Wer kennt sie nicht, die Bewunderung der coolen Oberstufenschüler. Fast schon mehr erwachsen als jugendlich, mühelos scheinen sie das perfekte Leben zu führen zwischen Partys, Beziehungen und Schule und unter ihnen gibt es immer noch diejenigen, die einfach noch ein bisschen mehr herausstechen als der ohnehin schon omnipräsente Rest.
Ich denke so sehen die meisten Neuankömmlinge die Schüler der Abschlussklasse, freuen sich über jede Aufmerksamkeit, die Ihnen von Vertretern dieser exklusiven Gattung geschenkt und über jedes Wort, das mit Ihnen gewechselt wird. Können es kaum erwarten selbst an dieser Schwelle ihres schulischen Lebens zu sein.
In der Abschlussklasse angekommen. Keine Spur von Erwachsenen, eher ein Haufen großer Kinder, die zwar gerne feiern gehen und auch sonst die üblichen Jungen-Erwachsenen Geschichten durchmachen, aber von einer konstanten Balance ist definitiv nicht die Rede.
Omnipräsent fühlen sich die Wenigsten und obwohl man sich die Mühe macht, bestimmte Stereotypen festzulegen (die Streberin, die Tussi, der coole Biker, der Klassenclown, das Küken, der Klassensprecher, die Blondine, der Kiffer, die Gschaftlerin, der Choleriker, der Gutmütige, der Komische, der Eklige, die Dicke, der Sportler, die geschmacklose, der Nerd, die Schöne, die Coolste.... usw.) gelingt es denjenigen immer wieder, aus dem Gefängnis ihres Images auszubrechen und damit jede noch so wünschenswerte Teenie-Film Philosophie zu zerstören.
Der Weg in die Abschlussklasse hat bei mir zwölf Jahre gedauert und ich muss sagen, ich hab jedes von Ihnen genossen. Natürlich ist man (gerade in den stressigeren Phasen) froh darüber, die Schule und ihre Probleme hinter sich lassen zu können, doch dann, wenn man glaubt, einem stehe das fabelhafteste Jahr seiner Schulzeit bevor, wird einem bewusst, dass das Abschlussjahr, zwar von tollen Feiern, Abschnitten und Privilegien geschmückt ist, aber mindestens genau so viele Abschiede, Verluste und Bemühungen in sich trägt.
Ich hab in meinem Abschlussjahr so manches Abendteuer erlebt, war auf aufregenden Partys, hab die Beziehung zu meinen Klassenkameraden vertieft und hab meinen ersten ganz besonderen Kuss erlebt (ja ich weiß, ein bisschen spät vielleicht). Ich hab unschöne Unfälle miterlebt, stressbedingte Streitereien und Hass-Attacken gegenüber unbeliebten Geschichtslehrern, habe versucht mein Mathe-Defizit mit tausenden von Nachhilfestunden zu überspielen, Stunden damit verbracht meine Seminararbeit fertigzustellen und letztendlich das Abitur bestanden (mit 1,9.... ich musste das an dieser Stelle erwähnen)
Der Satz Der Weg ist das Ziel mag ein wenig abgedroschen klingen, doch genau, dass ist es was eine Schulzeit ausmacht. Die Geschichten und Persönlichkeiten, die den Abschlussjahrgang prägen, müssen auf dem Weg dorthin erlebt werden.
Und am Ende dieses ereignisreichen Jahres, steht man dann da, soll die Vergangenheit hinter sich lassen und freudig in die Zukunft blicken.
Man realisiert langsam, dass man einen der angeblich bedeutungsvollsten und schönsten Lebensabschnitte bereits hinter sich hat und spürt das Gefühl von Orientierungslosigkeit (und auch ein bisschen Angst und Alterspanik in sich aufsteigen).
Da ich mich momentan selbst an diesem Lebensabschnitt befinde, bleibt mir nichts anderes übrig, als das Beste aus dieser Zeit zu machen. Hoffen wir das Beste.
Fortsetzung folgt......
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