Mittwoch, 28. Mai 2014

Maleficent Gala Screening.

Gestern Abend durfte ich die Premiere von Maleficent - Die dunkle Fee in München besuchen und ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber ich für meinen Teil konnte den Tag an dem diese Disney-Verfilmung im Kino zu sehen ist, wirklich nicht mehr abwarten.
Riccificent.

Nach einem kurzen Abstecher auf dem roten Teppich (der natürliche Lebensraum eines aufstrebenden Starlets), mit dem ich nach zehn Stunden Fotoshooting in der Nacht zuvor wirklich nicht mehr gerechnet hatte, ging es in die glamourösen Hallen des Gloria Filmpalasts.


Ich bin besessen von Disney-Filmen und mit der Rolle der bösen Fee aus dem Märchen Dornröschen, schlüpft Hollywood-Star Angelina Jolie in die Hörner meines Lieblings-Bösewichts und setzt damit die Messlatte was meine Erwartungen angeht hoch, sehr, sehr hoch.
Es scheint ja gerade im Trend zu liegen klassische Zeichentrick-Märchen a la Walt Disney neu aufzulegen und mit echten Schauspielern zu besetzten und obwohl jede Neu-Verfilmung ein großer Erfolg war, hoffte ich dass meine Erwartungen dieses mal nicht zu hoch waren.
Seien wir doch mal ehrlich, Angelina als Maleficent, Elle Fanning als Dornröschen - das Ganze auch noch in 3D und mit einem Titelsong gesungen von einer Frau, die selbst aussieht wie die Zeichentrick Version von Aurora (Dornröschen) - Lana del Rey - bei einer solchen Menge an Superlativen ist es doch nicht verwunderlich, dass ich mich sorgte enttäuscht zu werden!


Nachdem ich jedoch meinen Platz im Kinosaal einnehmen und mich in die zauberhafte Moorlandschaft von Maleficent entführen lassen durfte, waren jegliche Zweifel, wie weggeblasen.
Die Rolle der dunklen Fee scheint Angelina Jolie auf den Leib geschnitten zu sein (so ähnlich wie ihre Hörner von Designer Justin Smith) und erzählt die Geschichte von Dornröschen aus einem ganz neuen Blickwinkel. Auch wenn ich nicht zu viel verraten möchte, erfährt man im Film, dass die Dinge oftmals anders sind, als sie scheinen und hinter einer bösen Fee, oft eine lange und schmerzvolle Geschichte stecken kann.
Ganz besonders gefällt mir jedoch, wie der Film dem Begriff 'Wahre Liebe' eine ganz neue Bedeutung verleiht, der nicht mal wildfremde Jünglinge im Wald gerecht werden können.
Wenn ihr rausfinden wollt, was ich damit meine, müsst ihr den Film unbedingt sehen. Ich bin schon lange nicht mehr so berührt aus dem Kino gekommen und kann euch hiermit versprechen, dass sowohl Fantasy Fans, wie Action Fanatiker, die Romantiker unter euch oder auch einfach nur Freunde von wunderschönen Wangenknochen (wie ich es bin) bei Maleficent auf ihre Kosten kommen werden.
Ein Film, auf den sich das lange Warten wirklich gelohnt hat.


Bevor es jedoch zum eigentlichen Film kam, gab es eine kleine Modenschau, die Kleider von Studenten der Münchner Hochschule AMD zeigten. Bei den Entwürfen sollten sich die Studenten aus dem 2. Semester von den Eigenschaften der dunklen Fee inspirieren lassen.
Nach dem Film hatten Michi von TheLostBoy.de und ich noch die glorreiche Idee die Foto-Box in einem Maleficent Kostüm zu stürmen.
Wie man sieht, sind wir beide nicht sonderlich gut in diesen Dingen ;)

Als ich mich auf den Nachhauseweg machte, verspürte ich jenes Gefühl in meinem Bauch aufsteigen, dass mich daran erinnern sollte, wie ich mir früher mein Leben immer vorgestellt hatte.
Dafür möchte ich mich ganz, ganz herzlich bei Disney und Frandly-PR bedanken.
Der Abend war für mich persönlich, mehr als märchenhaft.

