Donnerstag, 11. Oktober 2012

Etwas Anders.

Christina Aguilera sagte vor kurzem, dass man von rein gar nichts zu viel sein könnte. Zu dick, zu dünn, zu erotisch.... es sei alles nur Ansichtssache.
Wie kommt es dann, dass man als Person, die sich nicht in irgendwelche Schubladen stecken lässt, scheinbar ständig zu speziell ist?
Gerade in der Modewelt sollte dies doch von Vorteil sein? Und sind die Ikonen unserer Zeit nicht gerade auf Grund ihrer Einzigartigkeit zu Vorbildern geworden?
Zumindest war das mal so. Im wahren Leben ist es zwar nicht immer leicht etwas "besonderes" zu sein, gilt aber immer noch als erstrebenswert (wahrscheinlich, weil es nur die Wenigsten auch wirklich sind)
In der Modebranche wiederum zählt es zum Alltag etwas anders zu sein, wo wir auch beim Punkt wären..."etwas anders". (wie ich das hasse....)
So lange sich die Andersartigkeit noch in einem normalen Rahmen befindet (so als ob man der langweiligsten Person der Welt: Markus Lanz die Haare platinblond färben würde) ist sie eindeutig vertretbar, doch  sobald man wirklich etwas nie da gewesenes an den Tag legt, scheint das Unterfangen zu riskant und wird daher grundsätzlich erst einmal abgelehnt.
Das mag für den Rest des Planeten vollkommen akzeptabel sein, aber in einer Branche, in der sich alles um zeitgemäße Selbstverwirklichung dreht, um Provokanz, darum den Rest der Welt aus den Angeln zu heben, ist das einfach schlicht und ergreifend fake.
Die Vertreter der Modeindustrie geben sich gern jugendlich, avantgardistisch oder einfach nur besonders offen, sind in Wahrheit aber nicht mehr als eine Gruppe besser angezogener Mitläufer (deren Outfits auch nur von talentierten Stylisten zusammengestellt wurden), von Leidenschaft, geschweige denn Einzigartigkeit, leider keine Spur.
Und dieses Phänomen führt dazu, dass uns so viele unglaublich fabelhafte Designer, Models(!) oder andere Künstler verwährt bleiben.
Und dann gibt es wiederum diejenigen, die in ihrem Leben auf Grund ihrer unangepassten Persönlichkeit immer nur auf Ablehnung gestossen sind, sich aber dennoch nicht von ihrem Weg haben abbringen lassen und letztendlich zu den erfolgreichsten Vertretern ihrer Branche geworden sind. 
Ich spreche hier von Lady Gaga, die durch ihr Auftreten die Welt verändert hat und zur einflussreichen Modeikone geworden ist, von Heidi Klum, die dem Unterwäschehersteller Victoria's Secret einen Stern auf dem Walk of Fame eingebracht hat, in ihrer Heimat Deutschland aber keinen einzigen Job bekommen hat oder von Alexander McQueen, der wahrscheinlich selbst an seiner genialen Einzigartigkeit zu Grunde gegangen ist.

Ich bedaure, dass die Welt der Mode eine derartige Rückentwicklung durchmacht, sehe aber auch die Herausforderung, es dennoch zu schaffen mich in dieser Welt erfolgrreich zu etablieren und sie zu verändern (oder gar zu erschüttern?).
Ich möchte einmal selbst als Vorbild genommen werden und daher bin ich es meinem zukünftigen Ich wohl schuldig weiterzumachen, so lange, bis sich mein einziges Bestreben, das Recht zu funkeln, erfüllt.

Was ich euch damit sagen will? Ich weiß es nicht, ich bin wütend, vielleicht ist es jemand von euch ja auch?

Photo by Stanly Ipkiss (Fototrophie)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen