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Samstag, 8. November 2014

Von Entscheidungsängsten und den Bekenntnissen eines Zwölftklässlers.

Schwarz oder Weiss? Jennifer oder Angelina? Erdbeere oder Vanille?
Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich bin jemand, der sich relativ schwer tut Entscheidungen zu treffen und das obwohl ich eigentlich genau weiss, was ich möchte. 
Der Begriff 'entweder oder…' ist etwas, womit ich mich als Kind schon nicht anfreunden wollte und auch heute ertappe ich mich dabei, wie ich vom einen Bein auf das andere springe um mich leichter für eine Sache entscheiden zu können.
Dabei muss ich mich fragen ob ich mich wirklich nicht entscheiden kann oder ob ich bloss zu faul bin eine wichtige Entscheidung zu treffen?


Am liebsten ist es mir einen Kompromiss zu finden, der das Beste von Beidem miteinander vereint.
(oh wie bescheiden wir doch heute wieder sind)
Jeder, der das schon mal versucht hat, wird merken wie schnell man dabei an seine Grenzen stösst und entweder völlig überfordert ist oder es einfach nicht so recht passen will.
Worauf ich jedoch hinaus möchte, ist eigentlich etwas ganz Anderes.
Vor Kurzem wurde ich vor eine sehr wichtige Entscheidung gestellt, die mich tagelang quälte. Ich nahm das Ganze so super ernst, dass ich dabei schon fast vergessen hatte, wofür ich mich eigentlich hätte entscheiden sollen. 
Als es mir dann wieder einfiel musste ich an eine Entscheidungsgeschichte denken, die ich vor einigen Jahren (zwei um genau zu sein, aber einige hört sich irgendwie weiser an, findet ihr nicht?) zu fällen hatte.
Abitur - was für eine stressige Zeit. 
So gerne ich an meine Schulzeit zurückdenke, so sehr verachte ich den Matheunterreicht, doch ausgerechnet meinem schlechtesten und am meisten gehassten Fach habe ich es zu verdanken, dass ich heute zurückblicken kann mit der Gewissheit die richtige Entscheidung getroffen zu haben, denn Mathematik war es, die mir letztendlich noch dem Traum, vom 1er Abitur erfüllt hat.
Nachdem die Prüfungsphase abgeschlossen war und wir die Ergebnisse bekamen, durfte ich mich zwar über ein bestandenes Abitur freuen, aber auch über einen Notendurchschnitt von 2,0.
An sich eine tolle Sache, jedoch nicht wenn ihr die überehrgeizige Blair Waldorf fragt, die in mir einen kleinen Tobsuchtsanfall bekam.
Acht Jahre Gymnasium um dann mit einem Ergebnis abzutreten, von dem ich wusste, dass ich es hätte besser machen können? Nicht gerade eine tolle Vorstellung. Auf der anderen Seite war ich nach dem ganzen Lernstress so erleichtert, dass mich keine zehn Pferde freiwillig in eine Mathematik Nachprüfung hätten treiben können.
(Keine zehn Pferde, aber eine blonde Germany's next Topmodel Gewinnerin?)
Da stand ich nun in meinem Schlamassel…meine oben erwähnte Entscheidungsfreudigkeit war mir in diesem Fall natürlich keine grosse Hilfe, denn das Beste von Beidem würde in diesem Fall lauten ein 1er  Abitur ohne Nachprüfung zu schaffen - was in meinem Fall ja überhaupt keine Option mehr war!
Dies war der Augenblick in meinem Leben, wo ich zum ersten mal begreifen musste, dass es manchmal einfach unmöglich ist wirklich das Beste von beiden Seiten zu haben - ich musste mich also wirklich für eine Seite entscheiden und das obwohl ich bei der Sache mit der Nachprüfung nicht mal die Gewissheit hatte wirklich zu bestehen. Was also tun?
Während meine Freunde schon hemmungslos ihr bestandenes Glück feierten, fühlte ich mich (melodramatisch, wie eh und je) als hätte mir man das Gehirn rausgerissen, als ich mich eines Donnerstag Abends vor dem Fernseher mit der Frage beschäftigte, ob ich wirklich eine Mathe-Nachprüfung machen sollte und dabei sogar meinen glatten zweier Durchschnitt zu riskieren. (Man kann sich ja schliesslich auch verschlechtern).


Und während ich da so vor RED! versumpfte, wurde mir die Entscheidung abgenommen, als ich sie im Fernsehen sah - Lena Gercke.
Germany's next Topmodel Gewinnerin Nummer 1 und blondes Vorzeigekind des deutschen Fernsehens wurde gerade zum Thema 'Models und Intelligenz' interviewt und der Sprecher erzählte stolz 'Lena Gercke ist sogar ein Model, deren Abiturschnitt eine Zwei vor dem Komma hat'.
Da waren sie, die Worte die ich für meine Entscheidung gebraucht hatte.
Mein Traum war es berühmt zu sein, im Fernsehen zu stehen und vor der Kamera zu zeigen, was ich drauf hatte…wieso war es mir dann nicht in den Sinn gekommen, dass dieser Traum auch beinhaltete, dass die Leute sich irgendwann einmal für meinen Abiturschnitt interessieren würden? Ich wollte stolz auf mich sein und auch wenn eine zwei im Abiturschnitt eine durchaus gute Leistung ist, wollte ich, dass es irgendwann einmal heissen würde 'Riccardo ist sogar ein Model, dessen Abiturschnit eine Eins vor dem Komma hat', denn das war die Leistung, die ich über meine ganze Schulzeit wollte.
So rief ich noch im selben Moment meinen damaligen Nachhilfelehrer an und vereinbarte gerade noch rechtzeitig ein paar Stunden um meinem Ziel näher zu kommen.

Lena Gerke und ich dieses Jahr bei einem Event von GHD


Es war hart, ich lernte so viel ich konnte und als die Prüfung vorbei war und ich in meinem marineblauen Blazer, den ich aus dem Schrank meines Vaters geliehen hatte, erfuhr, dass mein Abiturschnitt wirklich nun eine Eins vor dem Komma hatte, freute ich mich so unglaublich, dass ich mich am liebsten geohrfeigt hätte, weil ich fast auf diesen Triumphmoment verzichtet hätte … und warum? Bloss aus Faulheit.
Aus Faulheit sein Bestes zu geben (für sich selbst!), aus Faulheit ein letztes, kurzes Mal die Zähne zusammenzubeissen und vielleicht auch aus Faulheit eine wichtige Entscheidung zu treffen.
Nichts desto trotz versuchte ich mich auch heute noch an diese Geschichte zu erinnern, denn sie motiviert mich immer wieder dazu mein Bestes zu geben und mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sei die Entscheidung dafür auch nicht immer leicht.
Manchmal ist es wichtig genau das zu tun, worauf man gerade Lust hat, aber manchmal lohnt es sich auch durchzuhalten und sich zu konzentrieren, wir wären überrascht, zu was für Leistungen, wir dann in der Lage sind.



Ich habe die Motivationsgründe, die mich damals dazu bewegt haben in die Nachprüfung zu gehen, bis heute nie jemandem erzählt, weil alle der Annahme waren ich wollte einfach einen besseren Abschluss, aber dieser Naivität, die meinen Traum ausmacht, habe ich es bis heute zu verdanken, dass mein Abiturzeugnis nun mein Leben lang eine 1 zieren wird.
Ein Jahr später durfte ich dann ein Interview in der Zeitung lesen - in der Hauptrolle nicht Lena, sondern ich und ich platze fast vor Stolz, als ich in der Anmerkung der Redaktion lesen durfte, dass ich ein Model mit einem 1er Abitur wäre. 
Und da wusste ich plötzlich was ich tun müsste um meine Träume zu verwirklichen - Zähne zusammenbeissen, fleissig sein und keine Angst davor haben mal eine Entscheidung zu treffen...

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Chaos and the City.

Wie ihr meinem WochenRicblick bereits entnehmen konntet, war die letzte Woche sehr ereignisreich.
Mein ganz persönliches Kopfchaos und meine gnadenlose Verpeiltheit haben dabei mehr als einmal zugeschlagen und versucht die Glücksgefühle in meinem Körper mit Stress zu eliminieren.
Dabei stressen tut mich jedoch nicht die Menge der Aufgaben, der ich mich stelle, sondern mehr ich selber.


all dressed in Denim / Dirndl Liebe Crown / American Tourister 

Flughafen, Taxi, Ubahn - München, Berlin, Salzburg-Italien - Shooting-Interview-Fernsehdreh-Events - ich war in der vergangenen Woche überall, nur nicht zu Hause (und das auch wenn dann bloss für einen Outfitwechsel) und habe so viel machen dürfen, dass es mir fast nicht aufgefallen wäre was ich diese Woche alles verbockt habe.
Und das war echt eine beachtliche Menge - ich habe es nicht nur geschafft mir meinen Lieblingshut vom Kopf wehen zu lassen um kurz darauf meine Kopfhörer zu verlieren (Herzstillstand!), nein, ich habe es auch fertig gebracht meine EC Karte zu verlieren und mich auszusperren.



