Sonntag, 27. Oktober 2013

Arroganz muss man sich verdienen, Honey.

Wie ihr meinem WochenRICblick bereits entnehmen konntet, standen vergangene Woche mehrere Premieren an, die wohl Wichtigste für mich selbst war es, Gastredner an der Münchner Akademie für Mode und Design zu sein.
Als man mich bat einen Vortrag über mein Leben als Blogger an der AMD zu halten, war ich zunächst etwas skeptisch.
Es handelte sich um das Fach Modejournalismus und die Studierenden waren bereits im dritten Semester, daher wusste ich nicht genau, ob ich mich der Aufgabe gewachsen fühle.
Ich liebe es zwar, vor Leuten zu sprechen und stelle mir das ja auch durchaus als Teil meiner Zukunft vor, aber wir alle erinnern uns nur zu gut an den desaströsen Vortrag von Sarah-Jessica Parker alias Carrie Bradshaw in Sex and the City.
Unter dem Titel Bright Lights Date City sollte sie verzweifelten Single-Frauen ein paar Tipps geben, wo und wie es ihnen gelingen würde, ihr Leben als Junggesellinnen hinter sich zu lassen und es endlich schaffen würden, an Dates ranzukommen - Carrie dachte, sie hätte ihre Zuhörerinnen bereits mit einem kleinen Auftaktsgag auf ihrer Seite und der Rest würde sich von selbst ergeben ... sagen wir es mal so - sie hat sich ein klein wenig verschätzt (es war eine völlige Katastrophe) und genau davor hatte ich auch Angst.
Als ich mich dann aber doch dazu überwunden hatte, diesen Vortrag zu machen, beschloss ich diese Angst mit den Studenten zu teilen und ihnen dann ein wenig von meinem Werdegang als Blogger zu erzählen und meine Anfänge als Radiomoderator von 'Ricci's Welt' im zarten Alter von 14 Jahren Revue passieren zu lassen.
Während es durchaus ein paar interessierte Studentinnen gab, die das, was ich sagte, vielleicht nicht unbedingt sofort zerreißen wollten, gab es jedoch die ein oder andere Vertreterin der Kategorie 'Ich bin 24 Jahre alt und studiere im 3. Semester-was könnte ich noch von dir lernen?'.
Ich sprach weiter und war an dem Teil meines Vortrags angelangt, an dem ich ich meine Zuhörer mit drei Tipps vertraut machen wollte, die sich aus 1. Wiedererkennungswert, 2. Ehrgeiz und 3. Kontaktfreudigkeit zusammensetzten.
Bei dem Punkt angekommen, an dem ich erklärte, dass jeder Blog heutzutage eine Botschaft und einen roten Faden braucht, um langfristig interessant zu bleiben, wechselte ich meinen Schwerpunkt und begann mit dem Thema, das der Dozentin (und Journalistin) Natasha Binar sehr am Herzen lag - Interviews.
Ich führe Interviews seit ich 14 Jahre alt bin (und gebe seit einem Jahr mindestens genauso viele, wie ich veröffentlicht habe) und erinnere mich noch sehr gut an meine holprigen ersten Gehversuche in diesem Bereich - heute, sechs Jahre später und nach der Veröffentlichung von Interviews mit Stars wie Thomas Gottschalk, David Hasselhoff, Bonnie Strange oder auch einfach der Besitzerin meines Lieblingssecondhandshops, fühle ich mich dem Ganzen durchaus mehr gewachsen. Natürlich war ich mir der Tatsache bewusst, dass ich es nicht mit 14 jährigen Möchtegern-Journalisten zu tun hatte (wie ich es damals war), sondern mit Studenten der AMD, einer Uni, die als Einzige in Deutschland das Fach Modejournalismus anbietet.
Ich beschloss daher, sie ihr Selbstbewusstsein für sich selbst sprechen zu lassen und formulierte eine Aufgabe.
Nicht etwa, um mir zu zeigen, was sie drauf haben oder auch nicht, sondern mehr, um es ihnen selbst vor Augen zu führen.
Arroganz muss man sich eben auch erst verdienen...
Im Vorhinein hatte ich erklärt, dass es bei Blog-Interviews oder Interviews im Allgemeinen darum geht, ehrliche und besondere Antworten von seinem Partner zu bekommen, damit sich diese im Anschluss nicht wie Standardantworten lesen, wie sie in jedem beliebigen Modemagazin zu finden sind.
Man sollte auf seinen Interviewpartner eingehen und sich speziell Fragen widmen, die sich mit der Person als Individuum beschäftigen - damit kommen wir auch schon zu meinem Beispiel:
'Ihr trefft Sara Nuru auf einem Event und seid Journalisten, die sie befragen sollen, bitte denkt an das, was ich euch gerade gesagt habe und stellt keine Fragen, die ein Model Tag für Tag zu hören bekommt'

