Dienstag, 16. April 2013

Anders sein, anders sein als alle Anderen.

Anders sein, anders sein als alle Anderen -  als ich neulich den neuen Werbeslogan der aktuellen Mercedes Benz Kampagne hörte, begann ich über das Anderssein nachzudenken.
Anders - das bin ich zweifellos, sonst würde ich nicht so oft in Konfliktsituationen geraten, aber was genau ist eigentlich anders? Um das herauszufinden müsste man ja erst einmal die Definition der Norm klären, schließlich kann sich nur in Beziehung zu etwas Normalem etwas Anderes unterscheiden.
Für mich persönlich ist normal kein erstrebenswerter Zustand, da es der graue Einheitsbrei aus überdurchschnittlich Gutem und sehr Schlechtem darstellt, den Durchschnitt, die Mehrheit eben.
Dass sich zu dieser Gruppe eigentlich niemand hingezogen fühlt, obwohl es ja die Meisten nun mal sind, dürfte sich heutzutage von selbst verstehen, dennoch wird unnormal immer noch mit etwas Negativem gleichgesetzt (außer es ist so unnormal, dass es alle sein wollen, wie unnormal ist jedoch dann wirklich?) 
Ich kann es einfach nicht leiden, wenn jemand etwas von vornherein ablehnt oder gar verurteilt, in manchen fällen sogar Angst davor hat, nur weil es ihm nicht als normal (und in dem Fall ungefährlich) vorkommt. Wir leben in einer Zeit in der es en vogue zu sein scheint alles andere zu sein als das, was alle sind, wird es dann nicht zur neuen Norm anders zu sein?
Normen bieten Sicherheit und Schutz, vielleicht auch Stabilität, denn man wird nicht dazu gezwungen seine eigene Komfortzone zu verlassen, doch sobald man ein Sättigungsgefühl an Schutz erreicht hat, scheint man ausbrechen zu wollen - eben anders sein, sich von der Masse abheben wollen, etwas wagen. Viele drücken das dann aus, indem sie sich (für sie ganz untypisch) eine farbige Hose kaufen oder blonde Strähnchen setzten lassen - sich gar eine Tättowierung zu legen, einfach etwas tun, was in ihren Augen nicht  als normal erscheint.
Doch wie gewagt ist es denn sich zu einer Gruppe zu bekennen, die vielleicht mal als unnormal galt, mittlerweile jedoch genügend Vertreter aufweist um eine eigene Norm aufzuweisen (stark tätowierte Menschen beispielsweise)?
In einer Zeit, in der alles schon eimal dagewesen zu sein scheint, ist es dann nicht völlig normal sich davon abheben zu wollen? 
Mittlerweile ist es doch so weit verbreitet anders sein zu wollen, dass man sich einfach nur eine neue Norm sucht, die sich vielleicht von der bisherigen abhebt, aber dennoch ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, dabei vergessen wir oft worum es wirklich geht -  man selbst zu sein. Normen verändern sich laufend und es wird immer jemanden geben, der mehr anders ist als man selbst, doch versucht man einfach nur das zu tun, was man wirklich ist bzw. was man wirklich möchte, ist es ganz egal was der sogenannte Mainstream macht, denn auf diese Weise verschafft man sich seine ganz eigene Norm und die ist dann so einzigartig, wie man selbst.
Also sollten wir aufhören zwanghaft zu versuchen uns unangepasst und individuell zu geben, denn das ist gar nicht nötig, das würde unser Ich-selbst-sein schon für uns erledigen und wenn es gerade in Mode ist, was wir wollen, dann ist es das eben, schließlich ist nichts schnelllebiger als das - Mode - und die ändert sich bekanntlich von Saison zu Saison, das Einzige, das uns dann noch bleibt ist unser Stil und hat man den erst einmal gefunden, braucht man sich über das Anderssein keine Gedanken mehr zu machen.

P.S.:
Wenn sechs gleiche Menschen genau das tun, worauf ich am Ende dieses Textes hinaus will und das Ganze in Kunst ausdrücken - sieht das so aus:
https://www.facebook.com/events/557544990932938/

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