Vic Matie Bag / Mavi Leather Pants

Ich bin in der letzten Woche sechs Mal am Flughagen gewesen und bin immer wieder erleichtert, wenn ich im Flugzeug platznehmen darf und ich die Gewissheit habe, die Sicherheitskontrolle überstanden zu haben und auch meinen Ausweis (noch) nicht verloren habe.
Ich bin dann so erleichtert, dass ich es nicht mal merke zwischen einen übergewichtigen Geschäftsmann und ein schreiendes Baby gesetzt zu werden, im Gegenteil ich schlafe seelenruhig ein um die zwei Stunden Schlaf aufzustocken, die ich in der Nacht vorlegen konnte.
Am Ziel angekommen, darf ich dann auch schon feststellen, dass ich neben meinem Akkuladegerät auch meinen Haustürschlüssel vergessen habe, was zur Folge hat, wie ich mich - einen Nervenzusammenbruch später - auf der Starbucks Toilette wiederfinde um mich allen ernstes für einen Red Carpet fertig zu machen.



Zurück in München merke ich zu allem Überfluss auch noch, dass meine Bürste fehlt und nach gefühlt 100 Terroranrufen bei all den Menschen, mit denen ich in den vergangenen Tagen zu tun hatte, wird mir bewusst ich muss die nächsten zwei Tage wirklich ohne mein Heiligtum auskommen - sprich ich kann mir gleich Dreadlocks machen lassen und einen auf Bob Marley machen, denn genau das würde passieren, wenn ich meine Bürste nicht wiederbekomme.
Das Ganze ähnelt schon beinahe einer existenziellen Krise und ich fange an zu verstehen, wie sich Britney 2007 gefühlt haben muss.
Nicht mit Glatze, aber mit feuchtem Handtuch auf dem Kopf mache ich mich tagsdrauf auf den Weg zu meiner Bürste und spaziere im Diva Look mit LeSpecs Sonnenbrille und roter Biker Jacke durch die Münchner Stadtlandschaft und darf dabei erschreckender Weise feststellen, dass die Menschen mir wirklich weniger irritiert und hasserfüllt entgegen kommen, als wenn ich mein Haar offen trage und ein Lächeln im Gesicht habe.



Dieses Tatsache erstmal verdaut, ging es ungeschminkt zur nächsten Veranstaltung. 
Wieso ungeschminkt? Ganz einfach, weil ich meinen Puder bei den Dreharbeiten liegen gelassen habe und nach 20 Uhr jeder Parfümerie schon geschlossen hat.
Glänzend (im wahrsten Sinne des Wortes) darf ich dann vor eine Kamera treten und den ganzen Schwachsinn, der sich in meinem Kopf angesammelt hat, völlig ungefiltert rauslassen. Herzlich willkommen in meinem Leben.
Die Nacht ist kurz, denn am nächsten Morgen um vier Uhr heisst es bereits auf nach Italien, wo die nächsten Aufgaben auf mich warteten - lange Zeit die Sonne zu geniessen, hatte ich jedoch nicht, denn ein paar Stunden später ging es zurück und ich sehe nach ob ich dieses Mal auch wirklich alles beisammen habe und merke, ich mache langsam Fortschritte.
Ich kann manchmal gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich bin, dafür dass sich mein Leben und meine Karriere dem Traum, den ich bereits als kleines Kind hatte, immer mehr anpassen.
Ich bin so glücklich und muss mich selber dazu zwingen stärker zu sein, als das Chaos, das leider schon seit meinem ersten Tag auf Erden in meinem Kopf herrscht.
Dieses Chaos könnte es am Ende nämlich vielleicht doch fertig bringen mir Hindernisse in den Weg zu stellen und davon gibt mir unsere Gesellschaft weiss Gott genug.
Stress, Arbeit oder gar Aufregung sind alles Dinge, mit denen ich super klarkomme und das möchte ich mir jetzt auf keinen Fall kaputt machen, bloss weil ich chronisch zwanzig Minuten hinterher hinke und sich mein Leben konstant um Panikattacken drehen muss, die dadurch verursacht werden, dass ich irgendetwas vergessen oder verloren habe.
Vielleicht gehört das aber auch dazu und man bekommt ab einem bestimmten Bekanntheitsgrad einen persönlichen Assistenten, der die Bewältigung dieses Problems in die Hand nehmen darf.
So oder so, werde ich an mir arbeiten um meinem Traum auch in dieser Hinsicht ein Stücken näher zu kommen.
Selbstverständlich werde ich euch auch weiterhin über diese Entwicklung auf dem Laufenden halten…natürlich nur, wenn ich mich auch weiterhin an mein Blogpasswort erinnere, was unter gegebenen Umständen vielleicht aufschreiben sollte...
…TO… BE … CONTINUED…

Samstag, 4. Oktober 2014

Ric and the City: Berlin, du kannst so hässlich sein.

Als ich vor kurzem nach Berlin gezogen bin, meinten viele meiner Freude zu mir 'ja das passt auch besser zu dir und da ist es sicher leichter für dich' eine Aussage, die mich jedes Mal wieder in Erklärungsnot ausufern lässt, denn ich würde das so absolut nicht unterschreiben.
So sehr ich Berlin und all seine Facetten liebe, passt man nicht ins übliche Normen-Bild, wird einem das genauso vor Augen geführt, wie überall sonst auch.
Vielsagende Blicke, Beschimpfungen und sogar brennende Zigaretten, die einem nachgeworfen werden, sind Begegnung, die ich nicht nur in meiner Zeit in Berlin machen musste, sondern gar an meinem allersten Abend in der Stadt. (In der Urahn natürlich, wo auch sonst)
Die Stadt mag sich in vielerlei Hinsicht tolerant, liberal und bunt durchgemischt geben und ist dabei bestimmt noch authentischer, als viele andere Städte in Deutschland, aber dennoch ist Berlin eine Stadt voller Menschen (natürlich nicht alle, aber immer noch genügend), die den heutigen Zeitgeist widerspiegeln und erst einmal alles ablehnen, was sie nicht einordnen können.
Beispielsweise ist mir das wirklich noch nie passiert, dass mir jemand eine Zigarette in der Ubahn nachgeworfen hat, bloss weil ihm mein Outfit nicht gefallen hat.

Calzedonia Pants / Marco Polo Boots

Der eigentliche Grund, wieso ich diesen Post hier schreibe (der ursprünglich als Outfit Post geplant war … doch seien wir mal ehrlich, geht es überhaupt einmal bloss um ein Outfit?), war jedoch ein Abend am Alexanderplatz, mitten im Herzen der Stadt also.
Zusammen mit einem guten Freund war ich gerade  auf dem Weg ins Kino, als wir die Wege ein paar halbstarker Jungen kreuzten, die höchstens 18 gewesen sein können und uns erst einmal mit den üblichen homophoben Beleidigungen begrüssten uns sich dann auch noch abfällig über unser Outfit äusserten (scheinbar hält sich in dieser Stadt auch wirklich jeder für Anna Wintour).
Als einer von ihnen mir hinterherlief und mich anbrüllte, drehte ich mich um, um ihn den Mittelfinger zu zeigen, was seine Gesinnung mir gegenüber nicht unbedingt freundlicher stimmte. Im Gegenteil, nach vulgären Beleidigungen, hatte ich es nun mit zwei aggressiven Proleten zu tun.
Nachdem wir es irgendwie geschafft hatten dieser Situation zu entkommen, dachten wir eigentlich, dass das für diesen Abend gereicht hätte - nicht aber wenn es nach Dumm und Dümmerer ging, die uns weiter folgten, nur um uns weiter zu beschimpfen und letztendlich zu bedrohen.
Als sie anfingen mich an den Haaren zu ziehen und mich grob anzupacken und die Situation zu eskalieren drohte, fragten wir sie für wen sie sich den halten würden mit zwei Fremden Menschen so umzugehen.
Ihre Antwort darauf war sehr vielsagend, denn sie fühlten sich doch tatsächlich als Opfer in der Situation, schliesslich müssten sie unseren Anblick ertragen und hätten es sich gefallen lassen müssen, von so etwas, wie mir den respektlosen Mittelfinger gezeigt zu bekommen.
Ich konnte nicht anders, als zu lachen und ihn daraufhinweisen, dass er diesen nur zu sehen bekommen hat, weil er mich belästigt hatte.

'Ne ich darf das ja, ich bin ja nicht so ne schwuchtelige Transe, wie du'

Auch wenn wir es versucht hatten, mit ihnen zu reden, wie mit normalen Menschen, mussten wir uns schnell eingestehen, das dies einfach nicht möglich ist - denn Menschen, die sich so benehemen, werden ihren Fehler nie einsehen und schon gar nicht mit sich darüber reden lassen.
Ich weiss manchmal nicht, wie viel Schmerz unsere Mitmenschen uns noch antun können, bloss weil sie mit ihrem eigenen Leben scheinbar so unzufrieden sind, dass sie gewaltsam in das anderer Menschen eindringen müssen.
Als wäre das alles noch nicht genug gewesen, setzten die Passanten um uns herum noch einen drauf und fingen an mitzumachen und sich über uns lustig zu machen oder auszulachen, statt einzugreifen und uns zu helfen.
Meiner Begleitung habe ich es zu verdanken, dass in dieser Nacht nicht mehr passiert ist, wahrscheinlich auch nur mehr Glück im Unglück, aber dennoch traurig genug.

Zara Coat / Villa Shirt

Am Ende das Abends kam ich mal wieder nicht umhin mich nach dem wieso zu fragen.
Was kann man an sich haben, dass sogar Menschen in einer Stadt, wie Berlin, so auf jemanden reagieren müssen, der nichts anderes tut, als er selbst zu sein. Ich bin es leid solche Erfahrungen zu machen, auch wenn sie zu meinem Alltag gehören, aber ich bin es nicht leid mit euch darüber zu sprechen, denn ich habe das Glück mich selbst mehr zu lieben, als das Gefühl es jemand anderem Recht zu machen, aber leider kann das nicht jeder und genau dafür schreibe ich solche Erlebnisse immer wieder auf. Auch ich muss immer wieder mit solchen Sachen kämpfen und schaffe es dennoch mich am nächsten Tag wieder dafür zu entscheiden ich selbst zu sein, denn kein Preis der Welt, nicht mal in Ruhe gelassen zu werden, ist es wert sich selbst aufzugeben, schon gar nicht für einen Haufen halbstarker Vollidioten, die sich auf den Alexanderplatz stellen und lauthals brüllen können, so viel sie möchten und niemals so viel Aufmerksamkeit bekommen werden, wie die Aufmerksamkeit, die sie selbst auf Menschen richten, die etwas haben, dass sie selber niemals haben werden - Respekt vor sich selbst.





Donnerstag, 7. August 2014

Fussballbekentnisse - Confessions of a hopeless Dreamer Part 7.

Gleich mal vorweg - ich bin kein Fussballfan (ich weiss, jetzt wundert ihr euch sicher alle) - aber dennoch freue ich mich über den allgemeinen Zusammenhalt, den unsere Gesellschaft während Zeiten grosser Fussballturniere, wie der WM, völlig öffentlich auslebt.
2014 ist Deutschland Fussball-Weltmeister geworden (und wenn ich mich nicht irre sogar zwei Mal, in einer Jugend Liga auch, oder?) und damit immer noch komplett vertreten in jedem Medium.
Bloggerinnen, die eigentlich keine Ahnung von Fussball haben, zeigen ihre Lieblings-Schwarz-Rot-Gold Looks und im Radio sprechen sich die Moderatoren gegenseitig mit Herr Weltmeister an, sogar in meinem Freundeskreis finden sich ganz neue Formen des Fussballfetischismus -alles gut- nicht ganz mein Stil-aber dennoch, ich freue mich immer noch über oben bereits erwähnten Zusammenhalt.
Neulich traf ich mich mit einem Freund zum Essen.
Diese Verabredung hatten wir schon seit ein paar Wochen vor uns hingeschoben - der Grund dafür? Fussball.
Keiner von uns beiden war sonderlich an den Spielen interessiert, aber da es kaum möglich war, sich in einem Cafe oder Restaurant zu treffen ohne lautstark jubelnde Fans im Hintergrund, beschlossene wir die WM abzuwarten.
Mit genügend Luft dazwischen, schafften wir es also vor ca. einer Woche in meinem Lieblingscafe Cotidiano in München und als ich gerade ausholen wollte um ihm von meinen Erlebnissen auf der Fashionweek zu erzählen, unterbrach uns der Anblick eines Schweinsteiger Trikot tragenden Fussballfans.

Der Junge war ca. 19 Jahre alt und schien sich sehr wohl in seiner Uniform zu fühlen, die er mit einem Fussball Zylinder auf dem Kopf perfektionierte (#ootd) und sich dabei einen Coffee to Go bestellte.
Während ich versuchte den Faden in meiner Unterhaltung zu finden, kam ich nicht umhin mein Gespräch auf das Thema Fussball zu lenken.
Statt über Fashion, sassen wir also dort und sprachen über Fussball, (doch ist ein Gespräch über Fussball, zurzeit nicht auch ein Gespräch über Fashion?) fast schon wie zwei echte Jungs, eben.
(Ich bestellte mir sogar eine Apfelsaftschorle um den Anblick von Bier zu imitieren!)
Ich begann mich zu fragen, ob der Junge in Fussball-Montur von mir wohl den selben Eindruck hatte, wie ich von ihm.
Worauf ich hinauswollte, war ein Erlebnis, das mir seit dem ersten Deutschland-Spiel dieses Jahr in nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.
Ich kam gerade von einer Veranstaltung mit Blumenkranz auf dem Kopf und Paillettenjacke über die Schulter geworfen und begegnete auf dem Nachhauseweg einer Horde Fussballfans, die sich Capes aus Deutschland Flaggen gebastelt hatten, Gesichtsbemalung als Make Up benutzen und riesige Fussballhüte auf dem Kopf trugen (wie der Junge im Cafe eben auch) und sich (wie sollte es auch anders kommen) über mein Outfit lustig machten.
(Genau, ich war es, der lächerlich aussah...)
Wirklich ernst nehmen konnte ich die Jungs nicht, aber ich fand es schon ironisch, dass sie mich scheinbar für verkleidet hielten, wo sie (zumindest in meinen Augen) die mit der Verkleidung waren!
Im Alltag sieht man Jungs, in bodenlangen Deutschland-Capes ja doch eher selten.
Erlebnisse, wie diese sind es, die meine Mama in WM Zeiten keine Nacht ruhig schlafen lassen, weil sie immer damit rechnen muss, dass einer von ihnen doch so viel getrunken hat um seine Drohungen in die Tat umzusetzen.
(Vielleicht bin ich ja deswegen kein Fussball-Fan?!)
Fussball-Euphorie konnte ich noch verstehen, aber wieso dieses ganze Outfit? Sonst scheinen diese Jungs ja auch nicht viel von passender Kleidung zu halten.
'Das ist keine Verkleidung, das gehört eben dazu und macht Spass' erzählte mir am selben Abend mein Nachbar, der ebenfalls dachte ich wäre verkleidet und mit dem ich im Aufzug diesem Thema auf den Grund ging.
Wenn es also Spass ist und man sich irgendwie besser fühlt, weil man das Gefühl hat man würde etwas beitragen, ein Stück des Ganzen werden, dann hatte dieser ganze Fussball Look ja doch mehr mit Mode zu tun, als ich es eigentlich vermutet hatte.
Eigentlich taten diese Jungs nichts anderes, als ich - sie drückten das, was sie fühlten mit Hilfe von Mode aus und versuchten einem bestimmten Dresscode zu entsprechen.
Wenn ich es als nicht-Fussball-Fan schaffe, zu respektieren (und ich würde bis heute keinen blöden Kommentar über jemanden, der mir auf der Strasse in so einer Montur über den Weg läuft, erlauben), dass es für eben solche dazu gehört so einen Look zu tragen, konnte ich mir dann auf der anderen Seite nicht das selbe erwarten?
War es wirklich zu viel erwartet, dass eine Gruppe von Jungs, die es offensichtlich 'geil' finden sich für ein Fussball Spiel aufzurüschen, ein bisschen Verständnis für Menschen hat, die das Selbe auch im Alltag gerne machen? Eben auf ihre Art und Weise und um ihr eigenes Team zu unterstützen. (Team Fashion!Wohhhooo)
All diese Gedanken und keiner brachte mich zu einer Antwort. Wieso auch? Gäbe es die, hätte ich meine negativen Erlebnisse in U-Bahn und Co. hier nicht in zahlreichen Posts dokumentieren müssen.
Vielleicht ist es auch eine naive Wunschvorstellung, dass Jungs, die sich mit Flaggen schmücken und Fussbälle als Hut tragen genauso viel Verständnis für Jungs haben, die einfach gerne Blumen im Haar tragen, (und ein Paar tun dies sicher auch) aber es wäre schön, wenn unsere Gesellschaft ein bisschen was von jenem legendären Zusammenhalt, auch ausserhalb der WM an den Tag legen würde.
Und das wiederum ist etwas, das hoffentlich nicht immer eine naive Wunschvorstellung bleiben muss…


Donnerstag, 17. Juli 2014

Confessions of a hopeless Dreamer Part 6 - Tabloid Confessions.

Das Rampenlicht war bereits als kleines Kind mein Ziel (ich weiss, das habt ihr mittlerweile alle mitbekommen) und so setzte ich mich schon früh mit den Vor- und Nachteilen auseinander, die ein Leben in der Öffentlichkeit mit sich bringen würde.
Man würde viel Reisen und interessante Persönlichkeiten treffen, anderen Menschen helfen können und die atemberaubendste Mode der Welt tragen dürfen - auf der anderen Seite wäre man oft alleine, Privatsphäre würde man gar nicht mehr kennen und mit erfunden Geschichten über die eigene Person, müsste man einfach klarkommen.
Vereinfacht ausgedrückt habe ich mir das in meiner kindlichen Naivität so vorgestellt und umso näher ich meinem grossen Traum komme umso mehr darf ich feststellen, dass sich davon doch eine Menge bewahrheitet.
Ich wusste auch, dass ich eines morgens aufwachen würde und dreiste Lügen über mich in der Zeitung stehen werden und es da draussen Menschen gibt, die genau diese Lügen glauben werden.
Wenn ich es so recht bedenke, unterscheidet sich das jedoch nicht wirklich von meiner Jugend in Bad Reichenhall, vom dem her bin ich einiges gewöhnt und interessiere mich glücklicherweise nicht wirklich für die Meinung solcher Menschen.

