Donnerstag, 17. Juli 2014

Confessions of a hopeless Dreamer Part 6 - Tabloid Confessions.

Das Rampenlicht war bereits als kleines Kind mein Ziel (ich weiss, das habt ihr mittlerweile alle mitbekommen) und so setzte ich mich schon früh mit den Vor- und Nachteilen auseinander, die ein Leben in der Öffentlichkeit mit sich bringen würde.
Man würde viel Reisen und interessante Persönlichkeiten treffen, anderen Menschen helfen können und die atemberaubendste Mode der Welt tragen dürfen - auf der anderen Seite wäre man oft alleine, Privatsphäre würde man gar nicht mehr kennen und mit erfunden Geschichten über die eigene Person, müsste man einfach klarkommen.
Vereinfacht ausgedrückt habe ich mir das in meiner kindlichen Naivität so vorgestellt und umso näher ich meinem grossen Traum komme umso mehr darf ich feststellen, dass sich davon doch eine Menge bewahrheitet.
Ich wusste auch, dass ich eines morgens aufwachen würde und dreiste Lügen über mich in der Zeitung stehen werden und es da draussen Menschen gibt, die genau diese Lügen glauben werden.
Wenn ich es so recht bedenke, unterscheidet sich das jedoch nicht wirklich von meiner Jugend in Bad Reichenhall, vom dem her bin ich einiges gewöhnt und interessiere mich glücklicherweise nicht wirklich für die Meinung solcher Menschen.

Mein angebliches Statement im GET LUCKY MAGAZIN

Gestern Morgen war es dann jedoch so weit, dass ich mit genau so etwas konfrontiert wurde und ganz egal war es mir dann aber nicht, weil es sich anders als erwartet nicht einfach um eine Gesichte über mich handelte, sondern um ein Zitat, das aus meinem Mund stammen soll.
Ich hatte vor ein paar Wochen einem Interview zum Thema Liebe und Sexualität zugestimmt und sollte etwas zu der sehr intensiven Beziehung zu meiner besten Freundin Anna erzählen.
Ich wollte die Gelegenheit nutzen um einen kleinen Beitrag zu leisten und das Schubladen-Denken der heutigen Gesellschaft vielleicht ein bisschen zu bekämpfen und formulierte daher folgendes Statement:
''Ich glaube, dass man Verbundenheit oder Liebe über Sex hinaus definieren kann und wahre Seelenverwandschaft nicht zwingend etwas mit Sex zu tun haben muss. Die Gefühle, die ich für meine beste Freundin empfinde sind in erster Linie sicher nicht sexueller Natur, aber am Ende vielleicht sogar intensiver als die, die man in einer konventionellen Beziehung verspürt''


Was daraus wurde könnt ihr alle im aktuellen Get Lucky Magazin nachlesen. (Yay...)
Ich weiss gar nicht ob ich lachen soll oder mich einfach nur fremdschämen, denn abgesehen davon, dass aus meiner ehrlichen Liebeserklärung einfach 'ich bin a-sexuell' (sprich - ich habe keine Sexualität) wird und man das Ganze so schildert, als würde es tatsächlich von mir kommen, wurde nicht nur mein Name falsch geschrieben, sondern auch die Altersangabe. (bis ich wirklich 25 bin, passiert mir sowas dann hoffentlich nicht mehr).
Ich meine im Ernst, was war denn die Aufgabe? Packe möglichst viele Fehler in den kürzesten Satz, den du dir vorstellen kannst?
Als ich mit meinen Freundinnen sprach und die sich nach einem Lachanfall erst mal wieder beruhigen mussten, meinten alle ich sollte es ignorieren und dass ich mich lieber daran gewöhnen sollte, Lügen über mich selbst zu lesen.
Und das ist der springende Punkt dabei - es kümmert mich überhaupt nicht, dass mich Menschen für a-sexuell halten könnten (eigentlich finde ich das sogar mal eine willkommne Abwechslung), aber ich hatte wirklich etwas im Sinn als ich dem Ganzen zugestimmt habe und bin einfach enttäuscht, dass man mein Vertrauen missbraucht hat und eine so durchdachte Botschaft, wie ich sie ursprünglich im Sinn hatte,  ignoriert bloss um eine möglichst treffende Schlagzeile zu finden.
(Schäm dich, Burda Verlag!)
Ich setze mich stark dafür ein, dass Menschen aufhören ihre sexuelle Identität in schwarz und weiss zu unterteilen und stattdessen mehr nach einem Menschen suchen sollten, der sie glücklich macht und dass mich das nicht gleich a-sexuell stempelt, dürfte einem horizontlosen Vollidoten vielleicht nicht bewusst sein, einem gebildeten Journalisten aber schon.
Das ist nicht das erste Mal, dass mir in einem Interview die Worte im Mund umgedreht werden (und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch nicht das letzte Mal), aber in diesem Fall ist es mir wichtig, dass zumindest die jenigen, die diesen Blog hier lesen, wissen, was ich wirklich im Sinn hatte, denn dafür ist mir das Thema (und das Mädchen um das es geht) einfach zu wichtig.
Während ich - meiner Sexualität beraubt - nun diesen Blogeintrag verfasse, hoffe ich, dass zumindest ein paar von euch die ursprüngliche Botschaft verstehen können und sich nicht von solchen gedruckten Worten beeinflussen lassen.
Amy Winehouse sagte einmal 'In den Zeitungen von heute, wird morgen toter Fisch eingewickelt' und zum ersten Mal im Leben, kann ich wirklich nachvollziehen, was sie damit meinte…

PHOTO BY ANGELA PERON PHOTOGRAPHY

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