Montag, 29. April 2013

Das Glück des Ryan Reynolds.

Es war ein langweiliger Samstagvormittag und nachdem ich die aktuelle Ausgabe des InStyle-Magazins rauf und runter blätterte, stieß ich auf ein Ryan Reynolds Interview.
Ich bin kein sonderlich begeisterter RR-Fan (im Gegenteil, ich ärgerte mich sogar sehr darüber, dass er es bereits zum zweiten Mal auf das Cover, der zwei Mal im Jahr erscheinenden Herrenausgabe, geschafft hatte), aber die Tatsache, dass er mit GossipGirl Blake Lively (die ich wiederum sehr interessant finde) verheiratet ist, veranlasste mich das doppelseitige Interview zu lesen.
Eigentlich bloß eines dieser gewöhnlichen Ich-bin-ein-Megastar-aber-ich-lass-es-mir-nicht-anmerken-Interviews, doch als es (wie so oft) zu der Aussage kam 'Es war nicht immer leicht für mich, nach meiner ersten Fernsehserie, musste ich ganz schön kämpfen', begann ich über dieses Glück nachzudenken.
Was sich jetzt vielleicht noch nicht ganz zusammenhängend anhört, spiegelt für mich persönlich eine unzählige Aneinanderreihung von Diskussionen über die Berufswahl und meinen großen Traum wieder, den man allen Anschein nach, nur durch eine unmögliche Aneinanderreihung von glücklichen Zufällen leben kann....zumindest, wenn es nach der Meinung der Allgemeinheit geht.
Aber dazu später.
Ryan Reynolds hatte also dieses Glück, aber warum? 
Jeder, der es in der Modewelt oder in Hollywood zu etwas gebracht hat, äußert sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere mindestens einmal darüber, dass eine ganze Menge Glück nötig war um dorthin zu kommen, wo sie heute stehen, da begann ich mich unweigerlich zu fragen, warum die und nicht der oder gar warum nicht ich?
Wo finde ich mein Glück und was ist wenn ich es einfach nicht habe?
Allein schon die Worte 'Nach meiner ersten Fernsehserie' lassen es mir vor Neid eiskalt den Rücken runter laufen, denn im echten Leben bekommt man um sich schauspielerisch auszuprobieren nicht gleich eine Rolle in einer Erfolgsserie angeboten, man arbeitet sich (entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise) den Arsch auf, sei es um (wie ich) in Jeans der Größe 27 zu passen oder eben um das Privileg überhaupt in irgendeine Rolle schlüpfen zu dürfen - von einer Serienrolle ist das also noch meilenweit entfernt.
Da hätten wir es also, Ryan Reynolds sogenanntes Glück. Ich las weiter.
Ryan hatte Glück, dass so ein Casting überhaupt an seiner Schule ausgeschrieben worden war und dann natürlich das Glück, dass er teilnehmen durfte und anschließend auch das Glück genommen zu werden, obwohl er nicht zu den Besten seines Schauspielkurses zählte. Wie kann ein einzelner, durchschnittlicher Junge also derartiges Glück haben?
Nach weiteren zwei Zeilen klärte sich das Bild jedoch auf. 'Ich durfte eigentlich gar nicht zum Casting, aber ich ging trotzdem' - da haben wir es ja! Er riskierte etwas und half so seinem Glück auf die Sprünge! Hinter all dem sagenhaften Glück steckt am Ende also doch der Ehrgeiz und das wiederum ist eine Tatsache, die mich sehr beruhigte.
Vergleicht man die Biografien großer Namen, fällt auf, dass Vielen zu Beginn ihrer Karriere genau das Gegenteil von Glück vergönnt war. Gisele Bündchen beispielsweise, ist heute das bestverdienendste Supermodel der Welt und wurde in ihrer Heimat Brasilien zwar beim Burgeressen entdeckt (also Glück....), aber auch über 40 Mal abgelehnt und schaffte erst durch ihren eisernen Willen den Einstieg in ein Leben, gepflastert von Vogue-Covern und Victoria's Secret Schauen.
Was sich nun einfach und märchenhaft anhört, ist in Wahrheit das genaue Gegenteil. Nach so vielen Niederlagen weitermachen zu wollen, bedeutet nicht unbedingt Glück zu haben, es bedeutet seinem Glück nachzuhelfen.
Bei Kate Moss und Heidi Klum war es ähnlich. Letztere gewann zwar einen Modelwettbewerb, musste sich aber dann knallhart durchsetzten. Als sie unglücklicherweise feststellen musste, dass in ihrer Heimat Deutschland keine Jobs auf sie warteten, ging sie nach New York und wurde zu Germany's Topmodel - nicht durch Glück über Nacht, sondern durch Disziplin, Durchhaltevermögen und eben Ehrgeiz.
Gäbe es ein Rezept für Glück, würde es etwa aus zwei Esslöffeln Talent, einer Menge Fleiß und Ehrgeiz und einer Prise nicht vorhersehbarem Glück bestehen, wahlweise auch mit dem Glückersatz Vertrauen in sich selbst zu mischen.
Dass Glück wichtig ist um solche Karrieren aufzubauen, dürfte klar sein, aber was sollen wir tun? Es deshalb gar nicht erst versuchen? Glück ist etwas, dass einem zufällt oder auch nicht, uns deshalb nicht zu trauen unseren Traum leben zu wollen, bloß aus Angst, dass uns dieses Glück fehlen wird, wäre ein Zeichen dafür, dass uns das Wichtigste überhaupt fehlen würde - Selbstvertrauen.
Wenn ich nicht an mich glaube, warum sollte es dann irgendjemand anders tun? 
Ich denke jeder, der sich etwas Großes zum Lebenstraum macht, ganz egal um was es sich dabei handelt, sollte sich ein Vorbild an Ryan Reynolds (oh Gott, jetzt höre ich mich schon an, wie so ein Fanatiker) nehmen, seinem Glück auf die Sprünge helfen und ein bisschen mehr Vertrauen in seinen Traum setzten.
Ob es sich am Ende auszahlen wird, kann man vorher nicht sagen, aber glücklicherweise kann man das heutzutage ja bei keiner Entscheidung mehr - das wäre ja auch langweilig,oder?


2 Kommentare:

  1. ich glaube neben einer portion glück und mut ist es auch noch wichtig darüber nachzudenken WO man seine karriere startet. ich denke, dass es in gewissen ländern einfacher ist, da gewisse länder eine größere medienwirtschaft haben als die kleinen europäischen länder. eventuell muss man es wirklich machen wie die heidi und einfach abhauen, denn hier wartet wirklich niemand auf die nächsten superstars.. :/

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  2. Glück und es gibt immer Gründe, warum Menschen zu einem ganz bestimmten Ort zusammentreffen und sich daraus etwas ergibt....wenn es bedeutungslos war, wird man sich nicht erinnern, was es bedeutend.....sind neue Wege daraus entstanden...

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