Ich bekam darauf genau eine einzige Beispielfrage gestellt und die lautete: 'Was war nach GNTM?'
An sich keine schlechte Frage, allerdings ist die Antwort ja nicht schwer zu erraten, da man ihre Karriere mitverfolgen konnte.
Nach dieser Aufgabe und rund 60 Minuten war ich am Ende meines Vortrags angekommen und bei normalen Studenten, die vielleicht noch nie ein echtes Interview führen mussten, hätte ich mir nichts weiter dabei gedacht, allerdings erwarte ich mir persönlich nach einer solchen Frage an Studenten, die der Meinung sind, dass sie von 20 jährigen Quereinsteigern nichts lernen können, mehr als nur betretenes Schweigen.
Die letzte Frage bezog sich darauf, was ich in meinem Alter und meinen Qualifikationen, denn für eine Berechtigung hätte, Journalismus-Studentinnen zu belehren und ich muss sagen, dass die Antwort, die ich darauf gegeben habe, die einzige war, bei der ich Professionalität Direktheit vorgezogen habe.
Ich erklärte, dass ich nicht hier sei, um irgendjemanden zu belehren, sondern dass ich mehr darum bemüht sei, ein paar Tipps zu geben, für die ich selbst zu Beginn meiner Bloggerkarriere dankbar gewesen wäre... das war zwar die Wahrheit, aber stattdessen hätte ich ich sie gerne gefragt ob ihre journalistische Arbeit schon Artikel in der Süddeutschen Zeitung, Spiegel Online, der Online-Ausgabe der SZ oder auch nur irgendeinem Blog erntete oder woher sie sich sonst die Einstellung nehme, hierbei nichts mehr lernen zu können.
Alles in allem war es jedoch eine sehr positive Erfahrung, für die ich der AMD, ihren Studenten und insbesondere Natasha Binar sehr dankbar bin.
Heidi Klum hat einmal gesagt, dass man im Leben nur weiterkommt, wenn man aus seinen persönlichen Komfortzonen heraustritt und versucht, das Beste daraus zu machen.
Ich selbst habe aus diesem Vortrag eine Menge über mich selbst lernen dürfen und wenn auch nur eine einzige Studentin ein bisschen Inspiration aus meinen Worten ziehen konnte, hat sich die Rolle des Gastredners für mich schon gelohnt.


Thank you Stefani Mijatovic for the Photos of me during my Speech.

Freitag, 25. Oktober 2013

WochenRICblick.

Eine ereignissreiche Woche liegt hinter mir und bevor ich mich einzelnen Erlebnissen detaillierter widme, dachte ich es wäre ganz schön euch einen Einblick in die spannendste Woche seit langem zu gewähren und damit wären wir auch schon mittendrin:
Sonntag, 20. Oktober
Nachdem ich eigentlichen den kompletten Sonntag im Bett verbracht habe um mich von meiner Castingtour in Wien zu erholen, ging es abends noch für ein Interview ins Cottidiano am Gärtnerplatz (das sich in den vergangenen Wochen nicht nur zu meinem Lieblingscafe gemausert hat, sondern auch mein neuer Favorit ist, wenn es darum geht Interviews zu geben...ob das an den Muffins liegt?).
Das Interview wird demnächst auf GOLDEN PLASTIC HEROES erscheinen, einem neuen Münchner-Online Magazin, das von einem Make-Up Artist und einer Stylistin gegründet wurde und Themen wie Mode, Kunst, Lifestyle und Inspiration tiefgründiger behandeln soll, als die übliche Konkurrenz und mich für die Kategorie 'Malen mit...' befragte.
Ich bin schon sehr gespannt auf das Endergebnis und freue mich, meine Sicht der Dinge zu Fragen, die man vielleicht nicht in jedem Interview nachlesen kann, mit euch zu teilen.
Einen kurzen Teaser gibt es hier schon mal für euch zu hören:


Monatg, 21. Oktober
Morgenstund hat Gold im Mund lautete das Motto zu Beginn der Woche und das bedeutete für mich (und sechs weitere Jungs) ein Fotoshooting im Cafe Glockenspiel zum Thema Englischer Männdermode, was ziemlich spannend für mich war, da ich normalerweise nicht für typische Männer-Mode-Strecken gebucht werde.
Umso erfreuter war ich dann, als ich feststellen durfte, dass das Thema britische Teestunde war und die Accessoires in diesem Fall keine Taschen oder Gürtel waren, sondern viel mehr Sahnetorten und antikes Tee-Service.
Wie es mir hier ergangen ist und warum männliche Models doch nicht so entspannt sind, wie ich es mir immer erhofft habe, gibt es bald.

Make-Up-Artist Maria 

Dienstag. 22. Oktober
Mögen die Pressdays beginnen!

Hype this Look on LB:  Munich, I love you.

In dem Leben eines jeden (Mode-)Bloggers gibt es einen Termin im Kalender, dem man zu Beginn jeder Saison freudig entgegenblickt - die Press-Days der PR-Agenturen!
Hier werden die neusten Kollektionen und Produkte der Presse vorgestellt und man darf sich inspirieren lassen, von Taschen, Schmuck, Schuhen, Kleidung und natürlich Beauty aus allen möglichen Ländern.
Allein am Dienstag bedeutete das für mich den PR-Agenturen von SIX, Iam, Jeffrey Campbell, Tiffany's, Deichmann, Conley's, UggAustralia, Mini, Gola, Tangle Teezer, Bugatti und und und.... (die Liste wäre noch ein erhebliches Stückchen länger) einen Besuch abzustatten.
Vor allem der Schmuck von Iam und Six hat es mir angetan, Ghetto-Gold und 90er Jahre Versace-inpirierte Ketten ziehen sich durch die ganze Kollektion.



Mittwoch, 23. Oktober
Press-Days, Press-Days, Press-Days und noch lange kein Ende in Sicht!
Heute ging es jodoch bloß zu einer Agentur, die sich hauptsächlich mit dem Vertrieb von italienischen Produkten beschäftigt - in meinen Augen, also Schuhe, Schuhe, Schuhe, Mode und Taschen!
Heute hatte ich jedoch kein Rudel Blogger im Schlepptau, sondern Studenten der Akademie für Mode und Design, die sich zwei Tage lang an die Fersen einer (in ihren Augen) besonderen Person heften sollten und anschließend einen kurzen Film dazu produzieren - in diesem Fall: ICH!
Nach einem intensiven Interview und einem kurzen Abstecher in die neue Forever 21 Filiale (Kaufingerstrasse) stand für mich das Finale des Elite-Model Looks an, wo ich mit Vorjahres-Siegerin Victoria Böninger eine TheFabulousLifeofRicci.-Leserin auf dem Red Carpet traf (und zu dem ein wirklich nettes Mädchen) und Topmodel Marcus Schenkenberg mit Rückenpickel konfrontiert wurde. (am besten nicht weiter darüber nachdenken ;) )

Jewelry and Purse: SIX and Iam.
Leggings: Sisley

Donnerstag, 24. Oktober
...stand für mich eine ganz besondere Premiere an: Ein Vortrag an der Münchner Mode-Universität AMD.
Doch in diesem Fall ging es für mich nicht darum mir in einer Gastvorlesung die Worte irgendeines Redakteurs oder Designer anzuhören, sondern selber in diese Rolle zu schlüpfen und einen Vortrag über das Thema Bloggen und Interviews zu halten.
Warum diese Erfahrung eher durchwachsen war und wie ich mich als Gastsprecher geschlagen habe, könnt ihr hier auch schon bald nachlesen. (glaubt mir, das lasse ich mir nicht nehmen...)
Und wäre eine Premiere noch nicht genug, ging es im Anschluss direkt zur neuen Kollektionspräsentation von Strenesse, wo ich mich unweigerlich in einen fabelhaften, goldenen Trenchcoat verliebte, mit dem ich leider nicht viel Zeit verbringen durfte, denn das nächste Presse-Event liess nicht lange auf sich warten.


