer arbeitet kann ja auch schließlich nicht auf jeden Event tanzen oder? 


3. Du bist ja kein typisch deutsches Mädchen? Würdest du deinen androgynen Look eher als Vor- oder Nachteil sehen?

Unterschiedlich... In Deutschland wird eigentlich eher ein anderer Typ gesucht aber im Ausland fall ich ganz gut auf  aber dank der Sendung macht es nichts, dass ich androgyn bin, ich hab trotzdem Buchungen, das war vorher aber schwieriger.
4. Die meisten Menschen glauben, dass alle Models Esstörungen haben, was in meinen Augen totaler Quatsch ist, denn die meisten Models, die ich kenne sind von Natur aus dünn...du ja auch. Wie fühlt es sich für dich an, deswegen kritisiert zu werden? Und bist du der Meinung, dass Models immer Size Zero haben müssen?
Das Thema Figur ist wirklich total nervig geworden, jeder Mensch hat eine Figur vorgegeben manche Frauen sind weiblicher andere eben nicht. Ich finde es total falsch wenn sich Models runter hungern aber im gegenzug sollte man dünne Menschen auch dünn sein lassen dürfen.
5. Was rätst du Mädchen, die ein wenig kurviger sind, aber trotzdem Model werden wollen?
Kurven sind doch super! Gerade in Deutschland verdient man damit sogar mehr Geld  und schön anzuschauen ist das sowieso!
6. Trotz deines Erfolgs bist du wahnsinnig natürlich, hilfsbereit und auf dem Boden geblieben! Woher kommt das?
Haha ich glaub das kann ich selber nicht beurteilen  ich weiß nur das ich eine ganz tolle Familie und Freunde habe, die ehrlich zu mir sind...das ist glaub ich das Wichtigste um auf dem Boden zu bleiben.
7. Du hast schon sehr früh angefangen zu modeln, wolltest du das schon von klein auf machen?
Ich wollte eigentlich wirklich schon immer Model werden und irgendwann meinte meine Schwester (als wir klein waren), das zählt nicht, du musst schon einen richtigen Beruf sagen, dann meinte ich Friseur... Nun bin ich beides haha
8. Als Model bist du ja sehr professionell, interessiertst du dich auch privat für Mode und ein perfektes Styling?

Ich interessiere mich natürlich für Mode, aber hab da eher meinen eigenen Stil, also ich muss nicht unbedingt jeden Trend mitmachen  und ich mag auch gern privat schlumper Klamotten 

9. Was war das verrückteste, das dir in deinem Job je passiert ist?
oh...em... das ist peinlich xD du kennst die Story Ricci, ich sag nur ich bin mal ausversehen in Die falsche Stadt geflogen xD das ist schon peinlich genug da geh ich nicht weiter drauf ein haha

10. Du gehst bald nach Shanghai, was geht einem da durch den Kopf und was wird dich dort erwarten?

Ich bin din total gespannt und auch aufgeregt :)) ich lass es auf mich zukommen aber ich hoff natürlich ganz viel zu arbeiten :)

Zusatzfrage: Wer ist Oscar de la Renta? ;)

HAHAHA EIN DESIGNER! XD

Wenn ihr es durch dieses Interview nicht ohnehin schon gemerkt habt, dann ist es für mich nun an der Zeit auszupacken! Anika ist wirklich eines der nettesten, hilfsbereitesten und natürlichsten Mädchen, die ich kenne!
So manch einer würde sich auf zehn Jahre Modelerfahrung etwas einbilden, Anika hingegen ist auch für die kleinen Dinge absolut begeisterungsfähig und widmet jedem Ratsuchenden Zeit.
Kati (unsere Bookerin bei PS, die hier ebenfalls interviewt wurde) bezeichnet sie als super-professionell und ehrgeizig.

