Mittwoch, 24. April 2013

Von Alltag, Mustern und der anderen Sorte Kekse.


Samantha Jones aus SATC sagte einmal, dass es für sie nichts Schlimmeres gäbe als jeden Tag das Selbe zu tun und auch wenn sie es auf ihre Sexualpartner bezog, frage ich mich hat sie da nicht Recht?
Für mich persönlich erscheint es auch als Horrorvorstellung Tag für Tag den selben Aufgaben nachzugehen und so in eine Art Alltagsmonotonität zu verfallen. 
Kein Wunder, dass man(n) mit Mitte 40 schließlich genug davon hat, ausbrechen will und sich ein lächerliches Paar Schuhe oder ein Cabrio zulegen möchte, zugegeben als 20-jähriges Model bin ich von Midlife und Alltag noch weit entfernt, dennoch komme ich nicht um die Frage, wie viel Alltag steckt in jedem von uns?
Egal ob wir Studieren, acht Stunden pro Tag arbeiten oder eine Familie haben, jeder von uns kennt das Gefühl einmal etwas total Untypisches machen zu wollen, dem Alltag zu entfliehen - im allgemeinen Verständnis urlaubsreif zu sein, doch ist das Ganze Alltags-Ding nur eine Illusion, die uns von der Gesellschaft aufgezwungen wird? 
Wenn man sich umsieht, bemerkt man doch, dass obwohl wir alle ein unterschiedliches Leben führen, die meisten Menschen eine recht ähnliche Lebensweise pflegen.
Wann wird ein Tagesablauf zum Alltag und was kann man tun um aus dem Ganzen nichts Negatives werden zu lassen?
Sind wir am Ende abhängig von Mustern, die uns eigentlich vorgelegt werden und wenn ja, ist es möglich sich davon zu lösen?
Fragen über Fragen und keine bringt mich weiter.
Fakt ist doch, dass Monotonität eine Form von Stabilität bietet und das ist etwas Gutes, wann wird es also schlecht einen Alltag zu haben?
Nach reiflicher Überlegung und einer Packung meiner Lieblingskekse (auf die ich mich seit Jahren verlasse, wenn ich mal wieder am Rande einer existenziellen Krise befinde) bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass man diesen Punkt erreicht hat, wenn alles grau ist (und ich spreche hier nicht von Haaren).
Sowohl in der Garderobe, als auch in der Lebensführung - riskiert man aus Angst vor etwas Neuem gar nichts mehr (auch keine neuen Kekse), fährt man sich zwangsläufig fest und wird von seinem eigenen Verhaltensmuster regelrecht versklavt.
Solange man jung ist, mag man sich vielleicht einreden, dass man sich ja noch ändern kann, ist man jedoch in einem bestimmten Alter (von dem ich hoffentlich noch weit entfernt bin), weiss man gewiss, dass das nicht so einfach wird, vielleicht auch weil man es dann gar nicht mehr ändern möchte.
Also liegt es an uns unseren Alltag zu gestalten, wir haben es in der Hand, ob wir trotz Monotonität noch genügend Samantha Jones in uns haben um spontan die Dauer-Diät zu unterbrechen, das Paar Schuhe zu kaufen oder den anderen Weg zu wählen.

Wenn man einen Beruf ausübt, dann ist eine Routine im Arbeitsalltag unausweichlich, doch da kommen wir endlich zum springenden Punkt. Macht uns unser Job Spaß, nehmen wir es mit Vergnügen in Kauf einen Alltag zu bekommen, ähnlich ist das beim Essen, schmeckt es uns, werden wir es immer bestellen, freuen uns sogar darauf...bis wir es nicht mehr sehen und schmecken können, vielleicht sollten wir es also gar nicht soweit kommen lassen und zur Abwechslung mal etwas riskieren, einen anderen Designer anprobieren, eine neue Sorte Keks versuchen und wer weiß, vielleicht ändert so eine kleine Abwechslung am Ende sogar unser ursprüngliches Muster und macht uns zu einer neuen Sorte Mensch? 

Wenn sogar ein Supermodel (und Mutter!), wie Heidi Klum, einen Alltag zu haben scheint, und das obwohl sie einem der aufregendsten Jobs weltweit nachgeht und ihre Kinder in einer Stadt wie Los Angeles erzieht, hört sich ein Muster, einen Alltag oder Monotonität im Leben zu haben, doch gar nicht so schlecht an.
Wichtig ist nur, dass wir uns am Ende des (All-)Tages noch wohl in unseren Mustern fühlen und uns von ihnen nicht die Gelegenheit nehmen lassen mal spontan den anderen Keks zu essen.

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