Parade-PR lud ins Glockenbachviertel, wo ich ein paar Knie-hohe Lederstiefel der Marke PEPE ROSA ein bisschen mehr nach mir aussehen lassen durfte.
Diese sind jedoch nicht für mich...sondern für EUCH!


Die braunen Lederstiefel tragen durch (selbstverständlich von mir persönlich) aufgetragende Bronze-Farbe meine Handschrift und werden in Kürze auf meiner Facebook-Seite verlost!
Wenn ihr sie gewinnen wollt, schnell Fan werden ;)
Lange konnte ich jedoch nicht bleiben, schließlich gab es noch ein Abschluss-Interview für den Kurzfilm zu führen...nachdem ich dies jedoch hinter mich gebracht hatte, hiess es dann auch endlich Feierabend.
Wobei ich das Wort endlich hier eigentlich ganz und gar nicht angebracht finde, denn genau so habe ich mir mein Leben immer vorgestellt...eine Woche voller Termine, von denen jeder einzelne mich meinem großen Traum ein Stückchen näher gebracht hat, daher ist das Gefühl, das an diesem Abend überwiegt, nicht die Freude über die beendete Arbeit, sondern Motivation jede Woche in meinem Leben zu einer derart spannenden Woche werden zu lassen und die Zeichen stehen gar nicht mal so schlecht, die nächsten PressDays lassen schließlich nicht lange auf sich warten und ich kann nur hoffen das nächste Interview, Fotoshooting und Co. auch nicht....

Samstag, 19. Oktober 2013

Vier Wände, ein Träumer und eine Menge Probleme.

Wie ihr vielleicht wisst bin ich gerade in meine erste eigene Wohnung in München gezogen und zwischen dem Gefühl von unbegrenzter Freiheit und dem ein oder anderen Nervenzusammenbruch, finde ich, dass es an der Zeit ist, ein erstes Resümee zu ziehen.
Im Vorfeld gibt es jedoch noch ein paar Dinge zu erzählen:
Obwohl ich schon in einer WG gewohnt habe, war ich stets froh zu Hause wohnen zu können und als Italiener liegt es mir wahrscheinlich in den Genen, dass ich meine liebe Mama keinesfalls verlassen würde, der Sohn in mir tendiert also ein 46 jähriger Jungeselle zu werden, der noch bei seinen Eltern wohnt - das Model jedoch strebt ganz andere Ziele an und somit auch eine andere Form von Immobilien.
WG-kompatibel zu sein ist gerade bei Anbetracht des Münchner Wohnungsmarkt eine wichtige Eigenschaft, und dazu leider eine, die ich nur teilweise zu meinem Portfolio zählen kann, also hielt ich es für das Beste etwas Eigenes zu finden (und ja dafür bin ich sogar ins Fernsehen gegangen).