Mein angebliches Statement im GET LUCKY MAGAZIN

Gestern Morgen war es dann jedoch so weit, dass ich mit genau so etwas konfrontiert wurde und ganz egal war es mir dann aber nicht, weil es sich anders als erwartet nicht einfach um eine Gesichte über mich handelte, sondern um ein Zitat, das aus meinem Mund stammen soll.
Ich hatte vor ein paar Wochen einem Interview zum Thema Liebe und Sexualität zugestimmt und sollte etwas zu der sehr intensiven Beziehung zu meiner besten Freundin Anna erzählen.
Ich wollte die Gelegenheit nutzen um einen kleinen Beitrag zu leisten und das Schubladen-Denken der heutigen Gesellschaft vielleicht ein bisschen zu bekämpfen und formulierte daher folgendes Statement:
''Ich glaube, dass man Verbundenheit oder Liebe über Sex hinaus definieren kann und wahre Seelenverwandschaft nicht zwingend etwas mit Sex zu tun haben muss. Die Gefühle, die ich für meine beste Freundin empfinde sind in erster Linie sicher nicht sexueller Natur, aber am Ende vielleicht sogar intensiver als die, die man in einer konventionellen Beziehung verspürt''


Was daraus wurde könnt ihr alle im aktuellen Get Lucky Magazin nachlesen. (Yay...)
Ich weiss gar nicht ob ich lachen soll oder mich einfach nur fremdschämen, denn abgesehen davon, dass aus meiner ehrlichen Liebeserklärung einfach 'ich bin a-sexuell' (sprich - ich habe keine Sexualität) wird und man das Ganze so schildert, als würde es tatsächlich von mir kommen, wurde nicht nur mein Name falsch geschrieben, sondern auch die Altersangabe. (bis ich wirklich 25 bin, passiert mir sowas dann hoffentlich nicht mehr).
Ich meine im Ernst, was war denn die Aufgabe? Packe möglichst viele Fehler in den kürzesten Satz, den du dir vorstellen kannst?
Als ich mit meinen Freundinnen sprach und die sich nach einem Lachanfall erst mal wieder beruhigen mussten, meinten alle ich sollte es ignorieren und dass ich mich lieber daran gewöhnen sollte, Lügen über mich selbst zu lesen.
Und das ist der springende Punkt dabei - es kümmert mich überhaupt nicht, dass mich Menschen für a-sexuell halten könnten (eigentlich finde ich das sogar mal eine willkommne Abwechslung), aber ich hatte wirklich etwas im Sinn als ich dem Ganzen zugestimmt habe und bin einfach enttäuscht, dass man mein Vertrauen missbraucht hat und eine so durchdachte Botschaft, wie ich sie ursprünglich im Sinn hatte,  ignoriert bloss um eine möglichst treffende Schlagzeile zu finden.
(Schäm dich, Burda Verlag!)
Ich setze mich stark dafür ein, dass Menschen aufhören ihre sexuelle Identität in schwarz und weiss zu unterteilen und stattdessen mehr nach einem Menschen suchen sollten, der sie glücklich macht und dass mich das nicht gleich a-sexuell stempelt, dürfte einem horizontlosen Vollidoten vielleicht nicht bewusst sein, einem gebildeten Journalisten aber schon.
Das ist nicht das erste Mal, dass mir in einem Interview die Worte im Mund umgedreht werden (und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch nicht das letzte Mal), aber in diesem Fall ist es mir wichtig, dass zumindest die jenigen, die diesen Blog hier lesen, wissen, was ich wirklich im Sinn hatte, denn dafür ist mir das Thema (und das Mädchen um das es geht) einfach zu wichtig.
Während ich - meiner Sexualität beraubt - nun diesen Blogeintrag verfasse, hoffe ich, dass zumindest ein paar von euch die ursprüngliche Botschaft verstehen können und sich nicht von solchen gedruckten Worten beeinflussen lassen.
Amy Winehouse sagte einmal 'In den Zeitungen von heute, wird morgen toter Fisch eingewickelt' und zum ersten Mal im Leben, kann ich wirklich nachvollziehen, was sie damit meinte…

PHOTO BY ANGELA PERON PHOTOGRAPHY

Mittwoch, 18. Juni 2014

Bekenntnisse eines digitalen Träumers.

Als Blogger und Model lebe ich in einer Welt, die stark von der digitalen Welt beeinflusst wird.
Stunden über Stunden verbringe ich mit dem Tippen von Blogeinträgen, dem Versenden von Mails und dem Bearbeiten von Bildern.
Die retuschierte Wirklichkeit ersetzt die Realität und der Blick in den Spiegel wird manchmal zum ernüchternden Standbild unserer Selbstwahrnehmung.
Bücher werden von IPads ersetzt, Kartenspiele von Smartphones und Natürlichkeit von Instagramfiltern (nebenbei mein Favorit: Amaro!).
Das moderne Leben ist so digitalisiert, dass es fast schon einer neuen Form von Leben ähnelt und die Zukunftsvisionen, die wir noch auf fiktive Weise bei Futurama bestaunen durften, werden plötzlich immer nahbarer.
Wir können dank YouTube um die ganze Welt reisen und sehen Dinge, Menschen, die wir eigentlich niemals zu Gesicht bekommen sollten. Das soziale Leben scheint so eng mit dem virtuellen verworrenen zu sein, dass wir dabei den Überblick verlieren, von dem was wirklich ist und von dem, das wir gerne Wirklichkeit nennen würden.
Und das Erstaunliche dabei ist, dass wir es nicht einmal schlimm finden, sondern normal.
Sogar unsere Streitigkeiten führen via WhattsApp aus und lassen den ganzen Freundeskreis im Gruppenchat mitdiskutieren.
Obwohl das sicher nicht alles gut zu heissen ist, ist das Meiste etwas, das ich nicht verwerflich finde, wahrscheinlich weil ich nicht nur damit aufgewachsen bin, sondern auch weil ich dem Internet einiges zu verdanken habe. Durch meine Facebook-Seite, mein Instagram-Profil und meinen Blog, bin ich in der Lage meinen Traum zu leben.


Trotz allem stumpft man gerade was Kommentare und Reaktionen angeht, immer etwas ab.
Umso verwirrter war ich über die Gefühle, die ich neulich empfand als ich meinem Facebook Profil einen Besuch abstatte.
Wir alle kennen diese Art von Facebook Freunden, die man eigentlich gar nicht mag, aber irgendwie schon immer mit ihnen befreundet war und daher auch weiterhin sehen möchte, was diese Person so treibt. Sei es um sich darüber zu amüsieren, um mitreden zu können oder auch nur um eine bestimmte Person im Auge zu halten. Stalken ist da kein fremder Begriff mehr.
Als ich neulich über das Profil eines solchen Freindes (Feind+Freund) stolperte, merkte ich, dass diese Person mich wohl aus ihrer Freundesliste gekickt hatte.
Normalerweise stört einen sowas ja nicht weiter, wenn man eh keine grossen Sympathien für einander übrig hatte, merkt man das vielleicht sogar gar nicht, aber in diesem Fall war ich regelrecht verärgert.
Für jemanden, der das Entflogen auf Instagram durchaus auch als gesellschaftliche Bestrafung anwendet, war ich doch etwas gekränkt.
Die Person um die es sich handelt war nicht mal ein alter Freund, es handelt sich dabei um ein Model, das ich mal kennengelernt habe und seitdem immer wieder in meinem Leben wiederfand. Gemeinsame Freunde, gemeinsame Auftraggeber, gleiche Oberteile - wir hatten so viel gemeinsam, aber auf der anderen Seite auch gar nichts und so war ich nicht überrascht als die Person sich alle zwei Monate mal wieder durch einen zweideutigen oder sarkastischen Kommentar unter einem Foto zu Wort meldete. (Das war ach eine dieser Unterschiede, ich hätte so etwas bei ihr nie gemacht)
Natürlich hätte man der Person nie etwas vorwerfen können, denn das wäre ja kindisch, aber geärgert hat man sich trotzdem und selber so etwas zu tun, hätte ich als unangebracht und stillos empfunden.
(das muss man jetzt auch sagen)
Egal, zurück zum eigentlichen Geschehen - da war ich also nun - ich wurde gelöscht, endgültig und somit auch jede Verbindung in das Leben dieser Person und wirklich erfahren wieso, werde ich wohl nie.
Vielleicht treffe ich diese Person einmal im echten Leben wieder und ich bin gespannt, wie dieses Treffen wohl ablaufen wird. Die Möglichkeit bestünde das Geschehene anzusprechen, aber das Ganze wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen sich dezent zu ignorieren und das obwohl man durch Facebook das Gefühl hatte die Person besser zu kennen, als man es eigentlich tat.
Mit diesen Gedanken blieb auch das Gefühl des Verlierens. Man wurde ja schliesslich entfernt und war nicht selber derjenige, der siegreich das Ganze beendet hatte. Was also nun? Eine böse Mail schreiben, wie lächerlich man dieses Benehmen doch findet? Oder lieber einen hetzenden Status, den die Person zwar niemals sehen wird, deine Freunde aber genau wissen, wer gemeint ist?
Left: No Filter / Amaro