Maleficent Trailer

Samstag, 17. Mai 2014

Von Münchner U-Bahn Nächten und moderner Homophobie.

Heute ist der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie.
Höchste Zeit über meinen Mittwochabend zu sprechen, denn der beweist uns allen mal wieder, dass die Gesellschaft trotz Conchita Wurst & Co. noch lange nicht da ist, wo sie vorgibt zu sein.
Es fing ironischerweise bereits am Morgen an, als ich mich selbst im Zug nach München sitzend wiederfand, mit einer nahezu unbekannten über das Thema Selbstverwirklichung und Gesellschaftskritik sprechend - mit anderen Worten, wir redeten über Mode.
Während sie eher ein Fan von konservativen Looks war, schlägt mein Herz mehr für ausgefallenere und ja auch gerne mal ein bisschen exzentrische Outfits.
Wir unterhielten uns lange darüber, was ein unkonventionelles Styling über den Menschen dahinter aussagt und während sie vielleicht anfangs noch der Meinung war, dass jemand der sich gerne mit Blumen und Federn schmückt, dringend Aufmerksamkeit provozieren möchte und sich sogar verkleidet, versuchte ich ihr zu erklären, dass das oftmals ganz anders ist, als man vermuten mag.
Ich für meinen Teil, würde mich verkleidet fühlen, wenn ich nicht in jenen Klamotten stecken würde, die ich meine eigenen nenne. Blumenkränze, Fransen und Pailletten sind nicht dazu da um koste es was es wolle im Mittelpunkt zu stehen, im Gegenteil, sie sollen die Welt und vor allem mich selbst einfach nur daran erinnern, wer ich bin und was für ein Mensch ich sein will.
Ich habe hier schon oft geschrieben, dass blöde Kommentare und Blicke wirklich nur einen kleinen Preis darstellen, den man gerne bereit ist zu zahlen, im Gegenzug für das Gefühl das man bekommt man selbst sein zu dürfen.
Auf die Frage ob ich denn keine Angst hätte, dass ich mir dadurch die Chance entgehen lassen würde von Menschen so wahrgenommen zu werden, wie ich wirklich bin und nicht nur auf mein Äußeres reduziert zu werden, musste ich an das denken, was ich seit der achten Klasse meiner Mama immer wieder vorbetete.
'Wenn jemand blöd über mich urteilt, weil ihm mein Styling nicht gefällt und er deswegen nicht auf meine inneren Werte schaut, ist das doch das Beste was mir passieren kann - oder möchtest du so oberflächliche Menschen in deinem Leben haben? Ich jedenfalls nicht'
Und ausserdem kam ich nicht ganz dahinter, was mir dieses Gefühl geben sollte. Ist es etwa gut, zunächst für etwas akzeptiert zu werden, was man gar nicht ist? Das ist doch einfach nur falsch.
Wie dem auch sei, zog sich der Inhalt dieses Gesprächs wie ein roter Faden durch den Rest des Tages. (was rede ich denn da, durch mein ganzes Leben)
Kaum in der U-Bahn angekommen, kamen die ersten Kommentare, über die ich wirklich nur müde lachen konnte.

"Hättest du jetzt noch nen Bart würdest du genauso aussehen, wie diese Chiquita Wurst"
Wow, sieh mal einer an, die Rüpel aus der UBahn versuchen also auch ihren Horizont zu erweitern!

Und auch als ich abends auf einer Modenschau auftauchte, kam in der Schlange zur Toilette der Vergleich mit der österreichischen Travestie-Künstlerin.
Schon klar, das Thema ist gerade brand aktuell, aber steht dieser Mensch nicht für mehr, als für eine bärtige Frau? Was ist mit Toleranz, Erfolg oder gar einer Botschaft?