Nun ein ernüchterndes halbes Jahr später, hab ich es gefunden, das perfekte Einzimmer Apartment, winzig genug um bezahlbar zu sein, groß genug um nicht als begehbarer Kleiderschrankdurchzugehen.
Der Umzug an sich war eher leicht, das ist teilweise der bereits möblierten Wohnung zu verdanken und natürlich den helfenden Händen meiner Freundin Anna, die mich dabei tatkräftig unterstützt hat (und das trotz einem plötzlichen Anfall der bell'schen Lähmung, als es um das Einräumen meiner Sachen ging...merkwürdig).
Kaum war sie jedoch außer Haus, war ich auf mich allein gestellt und damit fiel ich auch gleich auf den harten Boden der Tatsachen.
Das ist es also, mein neues Zuhause ... und obwohl ich den Platz und die Freiheit wirklich genoss, konnte ich mir nur diese eine Frage stellen .... wann werde ich mich hier zuhause fühlen?
Lange hatte ich jedoch nicht Zeit darüber nachzudenken, denn die ersten Probleme liessen nicht lange auf sich warten...
Verlegt man besispielsweise das Ladekabel seines Iphones, kann man nicht seiner Mama die Schuld zu schieben und das Selbe gilt für unheimliche Geräusche, die einen nachts heimsuchen und da man ja alleine wohnt, muss es wohl oder übel ein Geist oder ein Serienmörder sein.
(ich wüsste nicht was mir lieber ist? Ich glaube ein Geist)
Da man dann nach einer schlaflosen Nacht und einer Stunde Schlaf aber doch wieder das Licht der Welt erblicken darf und feststellt 'man hat überlebt', wird man kurzerhand dazu getrieben die kleinen Dinge zu schätzen.
Ein funktionierender Fernseher wird plötzlich zum emotionalen Erfolgserlebnis!
Außerdem kann man seine halb-nackte Interpretation von I am a Slave for you zum Besten geben und kaum ist man sich sicher und traut sich daran zu denken, dass alleine wohnen ja gar nicht so schwierig ist, wie zunächst vermutet, darf man überraschenderweise feststellen, dass man in einer Erdgeschoss-Wohnung vielleicht die Vorhänge zu ziehen sollte! (Oops I did it again!)


Krise überstanden. Man spürt das Hungergefühl in sich aufsteigen und freut sich (Tag für Tag) auf sein Abendessen, in meinem Fall Müsli.
Hat man erst einmal lange genug nichts mehr gegessen und weigert sich (wie ich) vehement dagegen kochen zu lernen, wird die Müsli-Schüssel zum Gourmet-Restaurant.


Die erste Woche ist vergangen und ich darf glücklicherweise feststellen, dass ich am Leben bin, (noch) nicht verhungert und sogar noch saubere Sachen zum Anziehen habe - ich verspüre Dankbarkeit.
Ich habe es sogar tatsächlich noch geschafft Gäste zu beherbergen und für sie ein köstlichen Snack zu kochen - Kekse, gekauft selbstverständlich, was denn auch sonst? Ein Backofen existiert in meiner Wohnung ja auch nicht.
Dafür jedoch ein Kleiderschrank und der muss gefüllt werden.
Der erste Besuch zu Hause steht also an und aus zwei Tagen werden vier, ich will nicht mehr gehen... Zuhause ist es doch am schönsten.
Dann wendet sich das Blatt jedoch, denn ich muss für ein Casting direkt nach Wien fahren und somit liegt der letzte Besuch in meinen eigenen vier Wänden nun schon fast eine ganze Woche zurück und ich merke, dass sie mir tatsächlich fehlt.
Ich sitze im Zug nach Hause - mein eigenes dieses Mal - und ich freue mich richtig darauf, angekommen - es gibt Müsli, eine Folge Sex and the City und eine langersehnte, ruhige Nacht. 
Am nächsten Morgen wache ich auf und darf feststellen zum allerersten Mal durchgeschlafen zu haben.  
Meine Frage wäre damit beantwortet und es fühlt sich verdammt gut an.


Sonntag, 6. Oktober 2013

Fashion Hero.