Ich dachte darüber nach und beschloss all die Regeln, die das Insta-Universum und die unausgesprochenen Gesetze der sozialen Netzwerke beinhalteten, zu ignorieren und stattdessen etwas zu spüren, dass man eigentlich nicht spüren sollte, wenn man 'gelöscht' wird - nämlich Dankbarkeit.
Ja es stimmt, ich war dankbar. Ich war dankbar von einer Person befreit zu sein, die mich zu einem schlechteren Mensch machte, als der, der ich war.
Ich mochte die Person nicht, wieso war ich also mit ihr verbunden? Zunächst sah ich die Verbindung in deren Leben als gelöscht, aber umso mehr ich nachdachte, umso mehr empfand ich es als hätte die Person die Verbindung in mein Leben gelöscht - der Unterschied ist fein, aber aus der Perspektive empfand ich es als Vorteil, schliesslich hatte es mich genauso geärgert zu wissen, dass diese Person einfach nachlesen kann, was in meinem Leben passiert.
(Hallo? Wofür gibt es denn diesen Blog!)
Und nach all diesen Eindrücken, spürte ich das Gefühl von Unsicherheit in mir aufsteigen, nicht etwa weil ich gelöscht wurde, sondern, weil ich tatsächlich eine Person in mein Leben gelassen hatte - und sei es nur in mein digitales Leben - die da einfach nicht hingehörte. Was wenn ich noch mehr von solchen Menschen in meiner Freundesliste hatte? Was wenn ich solche Menschen sogar im echten Leben in meinem Freundeskreis habe? Der eine Kollege, der super anstrgend ist, mit dem man dann aber doch immer wieder essen geht oder die Shoppingbegleitung, die eigentlich nur ausnutzend deinen Geschmack zur Beratung will… wir alle kennen das doch...
Plötzlich verschob sich mein bisheriges Weltbild und ich überdachte meine Freundschaften bis ins kleinste Detail.



Digital oder Real, manchmal ist der Unterschied gar nicht so gross und ein echter Realitätscheck genau das, was wir brauchen. Unser digitales Ich nimmt heutzutage oft auch Einfluss auf unsere reale Erscheinung, das kann sich positiv auswirken, uns anderseits aber auch den Tag versauen - was am Ende jedoch gilt, ist es sein Leben in die eigene Hand zu nehmen (und ich meine nicht in Form von einer Maus).
Ich hätte nicht gedacht, dass ich der Person einmal diese Erkenntnis zu verdanken hätte, aber hätte sie unsere digitale 'Freindschaft' niemals beendet, würde ich mich heute immer noch über die negative Präsenz ärgern.
Im echten Leben fällt es uns oft nicht so leicht sogenannte 'Freinde' herauszufiltern, im Internet sollte uns diese Entscheidung jedoch nicht allzu schwer fallen, da können wir uns nämlich aussuchen mit wem wir befreundet sein wollen und mit wem nicht.
Tut es nicht um der Person zu schaden, tut es um euch etwas Gutes zu tun, wir alle sollten uns mit Dingen und Menschen umgeben, die uns gut tun. Probleme haben wir schliesslich alle genug, da brauchen wir nicht noch jemanden, der uns unnötige Energie raubt und uns von dem ablenkt was wir sein wollen - das ist letztendlich etwas, das wir uns alle wert sein sollten. 

Montag, 24. März 2014

Confessions of a hopeless Dreamer Part 5: THE OSCARS.

Zugeben, die Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt - den Oscars - liegt jetzt schon ein paar Wochen zurück, aber seit dem Moment als wir Jennifer Lawrence in ihrem Dior Kleid ein zweites Mal hinfallen sahen und der langhaarige Jared Leto seinen Preis für die Rolle des Rayons entgegen nahm, brennt es mir in den Fingern ein paar Worte mit euch zu teilen.
Fernsehen bringt mich heute sowieso regelmässig an den Rand der Verzweiflung, weil ich die Hälfte, die dort  zu sehen ist schlecht finde und die andere Hälfte gerne selber drehen würde. (ein weiterer Grund sich in alte Disney Filme zu flüchten, die sind immer gut UND man kann nicht eifersüchtig auf die Hauptdarsteller werden!)
Solange ich denken kann war der Oscar etwas Riesiges für mich, so gross, dass ich mich nicht mal trauen würde davon zu träumen und so war es auch in jener Nacht wieder eine Herausforderung für mich mir diese Preisverleihung anzusehen. Atemberaubende Mode wohin man blickt, getragen von den bedeutendsten Filmstars unserer Zeit und als wäre das schon nicht genug findet das Ganze in jener skandalumwitterten Stadt statt, die schon einst Marilyn Monroe und James Deen zum Verhängnis wurde. 
Ich bitte euch, wie kann man da nicht ins Träumen geraten?! Ich konnte jedenfalls nicht anders.
                                                               Me as Jared Leto

Ich erinnerte mich an meine Teenie Zeit, in der ich die Oscars heimlich gucken musste um am nächsten morgen total übermüdet meine Mitschüler damit zu nerven.
Mein ganzes Leben lang hab ich davon geträumt vor der Kamera stehen zu dürfen, als Model, Moderator und natürlich als Schauspieler. Ein einziges Standbein hätte nie gereicht, aber letzteres brachte mich dorthin, wo ich heute bin.
Ich war vier Jahre alt als ich das erste Mal auf der Bühne stand und einen unwichtigen Holzfäller verkörpern durfte (bereits damals hätte ich den Hauptdarsteller liebendgern von der Bühne gestossen), mit zwölf fing der Schuaspielunterricht an und mit 16 kam dann der Spagat zwischen zwei Theaterstücken gleichzeitig UND den bescheidenen Anfängen meiner Modelkarriere. Ich fühlte mich wie Miley Cyrus, (vor den Skandalen versteht sich) und ich habe es geliebt.
'Ich werde nach dem Abitur Schauspiel studieren und Filmstar werden'
Ok, in der Oberstufe angekommen wusste ich, dass dies nicht der Weg sein würde, den ich gehen werde und auch gar nicht gehen wollte, denn mittlerweile begann ich auch den Wunsch zu hegen mich als Persönlichkeit zu etablieren und dafür musste ein anderer Weg her.
Ich entschied mich hinter die Kulissen zu schauen und Praktika zu machen. Model zu werden.
Heute sieht es so aus, als würde ich in Zukunft doch noch an eine Schauspielschule gehen wollen.
Nicht etwa um Filmstar zu werden, aber um das Handwerk Schauspiel in seiner ganzen Komplexität wirklich lernen zu dürfen.
Und dann um Filmstar zu werden.
Hätte ich gewusst, dass ich fast zwei Jahre nach meinem Abitur doch diesen Weg gehen würde, hätte ich mir dann nicht unzählige Sackgassen und Wegabzweigungen sparen können?
Wahrscheinlich nicht, denn die Beweggründe und somit auch ich selbst, wären völlig andere gewesen.
Und wenn ich mir so meinen Terminkalender angucke, hab ich das Gefühl ganz zufrieden zu sein mit der Wahl, die ich getroffen habe.
Gerade als ich in Gedanken darüber grübelte wann ich zu meinem nächsten Fotoshooting müsste, hatte Moderatorin Ellen DeGeneres die geniale Idee ein Oscar Selfie zu machen und riss mich damit zurück in die Realität, die im Fernsehen noch schöner erstrahlte als jeder Traum.
So stolz ich noch in der einen Sekunde war auf das, was mir bereits gelungen war, so meilenweit entfernt schien mir das Ziel.
In dieser Nacht gingen die Lupitas und Jareds dieser Welt vielleicht mit Freudentränen ins Bett, ich jedoch heulte mich in den Schlaf.
Am nächsten Morgen, immer noch verquollen und einen Smoking tragend um meine Komplexe wenigstens gutgekleidet zu überspielen, warf ich einen Blick auf meinen alten Schauspielordner, der bis auf ein oder zwei Bilder hauptsächlich mit Texten vollgepackt war, die ich auswendig lernen musste.
Außerdem fiel mir ein Zeitungsartikel in die Hände, der mich mit 14 Jahren (und schätzungsweise auch 14 Kilo mehr) zeigte.
Me Age of 14, Berchtesgadener Anzeiger

Der Junge, der mich dort anlächelte sah völlig fremd aus, aber die Wünsche und Ziele, die er hatte, waren die selben wie heute und fühlen sich echter an als je zuvor.
Ich begriff letztendlich, dass man nicht immer alles planen kann, wenn man jedoch konstant daran arbeitet seine Träume in die Tat umzusetzen, dann wird der Weg für den man sich entscheidet immer der Richtige sein, denn er ist es, der uns glücklich macht und uns am Ende dorthin bringt, wo wir hingehören …. Oscar hin oder her!

Montag, 3. März 2014

Der IT-Faktor oder auch Confessions of an IT-Boy.

