Mittwoch, 10. Juli 2013

Mercedes Benz Fashionwekk Berlin Spring/Summer 2014.

Der Monatsbeginn Juli stand in Berlin dieses Jahr wieder ganz im Zeichen der Mode, denn das Mercedes Benz Zelt öffnete seine legendären Tore und Fashionistas weltweit kamen um die Frühjahr-Sommerkollektionen für die nächste Saison zu bestaunen. 
Und zu bestaunen gab es dieses Mal eine Menge ziemlich unterschiedlicher Trends, angefangen bei den Stoffen.
Von transparenten, Latex-ähnlichen Materialien bei Rebekka Ruetz und THE SHIT, über monochromes Schwarz bei Guido Maria Kretschmer, bis hin zu glamourösen Pailletten in nude und gold Tönen bei Marcel Ostertag und senffarbenes Wildleder von Holy Ghost, war alles dabei.
Satin, Tüll, Chiffon, Spitze - 2014 haben wir (wenn es die Designer angeht) die freie Auswahl wer wir sein wollen und wie das auszusehen hat. (was will man mehr?)

Rückblickend kann man jedoch zusammenfassen, dass die Mode geradliniger und entspannter wird. Vorbei ist die Zeit der wildgemusterten Hosen zu ebenso wild gemusterten Tops und am besten noch Jacken (wie ich es gehasst habe), willkommen heissen dürfen stattdessen Pailletten und Satin nun auch im Alltag und zugleich sollten wir schon mal einen Termin mit unseren Personal Trainern vereinbaren, denn es wird transparen, seeeeehr transparent.
Prinzipiell geht es um mehr um Individualität (das sollte es ja eigentlich bei jeder Modepräsentation sein, ist es in Wahrheit aber leider nicht immer) und Schnitt, die Mode wird zwar einfacher gestaltet, aber vielfältiger im Design, der Träger bestimmt was das Outfit aussagen soll (nächste Saison mehr denn je, wie ich finde).
Auffällig oft gab es glänzende Materialien zu sehen (Paitten, Seide, Gold- und Silber-farbener Satin), die in alltagstaugliche Looks eingearbeitet wurden. (Holy Ghost, Marcel Ostertag, Kauffeld&Jahn, Miranda Konstantinidou, Guido Maria Kretschmer etc.)

Bei den Farben kann man Smaragdgrün, Nude und Gold definitiv als Trendfarben signalisieren und auch Schwarz wird im nächsten Sommer für Furore sorgen.
Weiß, Steingrau und Anzüge im Retro-Stil a la Miami Vice (Michalsky) dominieren den Catwalk der Männermode.
Ein persönliches Highlight für mich war die Show von Miranda Konstantinidou, bei der Models zu Musik von Santana Glam-Hippie Outfits vorführten und einen Mix aus Alien und Manga Figur darstellten.
Die wohl überraschendste Kollektion präsentierte das Berliner Label Schwarzer Reiter, das seine Nachtschwärmerkollektion im Stil der goldenen 20er vorführen ließ und mit gewagten Materialmix der Farbe schwarz neues Leben einhauchte.

Wollt ihr euch selber einen Überblick verschaffen, wie es modisch gesehen im nächsten Jahr aussehen wird? Die offizielle MBFW- Homepage bietet einen Video-Kanal an, auf dem ihr alles noch einmal Revue passieren lassen könnt.


#Party
Eine Woche ganz im Zeichen der Mode wäre nur halb so lustig ohne die ein oder andere Party!
Egal ob man Kontakte knüpfen möchte oder sich nur vom Casting-Stress erholt, in Berlin findet man die ganze Woche jemanden zum Feiern.
Cookies und Felix sind Fashionweek-mäßig immer ganz weit vorne und auch das Flamingo am Hakischen Markt wurde dank Bonnie Strange und Co. zum Hot-Spot.
Patrick Mohr lud wie auch die vergangenen Male (übrigens immer öffentlich!) zur Aftershowparty ins Prince Charles.

#Model
Auch als Model konnte ich diese Saison ein paar persönliche Erfolge verbuchen.
Es ging auf den Laufsteg für Schwarzer Reiter, anschließend durfte ich auch wieder vor die Linse von Starfotograf Oliver Rath, der mich prompt dazu brachte mal eben nackt in einem öffentlichen Park (bzw. Friedhof) zu posieren.


Es ist Deutschland, ich bin mir bewusst, dass mein Typ hier nicht gerade als gefragt gilt, nachdem ich meine Herren-Castings jedoch abkelappert hatte und ich beim Letzten eher zufällig gefragt wurde, ob ich auch bereit wäre einen Damen-Look zu präsentieren, beschloss ich von nun auch alle Frauen -Castings mitzunehmen.