Deutschland bekommt einen neuen Look - heisst es in der nicht enden wollenden Prosieben-Werbung, die mit keiner geringeren als Topmodel Claudia Schiffer auf sich aufmerksam macht.
Zugegeben, ich war skeptisch, als ich von dem Gerücht hörte, dass La Schiffer als Prosieben-Moderatorin in die Fußstapfen von Heidi Klum treten soll, als ich bei den Aufzeichnungen im Studio vorbeischaute, konnte ich mich jedoch eines Besseren belehren lassen.
Ok, wirklich moderieren tut das (nennen wir es mal) medienscheue Supermodel ja auch nicht, das übernimmt Pro7-Allrounder Steven Gätjen für sie, Claudia dient den teilnehmenden Designern eher als Mentorin und hilft ihnen dabei die Looks für die Show auszuarbeiten.
Damit kommen wir auch zu den eigentlichen Stars der Sendung - den Designern!
Neben schon bekannteren Jungdesignern, wie Marcel Ostertag oder Rayan Odyll, treten insgesamt 21 junge Modeschöpfer gegeneinander an - das Ziel: verkaufen!
Eine drei-köpfige Jury (bestehend aus Einkäufern großer Modehäuser - Karstadt, Asos, S.Oliver) entscheidet durch das Kaufen der zum Wochen-Thema entwickelten Looks, wer Deutschlands neuer In-Designer wird.
Die ausgewählten Stücke gibt es dann auch in den jeweiligen Shops und gewonnen hat derjenige, der am Schluss am meisten verkauft hat und sich bis zum Ende der Show behaupten kann.
Ein neues Modeformat das der Fernsehlandschaft einen neuen (und wenn ihr mich fragt, dringend benötigten) Schwung geben könnte - man darf gespannt sein ob das auch gelingen wird, ich bin es jedenfalls.

Fashion Hero, ab 9. Oktober 2013 auf Prosieben
http://www.prosieben.de/tv/fashion-hero/video/clip/2449988-trailer-fashion-hero-1.3612135/

Rayan Odyll and me wearing Printed Sweater Rosechain.

Dienstag, 1. Oktober 2013

When Dreams come true. - Confessions of a dreamer Part 4.

Neulich verbrachte ich einen gemütlichen Nachmittag mit dem Durchstöbern von DVD-Sonderangeboten als mich eine unverkennbare Stimme mit meinen Gedanken aus der Zusammenfassung von 'Arielle die Meerjungfrau - limited Edition' riss - da war sie, meine alte Freundin Lara.
Lara und ich waren im Kindergarten gute Freunde gewesen und hatten uns ein paar Jahre nicht mehr persönlich gesehen und obwohl ihre Stimme noch immer die gleiche war und wir versuchten an die Vertrautheit von damals anzuknüpfen, waren wir heute zwei völlig unterschiedliche Menschen geworden.
Diese Begegnung liess mich zurückblicken...


Als wir klein waren, verbrachten wir den größten Teil unserer Zeit damit unerreichbares wahr werden zu lassen - wir konnten allein durch unsere Fantasie in die absurdesten Welten eintauchen und aus einem Kinderbett eine Wolfsherberge werden lassen, uns im Alter von vier Jahren zu ernstzunehmenden Erwachsenen entwickeln - Mutter, Vater, Kind spielen (was soll mir das sagen, wenn ich bei diesem Spiel immer nur den Familienhund sein wolle? Ich sollte lieber nicht darüber nachdenken) und sogar eine ganz eigene Sprache erschaffen.
Mag sein, dass das wir für die Erwachsenen um uns herum nichts weiter als spielende Kinder waren, in unserer kleinen Welt jedoch, konnten wir genau das sein, was wir sein wollten ... wann haben wir diese Eigenschaft abgelegt? Und noch viel wichtiger, warum???
Versucht man einem Kind das Wort Traum zu erklären, würde man es wahrscheinlich als Ausflug in  eine Wunschvorstellung beschreiben oder eben (wie es im Duden erklärt wird) als sehnlichst unerfüllter Wunsch - es gibt viele Beschreibungen, doch eines haben sie alle gemeinsam - Unwirklichkeit. Uns wird von klein auf beigebracht, dass Träume Träume bleiben, unerfüllbar und zu schön um wahr zu sein, doch warum muss ein Traum immer unerfüllt bleiben? Ist es nicht möglich, dass manche Träume einfach dazu bestimmt sind wahr zu werden? Quasi weniger ein Traum, sondern viel eher ein Ziel darstellen?