Dass mein Leben mich manchmal in die ein oder andere skurrile Situation wirft, dürftet ihr bereits festgestellt haben, doch als ich neulich durch die Münchner Innenstadt flanierte, ist mir etwas wirklich Neues passiert.
Ich war gerade dabei Geschäfte mental leerzukaufen, in denen ich mir nicht mal ein einziges Teil leisten könnte, als ich an einer Gruppe 15 jähriger Jungs vorbei ging.
Normalerweise kann ich im Kopf die Sekunden abzählen, die es dauert bis die Gruppe zu lachen beginnt oder mir irgendeine Beleidigung hinterherruft, doch dieses Mal bekam ich etwas ganz anderes zu hören 'Heeeeey, ITboy!'
Ehe ich mich umdrehen konnte, war die Gruppe schon verschwunden.
Ohne wirklich darüber nachzudenken ging ich weiter, doch spätestens als ich bei Hermes um die Ecke bog, kam ich nicht umhin mich selbst zu fragen was ich davon halten sollte.
War das etwa ein Kompliment oder eine Beleidigung? Woher kennen die mich? Sie sahen jedenfalls nicht danach aus als würden sie sich mit so etwas, wie meinem Blog beschäftigen.
Zuhause angekommen dachte ich über den IT-Faktor nach. Als ich nach München zog und mein Leben mehr von Partys und Events dominiert wurde, als von Model-Jobs und Dreharbeiten, war ich unendlich stolz darauf in der Presse ab und an als IT-Boy erwähnt zu werden. Das Ganze gefiel mir sogar so gut, dass ich meinen Blog eine Weile lang mit dem Untertitel 'Chronicles of an IT-Boy' versah.
Doch was ist dieses IT denn eigentlich? Wofür steht es? Passt es heute noch zu mir und wenn ja, finde ich es gut?


Zwei Buchstaben, die dein Leben ändern können und dafür sorgen, dass du entweder wahrgenommen wist oder ausgelacht. Möchte ich das?
Fragen über Fragen und keine brachte mir eine Antwort, als ich schliesslich zu meinem DVD-Regal ging um die Disc mit der Aufschrift Factory Girl in meinen DVD-Player einzulegen.
Ein Film, den ich schon 1000 Mal gesehen hatte und der mit Sienna Miller (selbst eine Art IT-Girl) die Geschichte von Edie Sedgwick erzählte, die dank Andy Warhol die Erste war, die mit dem gewissen Etwas berühmt wurde und im Alter von 27 Jahren starb.
Was wusste ich über Edie? Edie war ein Mädchen aus gutem Hause, das die New Yorker Kunstszene der High Society der 60er Jahre vorzog und ihr Geld als Model verdiente, bis sie letztendlich zu viele Drogen nahm und dadurch zuerst ihr Gesicht und anschliessend ihr Leben verlor. Selbst heute feiert man sie als Stilikone und legendäres Partygirl.
Wenn Edie das erste IT-Girl der Modewelt war, was hat dieses IT noch mit den sogenannten IT-Girls der heutigen Generation zu tun?
Den Wunsch in uns zu hegen IT-Girl zu werden und daraus einen Beruf zu machen, haben wir wohl der einst meist fotografierten Frau dieser Welt zu verdanken - Paris Hilton.
Paris, die ja selbst auch aus einem wohlhabenden Familienhaus stammt und durch Partyexzesse Schlagzeilen machte, brachte sich selbst erst so richtig ins Gespräch als ein selbsgedrehtes Sexfilmchen mit dem vielsagenden Titel 'One Night in Paris' das Internet eroberte. 
Auch wenn man sich heute noch an den fragwürdigen Karriereeinstieg erinnert, hat man Paris mittlerweile wohl mehr als naive, aber nicht weniger erfolgreiche Geschäftsfrau im Kopf, die mit ihren eigenen Kollektionen Milliarden-Umsätze feiert und aktuell Platz drei der bestbezahlten DJs dieser Welt belegt. Nachdem sie nahezu jedes relevante Modemagazin Cover zierte und im Reality-TV mit ihrer besten Freundin Nicole Richie das Simple Life eroberte, war der Ausdruck IT-Girl wirklich jedem von Begriff.
Doch was ist denn nun ein IT-Girl? Liegt es am Geld der Eltern, am fehlenden Berufsbild oder am persönlichen Kleidungsstil? Ist es etwas worüber man sich freut oder peinlich?
Eine, die diesen Titel ohne das Geld ihrer Eltern, dafür mit ihrer Jugend bezahlen musste, ist Lindsay Lohan. Eine Schauspielerin, die zusammen mit Paris und Nicole die Schlagzeilen sämtlicher Klatschblätter über fast ein ganzes Jahrzehnt dominierte und dem Begriff IT-Girl zu einem neuen, fragwürdigen Image verhalf.
Mal abgesehen von den Partyvorlieben und Drogeneskapaden scheint sich dieses IT bezahlt zu machen. Diese Mädchen verdienen Millionen mit ihrem Aussehen, gelten als Mode-Ikonen und verkehren in den kreativsten Kreisen dieser Welt.
Spätestens seit Glitzerkleider gegen Gefängnis-Overalls eingetauscht wurden, wird der Ausdruck IT-Girl heute lieber neben aufstrebenden Fashionistas abgedruckt (die allesamt aus England zu kommen scheinen, wenn man der InTouch glaubt), die wie einst Edie als Model arbeiten und mehr durch ihre Persönlichkeit auf sich aufmerksam machen, als durch ihre kommerziellen Erfolge.
Erstmals werden auch Jungs mit einem IT gekrönt. In diesem Fall modisch experimentierfreudige Männer, wie Marc Ronson oder Hollywoods neuer Superstar Jared Leto.
Atribute, wie Geld, ein berühmter Familienname oder Abhängigkeiten treten in den Hintergrund und ein einzigartiges Auftreten, Persönlichkeit und ein eigener Sinn für Mode scheinen das IT heute zu definieren.
Hört sich doch gut an. Ist nach dem Jahrzehnte langen Party-Image, das das Wort IT in der Presse begleitete etwa Besserung in Sicht? Wird das IT wieder etwas, worauf man stolz sein kann?


Fragen, die sich das heute kommerziell erfolgreichste aller IT-Girls wohl selber stellt -Kim Kardashian.
Keine scheint in der Modewelt mehr zu polarisieren, als die PO-sing süchtige Kim.
Obwohl sie das Baby eines Musikgenies zur Welt gebracht hat und von Ikonen, wie Karl Lagerfeld fotografiert wird, zerreißt man sie in der Presse und stuft sie in der Modewelt als nicht relevant ein. Auf der anderen Seite hat sie mit einem geschätzten Jahreseinkommen von rund 30 Millionen Dollar wohl genügend Selbstbewusstsein auf der Bank um über solchen Kommentaren zu stehen.
Nachdem ich mir Gedanken über nahezu jedes IT-Girl der Geschichte gemacht hatte, wusste ich zwar einiges über Entzugskliniken, aber immer noch nicht was ich von meinem eigen IT halten sollte.
Heutzutage wirkt der Begriff schon so abgestumpft, das rothaarige Dschungelcamp Kandidaten ihn sich zu eigen machen können und damit auch noch erfolgreich werden.
Etwas, womit ich mich selbst alles andere als identifizieren kann, geschweige denn möchte.
Abgesehen davon, dass ich nichts von Drogen halte (ich habe noch nicht einmal Alkohol getrunken)  und auch nicht als Erbe eines Hotel-Imperiums gehandelt werde, möchte ins Rampenlicht. Daraus mache ich kein Geheimnis, aber am Ende des Tages will ich dort nicht grundlos meinen Platz einnehmen, sondern für etwas stehen. Nämlich für echtes Talent und Persönlichkeit, ein eigenes Auftreten und einer noch eigneren Meinung.
(Ich weiss natürlich, dass man eigen nicht steigern kann, aber ich dachte mir, wenn man als IT-Girl schon auf Unterwäsche verzichten kann, darf ich wohl auch auf grammatikalische Stolpersteine verzichten!)
Alles in allem kann dieses kleine, auf den ersten Blick so unbedeutende Präfix Menschen zu Stars machen und genau das wünsche ich mir.
Ich will mir mit dem Beruf, den ich liebe einen Namen machen und stehe zu meinen Träumen, wenn das zur Folge hat, dass man mich einen IT-Boy nennt, dann trage ich dieses kleine Beihängsel mit Stolz, aber auch mit dem Gedanken im Hinterkopf es nie größer werden zu lassen als die Werte, die mich ausmachen und der Job, den ich machen will.
Ob es mich am Ende ans Ziel bringt oder mir einen Umweg beschert, kann ich an diesem Punkt nicht sagen. Ob ich es wirklich gut heissen soll oder nicht, weiss ich auch nicht. Was ich jedoch weiss ist, dass die Edies dieser Welt auf vieles Wert legten, jedoch nicht auf gesellschaftliche Schubladen und davon könnten wir uns alle vielleicht noch eine Scheibe abschneiden, egab ob mit oder ohne IT.

Dienstag, 1. Oktober 2013

When Dreams come true. - Confessions of a dreamer Part 4.