Ich kaufte mir ein Paar Heels (cheap und gleich mal zwei Nummern zu klein) und suchte mir meinen Weg von Casting zu Casting.
Auch wenn es dank diverser Umstände dann doch nicht geklappt hatte, kam der Look bei den Designern gut an. (ich weiss also was ich im Januar wieder zu tun habe)
Das Ganze kam sogar so gut an, dass ich nun auch bei der Berliner Modelagentur MODELFABRIK untergekommen bin und zwar für beide Geschlechter-Kategorien. (yay...)
Und da man als weibliches Model umso mehr Castings mitmacht, lernt man auch umso mehr Kolleginnen kennen.
Sämtliche Germany's next Topmodels und andere bekannte Fernsehgesichter bewiesen beim Casting, dass sie mehr sind als zickige Castingshowprodukte.

#Outfit
Eine ganze Woche nur Mode - da ist es ja wohl klar, dass sich jeder von seiner besten und außergewöhnlichsten Seite zeigen will. Falsch gedacht!
Eine ewige Aneinanderreihung von Lookbüchern und Komplettlooks aus der aktuellen Zara-Kollektion!

Natürlich gibt es hier und da auch wirklich besondere Looks zu bestaunen, aber die Mehrheit traut sich kaum noch was, dabei vergessen die meisten wohl, dass der eigentliche Grund warum man in ein Outfit mehr Mühe als nur nicht-nackt-sein investiert, Selbstdarstellung sein sollte.
Mode soll doch ausdrücken wer wir sind und unsere Unterschiede hervorheben und uns nicht alle gleich aussehen lassen ... klar, dass wenn man dann ein Indianer-Headdress oder Vintage-Kimonos ausführt, so manch ein Fashion-Victim am Rande des Nervenzusammenbruchs steht.
Wenn es eine Sache gibt, an der die Berliner Modewoche noch arbeiten muss, dann ist es also die Vielfältigkeit seines Publikums. (bzw. dessen Garderobe).

#Freizeit
Auch wenn es nicht viel davon gab, die wenige Freizeit, die mir zur Verfügung stand nutzte ich natürlich um eines zu tun - Shopping!
Neben meinen Lieblingsläden in Mitte und am Hakischen Markt (siehe letzter Berlin Post) entdeckte ich einen fabelhaften Second Hand-Shop mitten in der Stadt!
Hier finden sich Mode aus allen Epochen der letzten Jahrhunderthälfte und neu aufgelegte Designerteile, außerdem gibt es auch hausgemachte Plätzchen und wirklich aufmerksames Personal - empfehlenswert! (Mankii Vintage, Gormannstrasse 16, 10119 Mitte)
Wer es rosa mag, sollte Barbie's Traumhaus besuchen - das steht nun in Übergröße am Alexanderplatz und lockt für 15€ in eine Welt aus pinken Plastik und glitzernden Traumkleidern. (Wem das Ganze zu teuer ist, kann ein Blick ins Foyer werfen, in dem unzählige Puppen ausgestellt sind oder einen Cosmopolitan in Barbie's Cafe schlürfen)

#Blogger
Umso leichter verkraftet man die Tage, an denen man nicht als Model arbeiten kann, wenn man sich als Zuschauer mit den Trends von morgen vertraut machen kann.


Freitag stand das zwei Mal im Jahr stattfindende FashionBloggerCafe zur FW an, Treffpunkt für Modeblogger aus ganz Deutschland und Labels unterschiedlicher Kategorien um ihre neuen Produkte zu promoten.
Ganz vorn mit dabei - der Kosmetikhersteller Manhattan, der mit Geburtstagskind Bonnie Strange als Markenbotschafterin auf sich aufmerksam machte.
Das Jeanslabel Review ließ die Kreativität eines jeden von uns erwachen und ermöglichte es eine eigene Denim-Jacke zu designen.
Neben einer Maniküre, einem neuen Haarschnitt und einem profesionellem Make-Up lernte man hier eine Menge netter Menschen kennen und durfte seiner Kreativität in jeglicher Form freien Lauf lassen - auch das nächste Mal wieder ein absoluter Pflichttermin!

Fashionweek - für die einen ist es Arbeit, für die anderen Spaß - für viele nur Zeitverschwendung.
Ich für meinen Teil, empfinde das Ganze als eine der schönsten Wochen im Jahr!
Es ist wie ein riesiges Klassentreffen, man trifft immer ein bekanntes Gesicht und lernt so viele Neue kennen, wird mit so viel Liebe empfangen und darf seine Kreativität öffentlich ausleben. 
Der Weg zum Mercedes-Benz Zelt ist gepflastert von Leidenschaft, Stolz, Tränen und Schweiss und ich empfinde es Saison für Saison wieder, als die Erfüllung all meiner Träume.


Ein herzliches Dankeschön an alle, die Jahr für Jahr ein Teil dieses Abendteuer darstellen, ich komme gerne wieder.
Review
Bonnie Strange hosts Starbucksparty // Frida Gold


Dolce and Gabbana
Casting // Markus Kenzie


Premium Young Designer Awards
Backstage at SR with Sarah-Anessa H.


Headdress
MCFITTI
Oliver Rath

                                             Castinglook 
                                Sara Kulka for K&J
                                          Rebekka Mirr for Kauffeld und Jahn
H&M Kimono 

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