Und das ist sie wirklich, nachdem wir bei einem Shooting für den Berliner Fotografen Oliver Rath zusammen vor der Kamera standen, durfte ich mich hautnah von einem absoluten Vollprofi überzeugen!
Auf den Laufstegen der Fashionweek ist sie Stammgast und auch sonst hinterlässt Anika bei jedem, der sie kennenlernen durfte oder mit ihr zusammenarbeiten konnte, einfach einen fabelhaften Eindruck und das obwohl oder vielleicht gerade weil, sie in Sachen modischem Fachwissen die ein oder andere Lücke aufweist ;) 

Liebe Anika, ich drücke dir für Shanghai ganz fest beide Daumen und bin mir sicher, dass du es noch sehr weit bringen wirst! Ich freue mich wirklich jemanden wie dich zu meinen Freunden zu zählen und bin so dankbar für alles, was ich von dir dir lernen durfte! GO GIRL! 

Dienstag, 5. März 2013

Label to love: Cheap Monday.

Wer kennt es nicht, dass Gefühl am Rande des Nervenzusammenbruchs zu stehen, weil einfach keine Jeans passen will - zu eng, zu breit, zu lang, zu kurz - alles, aber nie perfekt!
In meinem Fall, konnten die Skinny Jeans nicht skinny genug sein und daher musste schon öfter die Damenabteilung herhalten. Nachdem ich eine Diät gemacht hatte um den Mut zu fassen eine Cheap Monday anzuprobieren, war es um mich geschehen, mittlerweile trage ich sie seit Jahren.
Die nahezu winzig aussehenden Hosen sind so stretchig, dass sie sich jeder Beinform anpassen und trotzdem super tight bleiben (und das auch nach dem dritten Tag!).

Cheap Monday ist bekannt für seine super engen Jeans, die oft auch unisex designt (also für Männer und Frauen gleichermaßen tragbar) werden und mittlerweile in unzähligen Mustern, Schnitten und Prints erhältlich sind.
Das 2000 in Stockholm gegründete Label Cheap Monday (vom Designerduo Örjan Andersson und Adam Friberg) war zunächst als Second Hand-Shop geplant, launchte jedoch im Jahre 2004 erstmals eine eigene Kollektion. Der Name rührt daher, dass der Shop immer nur sonntags geöffnet war und
nachdem die Designer mit Cheap Monday ein wahres Jeansmärchen lebten und expandierten, wurden auch Schuhe, Schmuck, Sonnenbrillen und andere Kleidungsstücke ins Labelkonzept mitaufgenommen.

Auf den vielseitigen Streetstyle von Cheap Monday stehen nicht nur Fashionistas, auch in der Skate- und Bikerszene ist Cheap Monday eine der meist getragenen Jeans, weil sie eben supereng, aber dennoch elastisch bleibt. Fashionistas weltweit kombinieren sie zu allem, was gefällt.
Und das ist es was Cheap Monday so besonders macht, ein Label das von vielen verschiedenen Szenen und Generationen getragen werden kann, Jungs und Mädchen gleichermaßen, individuell zu dem, was sie ausmacht (sogar meine Mutter trägt Klamotten von Cheap Monday).
Auch wenn es um die Preisfrage geht ist Cheap Monday hitverdächtig, Jeans ab 55€, Shirts ab 30€ und Accessoires ab 20€.

Einziger Nachteil sind die Reissverschlüsse, die oft einfach nicht geschlossen bleiben wollen, anonsten kann ich als jahrelanger Cheap Monday Träger rein gar nichts bemängeln. Farbe, Passform und lange Tragbarkeit - sogar was Reissfestigkeit angeht, meiner Meinung nach sollte dieses Label im Schrank eines jeden Röhrenjeansliebhabers vertreten sein.


Das gebleachte Modell links war mir unifarben zu langweilig, daher die Löcher.





Freitag, 1. März 2013

Haarsträubende Erkenntnisse.