Neulich verbrachte ich einen gemütlichen Nachmittag mit dem Durchstöbern von DVD-Sonderangeboten als mich eine unverkennbare Stimme mit meinen Gedanken aus der Zusammenfassung von 'Arielle die Meerjungfrau - limited Edition' riss - da war sie, meine alte Freundin Lara.
Lara und ich waren im Kindergarten gute Freunde gewesen und hatten uns ein paar Jahre nicht mehr persönlich gesehen und obwohl ihre Stimme noch immer die gleiche war und wir versuchten an die Vertrautheit von damals anzuknüpfen, waren wir heute zwei völlig unterschiedliche Menschen geworden.
Diese Begegnung liess mich zurückblicken...


Als wir klein waren, verbrachten wir den größten Teil unserer Zeit damit unerreichbares wahr werden zu lassen - wir konnten allein durch unsere Fantasie in die absurdesten Welten eintauchen und aus einem Kinderbett eine Wolfsherberge werden lassen, uns im Alter von vier Jahren zu ernstzunehmenden Erwachsenen entwickeln - Mutter, Vater, Kind spielen (was soll mir das sagen, wenn ich bei diesem Spiel immer nur den Familienhund sein wolle? Ich sollte lieber nicht darüber nachdenken) und sogar eine ganz eigene Sprache erschaffen.
Mag sein, dass das wir für die Erwachsenen um uns herum nichts weiter als spielende Kinder waren, in unserer kleinen Welt jedoch, konnten wir genau das sein, was wir sein wollten ... wann haben wir diese Eigenschaft abgelegt? Und noch viel wichtiger, warum???
Versucht man einem Kind das Wort Traum zu erklären, würde man es wahrscheinlich als Ausflug in  eine Wunschvorstellung beschreiben oder eben (wie es im Duden erklärt wird) als sehnlichst unerfüllter Wunsch - es gibt viele Beschreibungen, doch eines haben sie alle gemeinsam - Unwirklichkeit. Uns wird von klein auf beigebracht, dass Träume Träume bleiben, unerfüllbar und zu schön um wahr zu sein, doch warum muss ein Traum immer unerfüllt bleiben? Ist es nicht möglich, dass manche Träume einfach dazu bestimmt sind wahr zu werden? Quasi weniger ein Traum, sondern viel eher ein Ziel darstellen?


Jeder von uns hat als Kind Träume (die einen realistischer, die anderen eher unrealistischer oder wie in meinem Fall - komplett durchgeknallt) sei es ein Schloss, eine eigene Familie, ein Bauernhof oder eine Karriere als Popstar und obwohl meine von Hollywood-geprägten Kindesfantasien mindestens genauso unerreichbar scheinen, wie ein Adelstitel, wusste ich bereits damals, dass ich nicht locker lassen würde bis meine ewigen Träumereien real werden würden - bis heute.
Und auch wenn mir Erwachsene oder andere Kinder immer wieder weißmachen wollten, dass das wovon ich da sprach, einfach nur das war, was Kinder in meinem Alter taten, war ich davon überzeugt, dass ich eines Tages diese Art von Leben führen wollte.
Solange ich denken kann, hatte ich immer genaue Vorstellungen davon, wie mein Leben einmal aussehen sollte und bis auf meine Charmed-geprägte früh-Pubertät, in der ich mich tatsächlich für eine Hexe hielt, war es immer die selbe Art von Leben, von der ich träumte.
Ein Leben, in dem kein Tag dem anderen glich, voller Abendteuer, ein Star sein, vor der Kamera stehen, in interessante Rollen schlüpfen - jeder würde meinen Namen kennen und ein interview von mir wollen. 
Als ich jünger war, war ich nicht der Einzige in meinem Freundeskreis, der solche Wunschvorstellungen von seinem Leben hatte, wenn ich recht darüber nachdenke gab es sogar Einige, die entweder Popstar, Supermodel oder Filmstar werden wollten, im Laufe der Zeit jedoch legten sie diese Träume ab und suchten sich neue (nennt man das etwa Erwachsenwerden?) oder befinden sich immer noch auf der Suche nach solch einem Traum.
Für mich war stets klar, dass ich nicht diese Art von Traum hatte, ich wollte, dass mein Leben wirklich mal so aussehen würde und wenn ich die vergangenen Monate Revue passieren lasse, merke ich, dass ich diesem Ziel schon ein erhebliches Stück näher gekommen bin - zugegeben, ich bin noch lange nicht am Ende meiner Reise angekommen (aber wer kann das schon von sich behaupten?), doch ich habe zum ersten Mal die Art Leben geführt, von dem ich mir vor noch gar nicht allzulanger Zeit immer anhören durfte, dass es so gut wie unmöglich sei.
Ich war auf mehr roten Teppichen, als ich zählen konnte, hatte teilweise drei Fotoshootings pro Woche und durfte ganz besondere Outfits auf dem Laufsteg vorführen.
Ich konnte meinen Namen in Zeitungen lesen, habe tatsächlich Designer zu Entwürfen inspieriert und für andere Menschen eine Vorbild-Funktion eingenommen.
Außerdem habe ich zum ersten Mal auch Geld mit dem verdient, was ich liebe. (gleich vorweg, es war nicht viel, aber immerhin etwas) 
Die Modewelt ist bisher die einzige Welt, in der ich nicht nur so sein durfte, wie ich bin, sondern auch noch für das geschätzt werde, mit dem ich anderswo aneckte...vielleicht ist genau das der Grund, weshalb ich mir nie etwas sehnlichster wünschte als ein Teil dieser Welt zu sein.


Vielleicht ist es nicht unbedingt schlecht, dass nicht jeder Kindheitstraum auch tatsächlich Realität wird (die Welt könnte nicht mal ansatzweise so viele Ballerinas und Tierärzte finanzieren), vielleicht ist es sogar die klügere Entscheidung, doch in einer Zeit, in der alles möglich und auf der anderen Seite  nichts mehr realisierbar erscheint, in der wir das Selbstbewusstsein an unseren Träumen festzuhalten spätestens mit Eintritt in die Mittelstufe ablegen, sollten wir uns alle mal daran erinnern, wie es war, als wir noch den Mut hatten das zu werden, was wir sein wollten und sei es auch bloß für ein Spiel.
Es müssen nicht die Träume aus unseren Kindergartentagen sein oder gar aus unserer Teenie-Zeit, aber wir alle sollten es uns selbst schuldig sein, einen Traum zu finden, der eines Tages zu einem Ziel werden kann, aufhören bloß über die verwirklichten Träume anderer zu lesen und stattdessen unsere eigene Geschichte schreiben, ich für meinen Teil, tue es jedenfalls.

Mittwoch, 18. September 2013

Schreibblockade.

Jeder, der kreativ arbeitet, kennt es - das Gefühl auf Knopfdruck abliefern zu müssen, etwas Neues, Inspirierendes und Frisches zu erschaffen, der Druck steigt und man macht sich verzweifelt auf die Suche nach irgendetwas, sucht sie, die Muse, doch statt besser zu werden, verschlimmert sich das Ganze bloß hoffnungslos, bis das Ergebnis unausweichlich scheint - Schreibblockade.
In meinem Fall, die der ich-stehe-kurz-vor-einem-Nervenzusammenbruch-Sorte, auch wenn mein letzter Post nicht wirklich lange her ist, hatte ich in den vergangenen Wochen mehrmals das Bedürfnis etwas aufzuschreiben, doch aus irgendeinem unerklärlichen Grund gelang es mir nicht.
Zugegeben mein Leben hatte in den letzten Monaten einige Hürden zu meistern und bewegte sich (eigentlich ja immer noch, aber das wäre einfach zu entmutigend für mich selbst) in Rekordgeschwindigkeit auf die Endstation Chaos zu.
Also dachte ich es wäre das Klügste, aufzuhören auf die Suche zu gehen (was blieb mir auch schon anderes übrig) und das Leben so zu nehmen, wie es kommt - mich treiben zu lassen.... und wie die Zeit ergeben hatte (bis jetzt zumindest, verschreien wollen wir ja nichts) stellte es sich als die richtige Entscheidung heraus. Sowohl für meinen Blog, als auch im echten Leben.
Mit Confessions of a hopeless Dreamer - Part One, einem Text, dessen Veröffentlichung mir sehr am Herzen lag, hatte ich das Gefühle etwas verarbeitet zu haben. Intimer war mein Blog nie gewesen und daran anzuknöpfen stellte sich als weitaus schwieriger heraus, als zunächst gedacht. 
(so muss sich wohl auch Michael Jackson nach Thriller gefühlt haben...mhm, ganz bestimmt)
Wie sollte es weiter gehen? Was käme als nächstes? 
Vor welchen Hürden stellt einen das Leben, wenn man es als Träumer bestreitet - das könnt ihr jetzt in zahlreichen Texten nachlesen, doch wie entwickelt sich das Ganze, wenn die Träume anfangen sich in das reale Leben zu verwandeln?
Bei dem Gedanken kann ich mich kaum ruhig halten, da ich geradezu schmecken kann, wie ein Übermaß an Gefühlen in mir aufsteigt.
Was das konkret bedeutet?
Es wird persönlicher. (ja es geht auch noch persönlicher).
Außerdem steht für mich ein kleiner Tapetenwechsel an, ein Umzug, eine neue Stadt? Ein neues Projekt? Lasst euch überraschen.
All das steht in den Startlöchern und somit auch ein Blog, voller neuer Posts, hoffentlich frischer, inspirierender und aufregender, denn je.
Wir haben hier schon eine Menge zusammen erleben dürfen, wäre doch schade, wenn die Reise schon vorbei wäre?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mich auch weiterhin begleitet.