Jeder von uns hat als Kind Träume (die einen realistischer, die anderen eher unrealistischer oder wie in meinem Fall - komplett durchgeknallt) sei es ein Schloss, eine eigene Familie, ein Bauernhof oder eine Karriere als Popstar und obwohl meine von Hollywood-geprägten Kindesfantasien mindestens genauso unerreichbar scheinen, wie ein Adelstitel, wusste ich bereits damals, dass ich nicht locker lassen würde bis meine ewigen Träumereien real werden würden - bis heute.
Und auch wenn mir Erwachsene oder andere Kinder immer wieder weißmachen wollten, dass das wovon ich da sprach, einfach nur das war, was Kinder in meinem Alter taten, war ich davon überzeugt, dass ich eines Tages diese Art von Leben führen wollte.
Solange ich denken kann, hatte ich immer genaue Vorstellungen davon, wie mein Leben einmal aussehen sollte und bis auf meine Charmed-geprägte früh-Pubertät, in der ich mich tatsächlich für eine Hexe hielt, war es immer die selbe Art von Leben, von der ich träumte.
Ein Leben, in dem kein Tag dem anderen glich, voller Abendteuer, ein Star sein, vor der Kamera stehen, in interessante Rollen schlüpfen - jeder würde meinen Namen kennen und ein interview von mir wollen. 
Als ich jünger war, war ich nicht der Einzige in meinem Freundeskreis, der solche Wunschvorstellungen von seinem Leben hatte, wenn ich recht darüber nachdenke gab es sogar Einige, die entweder Popstar, Supermodel oder Filmstar werden wollten, im Laufe der Zeit jedoch legten sie diese Träume ab und suchten sich neue (nennt man das etwa Erwachsenwerden?) oder befinden sich immer noch auf der Suche nach solch einem Traum.
Für mich war stets klar, dass ich nicht diese Art von Traum hatte, ich wollte, dass mein Leben wirklich mal so aussehen würde und wenn ich die vergangenen Monate Revue passieren lasse, merke ich, dass ich diesem Ziel schon ein erhebliches Stück näher gekommen bin - zugegeben, ich bin noch lange nicht am Ende meiner Reise angekommen (aber wer kann das schon von sich behaupten?), doch ich habe zum ersten Mal die Art Leben geführt, von dem ich mir vor noch gar nicht allzulanger Zeit immer anhören durfte, dass es so gut wie unmöglich sei.
Ich war auf mehr roten Teppichen, als ich zählen konnte, hatte teilweise drei Fotoshootings pro Woche und durfte ganz besondere Outfits auf dem Laufsteg vorführen.
Ich konnte meinen Namen in Zeitungen lesen, habe tatsächlich Designer zu Entwürfen inspieriert und für andere Menschen eine Vorbild-Funktion eingenommen.
Außerdem habe ich zum ersten Mal auch Geld mit dem verdient, was ich liebe. (gleich vorweg, es war nicht viel, aber immerhin etwas) 
Die Modewelt ist bisher die einzige Welt, in der ich nicht nur so sein durfte, wie ich bin, sondern auch noch für das geschätzt werde, mit dem ich anderswo aneckte...vielleicht ist genau das der Grund, weshalb ich mir nie etwas sehnlichster wünschte als ein Teil dieser Welt zu sein.


Vielleicht ist es nicht unbedingt schlecht, dass nicht jeder Kindheitstraum auch tatsächlich Realität wird (die Welt könnte nicht mal ansatzweise so viele Ballerinas und Tierärzte finanzieren), vielleicht ist es sogar die klügere Entscheidung, doch in einer Zeit, in der alles möglich und auf der anderen Seite  nichts mehr realisierbar erscheint, in der wir das Selbstbewusstsein an unseren Träumen festzuhalten spätestens mit Eintritt in die Mittelstufe ablegen, sollten wir uns alle mal daran erinnern, wie es war, als wir noch den Mut hatten das zu werden, was wir sein wollten und sei es auch bloß für ein Spiel.
Es müssen nicht die Träume aus unseren Kindergartentagen sein oder gar aus unserer Teenie-Zeit, aber wir alle sollten es uns selbst schuldig sein, einen Traum zu finden, der eines Tages zu einem Ziel werden kann, aufhören bloß über die verwirklichten Träume anderer zu lesen und stattdessen unsere eigene Geschichte schreiben, ich für meinen Teil, tue es jedenfalls.