Donnerstag, 5. Januar 2012

Eine merkwürdige Begegnung.

Eines morgens im Winter, bin ich aufgestanden und habe das Gefühl gehabt noch fabelhafter aussehen zu wollen, als ich das nicht ohnehin schon tat (wer kennt sie nicht, diese tage?).
So überlegte ich was ich anziehen sollte.
Nach ausgiebiger Selektion meines gesamten Kleiderschrankinhaltes (also nahezu meinen kompletten Ersparnissen) viel die Wahl auf schlichte schwarze Skinny Jeans zu einem perfektsitzenden, steingrauen Blazer.
An sich ja nichts Außergewöhnliches, doch als ich meine Bikerboots und meinen Vintage-Silberfuchspelzmantel (eher eine Jacke, wie sie Lenny Kravitz tragen würde), meine Lieblings Ray Ban Wayfarers und als Krönung noch eine amerikanische Flagge im used look als Schal um einen Hals warf, fühlte ich ausgehfertig und einfach fabelhaft.
Ich nahm meine schwarze Aktentasche und ging aus dem Haus.
Nach einem kleinen Stadtsparziergang und unzähligen verstörten Blicken der übrigen Passanten (wie immer), fühlte ich mich noch umwerfender.
Doch dann hatte ich eine Begegnung der besonderen Art.
Eine etwa achtzig jährige Dame kam mir entgegen, sie trug einen Pelzmantel zu einer dunklen Sonnenbrille, einem gemusterten Schal und einer schwarzen Stoffhose, die um ihre mageren Beine flatterte. In der rechten Hand eine schwarze Handtasche.
Wir beide verweilten einen Augenblick, neigten anerkennend den Kopf und verabschiedeten uns mit einem flüchtigen Lächeln.
Für einen kurzen Moment war es als hätte ich eine wesentlich ältere (und wesentlich weiblichere) Ausgabe von mir gesehen.
Das Ganze schien so verrückt und es zeigte mir wie schmal manchmal der Grad zwischen rebellischem Modefaible und Altweibergeschmack doch sein kann...

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