Heute gibts erst einmal eine kleine Bilderstrecke von Angela Peron für euch, doch eines kann ich euch versichern, der nächste Post, lässt nicht lange auf sich warten.

                               BOLLYWOOD FEELING.





Veste und Turban: Vintage
Leggings: United Colours of Benetton
Bluse (beige) und gemustert: Zara
orangene Chino: Mitbringsel aus dem letzten Italien-Urlaub

Donnerstag, 29. August 2013

Confessions of a hopeless Dreamer Part 1. - Walking on a Dream.

Googelt man das Wort Traum findet man etwa 29 Millionen Treffer.
Gar nicht mal so viel, wenn man bedenkt, dass wir 6 Milliarden Menschen auf dieser Welt sind und jeder von uns mindestens einen haben sollte.
Schlägt man das Wort anschließend im Duden nach, lassen sich genau zwei Definitionen finden:
im Schlaf auftretende Abfolge von Vorstellungen, Bildern, Ereignissen oder sehnlichst unerfüllter Wunsch. 
Zwei völlig unterschiedliche Definitionen, zwei Erklärungen, das bedeutet für jeden Einzelnen von uns unbegrenzte Möglichkeiten.
Doch eines haben sie beide gemeinsam, etwas Unwirkliches, Unerfülltes ... ja vielleicht sogar Unmögliches? 
Anstoß zu diesem Gedanken, war ein Interview.
Neulich bin ich für einen internationalen-Blog befragt worden und die Reporterin fragte mich nach meinem Traum und auf welche Weise ich, wie ich es selbst einmal gesagt hatte, mein ganzes Leben danach ausrichten würde.
Eine durchaus berechtigte Frage und als ich gerade ausholte um eine Antwort zu formulieren, stellte ich mir selber diese Frage. Was wäre denn eigentlich ich, wenn ich diese Träume nicht hätte oder sie gar aufgeben würde, war das alles in meinem Leben?
Was würde übrig bleiben? Lebe ich meinen Traum oder ist es gar umgekehrt, lebt mein Traum mein Leben?
Und was wenn sich die Duden-Definition auf das wahre Leben umsetzten würde und ein Traum nicht mehr als etwas Unwirkliches bleiben würde, quasi dazu bestimmt uns voran zu treiben, aber nie zum Ziel kommen zu lassen, wie ein Laufband. Mache ich mir was vor?
Ich begann mir Sorgen zu machen.
Es gibt da draussen schließlich genügend Menschen, die ein Leben leben, das eigentlich nichts gemeinsam hat, mit dem Leben, dass sie gerne ihr Eigenes nennen würden.
Würde ich eines Tages einer von ihnen sein? 
Es gibt Träume, die nicht erfüllt werden können, aber es muss doch Möglichkeiten geben, einen anderen Weg zu finden um diesen möglichst nahe zu kommen...
(...oder?)
Gedanken überschlugen sich geradezu in meinem Kopf und während ich immernoch versuchte die Worte für einen halbwegs vernünftigen Satz zusammenzusuchen (ich befürchtete schon die Notfallkarte in einem Interview zu ziehen...zu husten), da entstand, wie von selbst, ein Bild in meinem Kopf ohne jenen Traum.
Das Bild war leer. Es war einfach nicht möglich sich mich vorzustellen bzw. ein Leben ohne die Arbeit, die ich liebe, ohne Kameras und ohne das Gefühl zu haben ein Star werden zu können.
Es war unmöglich, weil es ganz einfach zu mir gehört, würde man mir diese Sache nehmen, wäre es als hätte man mir ein lebenswichtiges Organ entnommen.
Ich wäre am Leben, würde aber nicht leben.


Ich dachte an meine Kindertage zurück. Schon damals richtete ich mein ganzes Leben danach aus.
Ich las die Intouch und gab meinen Stofftieren Namen wie Marilyn oder Alyssa. (nach Alsyysa Milano).
Ich erinnere mich sogar an ein lächerliches Krankenhaus-Armband, von dem ich mich nicht trennen wollte, weil es mich an das Entzugsklinik-Bändchen von Lindsay Lohan erinnerte. (gut, dass wir diese Phase hinter uns haben)
Ich wusste bereits damals wo ich hingehörte.
Von Drogen, Alkohol und gar einem Liebesleben, wollte ich nie etwas wissen, das könnte mich ja ablenken, von Dingen, die ich mir eigentlich vom Leben erwarte.
In der Schule wollte ich gut sein, Bildung ist schliesslich wichtig....außerdem könnte es ja sein, dass mein Notendurchschnitt ja mal irgendwo abgdruckt werden würde.
Was sich nun wirklich durchgekanllt anhören mag (ist es auch), waren wirklich die Gedanken eines Jungens, der wusste, was er wollte.
(und ich hatte Recht mit meinen Befürchtungen, ich konnte meinen Notendurchschnitt wirklich bereits in der Zeitung nachlesen!Mehrmals!)
Ich höre permanent Musik, aber nicht weil ich es so schön finde, sondern weil ich dadurch in eine Welt der Träume abtauchen kann.
Ich träume dann nicht von Dingen, die unmöglich sind, sondern von einem Leben, von dem ich überzeugt bin, dass ich es einmal tatsächlich leben darf.
Abends - Disco - der neue Lady Gaga-Song, ich tanze, bin im Kopf aber eigentlich ganz woanders, eine Modenschau, ein Fotoshooting oder vielelicht die Oscar Verleihung (wie war das noch gleich mit den Träumen, die man erreichen kann?), ganz egal wo ich mich befinde, im Geiste bin ich der Star im Film, der Tag für Tag in meinem Kopf abgespielt wird.
(Oh Gott, ich höre mich schon an wie Blair Waldorf)
SO viel Leidenschaft für etwas in sich zu tragen, kann wirklich anstrengend sein und auch den ein oder anderen Nervenzusammenbruch hervorufen (fragt mal meine Freunde), da stellt sich mir selbst  unweigerlich die Frage... warum mache ich das Ganze eigentlich?
Dann fiel mir eine kurze Geschichte ein, die das alles ganz einfach zusammenfasste und zugleich die perfekte Antwort auf die Frage der Reporterin darstellen würde.
Eine sehr gute Freundin von mir wurde einmal gefragt, ob sie denn wirklich davon überzeugt sei, dass es mir gelingen würde, meine mehr als hoch gesteckten Ziele zu verwirklichen.
Sie musste zugeben, sie hatte einen kurzen Moment des Zweifelns und suchte nach einer Alternative, doch als ihr nichts anderes einfiel, meinte sie es müsse ja klappen, WAS SOLL ER DENN SONST MACHEN?
Seien wir doch mal ehrlich, was für eine Chance hätte ich glücklich zu werden, würde ich meinen Traum nicht mehr haben? Was für eine Chance hätten wir alle noch, würde man uns unseren Traum nehmen???
Ich brauche das Rampenlicht, ich brauche das alles. Ich lebe dafür.
Ein normales Leben, wie es die meisten Menschen glücklich machen würde, wäre für mich persönlich einfach nicht das Richtige, wahrscheinlich auch, weil Normalität ohnehin nicht richtig in meinem Leben verankert ist.
Wünschen würde ich jemandem so etwas nicht, auch weil die meisten Menschen so ein Leben als verflucht ansehen würden, ich bin jedoch der Meinung, dass es mehr ein Segen ist.
Wenn man schon, dass Glück hat, mit so einer Passion für etwas bestückt zu werden, die einen trotz ständiger Schwierigkeiten und Niederlagen, durchhalten lässt, ist man es sich dann nicht einfach schuldig...
 ... schuldig weiterzumachen?
Nicht etwa weil man die Wahl hat, sondern vie mehr, weil man ansonsten einfach keine andere Chance im Leben hat, sein Glück zu finden.
Was andere dazu sagen, von einem denken oder wie man behandelt wird (beschimpft, bespuckt, geschlagen...um nur ein paar Auszüge aus The Fabulous Life of Ricci. Revue passieren zu lassen), das alles wird unwichtig, weil man am Ende des Tages mit einem Ziel zu Bett geht ... und das wiederum ist eine Sache, die ich jedem wirklich  nur wünschen kann.
Ob ich mit meiner Aussage Recht behalte, wird sich zeigen, eines jedoch kann ich euch versichern, Aufgeben.... das ist keine Option...
Die nächste Frage der Reporterin war übrigens, ob ich also selber davon überzeugt sei, berühmt zu werden. (hallo? als hätte sie mir nich zugehört!)
Ich musste schmunzeln...'Naja, sie interviewen mich doch gerade, nicht schlecht für einen Jungen aus Bad Reichenhall, von dem sie vor weniger als einem Jahr noch nie etwas gehört hatten, oder?'
'Nicht schlecht'