Als ich mir vor einigen Tagen die Haare für ein Fotoshooting geglättet habe, wurde irgendetwas Merkwürdiges in mir ausgelöst.
Kennt ihr das Gefühl, wenn das Verändern der Frisur einen derart beflügelt, sodass man sich Dingen zuwendet, deren bloßer Gedanke einen normalerweise abschrecken würde?
So war das bei mir.
Es ist ja wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen (ja gut, hauptsächlich Frauen) nach wichtigen Veränderungen in ihrem Leben oft ihre Frisur ändern lassen, aber dass erst diese einen dazu bringt wichtige Veränderungen in seinem Leben einzugehen, scheint mir neu.
Wie kommt es, dass etwas so Banales wie lockige Haare zu glätten oft mehr für den aktuellen Motivationspegel tun kann (also zumindest ist es bei mir so), als so manch ein gut gemeinter Rat? Und wenn uns eine neue Frisur bereits nach den Sternen greifen lässt, sollten wir dann nicht viel öfter etwas Neues ausprobieren?
Ich spreche jetzt nicht von sexuellen Abendteuern oder farbigem Wildleder (wobei...why not?!), aber spätestens bei genauerer Betrachtung unserer Kleiderschränke (bzw. deren Inhalt) wird uns klar, dass wir alle in bestimmten Mustern leben. Wir greifen beim Einkaufen instinktiv zu ähnlichen Teilen, bestellen in Restaurants immer die selben Sachen und sind auch bei der Auswahl unserer Beziehungen auf den selben Typ Mensch geprägt (also eurer Beziehungen, die längste, die ich nämlich führte, ist die zu meiner Friseurin). Muster sind, abgesehen davon, dass sie unabsichtlich zu festen Bestandteilen in unserem Leben werden, unausweichlich. Sie schleichen sich heimlich ein und geben uns Orientierung, helfen uns dabei, auf dem rechten Weg zu bleiben, doch schaffen wir es unser Muster zu durchbrechen und sei es nur für einen kurzen Augenblick, könnte daraus zwar ein Fauxpas werden, aber eben auch etwas wirklich, wirklich Fabelhaftes. 
Die meisten meiner Freundinnen daten immer wieder den selben Typ Jungen (so ist das bei den Jungs übrigens auch), doch wenn sie mal etwas riskieren und sich etwas Ungewohntem öffnen, sind das in der Vergangenheit meist ihre ernsthaftesten Beziehungen geworden. 
Das Lustige dabei ist jedoch, die Tatsache, dass sie ihre Frisur oder Haarfarbe oft ohne mit der Wimper zu zucken ändern (und wir würden jetzt alle lügen, wenn wir behaupten, dass Haare ja einfach nur Haare sind), einen Typ Mensch, der nicht ihrem Muster entspricht, aber oft wochenlang abwägen und das obwohl ihre Gefühle für diesen oft stärker sind, als alles andere, das voher existiert hatte.
Sind es nicht die Menschen, die herausragendes leisten, die auch mal etwas Neues abgeliefert haben? Natürlich, NEU bedeutet auch immer Risiko, aber Risiko kann ja auch etwas Gutes herbeiführen....und die Chance auf etwas Gutes, sollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen!
Wenn wir oft erst eine Haar-Veränderung brauchen um eine tatsächliche Veränderung einzugehen, warum es also nicht gleich riskieren? Es kann doch so einfach sein und sich verzweifelt an dem selben Muster festzuklammern, obwohl es nicht einmal funktioniert, sondern einfach nur 'auf Nummer sicher gehen' bedeutet, kann doch oft mehr Schaden anrichten, als Risiko.

Wir sollten im Bezug auf Muster, seien es Beziehungen, Shopping oder einfach nur die Art einem Menschen zu begegnen, öfter die Risikofreudigkeit an den Tag legen, die wir beim Thema Haare haben, dann hätten wir vielleicht auch öfter das Gefühl nach den Sternen greifen zu können, das wiederum ist eine Theorie, die wir erst für richtig befinden können, wenn wir es ausprobiert haben.... also los!