Mittwoch - an diesem Tag beginnt in München das Wochenende, aus diesem Grund und meiner omnipräsenten Angst etwas zu verpassen beschloss ich auch noch auszugehen.
In einem Club angekommen sprach mich ein ganz lieber Junge auf genau diese Art von Posts an, die ich gerade im Begriff bin zu verfassen. Er erzählte mir, dass er einige von Ihnen gelesen hatte und sprach mir zu unbedingt weiterzumachen und mir von solchen Leuten nichts einreden zu lassen. Er meinte, dass ich dadurch auch andere Leute inspirieren würde zu sich zu stehen.
Genau um sowas geht es am Ende des Tages doch und fest entschlossen den Tag mit diesem Erlebnis allein in Erinnerung zu behalten, wollte ich nach Hause gehen.
Wieder in der Ubahn wurde ich jedoch gleich mal eines Besseren belehrt.
(vielleicht sollte ich einfach Taxi fahren?)
Ich suchte gerade nach meiner Verbindung als zwei Jungs in meinem Alter stehen blieben und sich lautstark über mich unterhielten. 
Beleidigungen gehören zu meinem Alltag, also kümmert mich so etwas nicht weiter, als ich jedoch grauenhafter Weise feststellen durfte, dass sich einer von ihnen vorstellte, wie er mich am liebsten umbringen (!) würde und dabei so genau ins Detail ging, dass es mir fast schon den Magen umdrehte, konnte ich nicht anders als darauf einzugehen.
Ich sah einen dunkelnhäutigen Jungen vor mir und traute meinen Augen nicht. 
'Du bist Schwarz! Wenn du selber eine Minderheit bist, wie kannst du dann nur so dumm sein und selbst auf andere losgehen? Gerade du musst es doch besser wissen'
Unbeeindruckt von meinem (wie ich finde sehr cleveren) Schachzug, ging er lieber wieder auf sein Vorhaben ein, die Welt von Menschen, wie mir zu befreien.
Er meinte doch tatsächlich, dass so etwas Hässliches, wie ich es gar nicht verdient hätte in Ruhe gelassen zu werden und ich der Welt doch einen riesigen Gefallen tun würde, wenn ich mich selber umbringen würde, oder mich anzünden würde. Mit den Worten geh dich beerdigen, du hässliche transsexuelle Missgeburt verabschiedete er sich.
Ich war wirklich noch nie kurz davor  mich zu prügeln, aber siehe da, dieser Mensch weckt sogar in mir ganz neue Gefühle.
Wohlwissend, wie dieser Kampf ausgehen würde (und dafür hab ich weiss Gott zu viel Geld in mein Gesicht investiert) beschloss ich jedoch einfach nur zuzuhören. Zwischenzeitlich hab ich sogar mit dem Gedanken gespielt die Polizei zu rufen, weil ich mich schon halb tot in der Urahn habe sitzen sehen, aber dann dachte ich mir ich würde das Ganze in einem Blogeintrag festhalten. (vieeel besser, ich weiss)
Während ich da so stand und mir anhören durfte, wie schön er sich meinen doch Tod vorstellte, hatte ich nur zwei Gedanken im Kopf.
Der eine war, dass ich unbedingt so reich und berühmt werden müsste um nie wieder auch nur einen einzigen Fuß in die Ubahn setzen zu müssen und auch um Leuten, wie ihm, zu zeigen, wie weit es eine sogenannte Missgeburt doch bringen kann und ihn dann Tag für Tag von Plakatwenden entgegen zu strahlen.
Der andere Gedanke war, dass ich ihm trotz allem keine Sekunde lang die selben Sachen wünschte, die er für mich im Sinn hatte und das war ein befriedigendes Gefühl.
Diese schockierenden Outfits trug ich im Laufe des Tages, schon krass oder?

Das einzig witzige an der ganzen Sache ist jedoch, dass gar keine Blumenkränze oder bodenlange Röcke nötig waren um solche Gedanken in Menschen hervorzubringen. Meine Outfits waren, wie ich finde sogar sehr schlicht. Wäre ich ein Transsexueller, wüsste ich das ganz sicher besser zu betonen und selbst dann wäre ein derartiges Verhalten noch nicht einmal ansatzweise nachvollziehbar, geschweige denn zu rechtfertigen.
Ein Tag, viele Erkenntnisse, die mir einfach mal wieder gezeigt haben, dass es völlig egal was man trägt oder wie man auftritt, es da draussen immer dumme Menschen geben wird, die das torpedieren, was man darstellt. Egal ob man es dabei richtig übertreibt oder auf einen dezenten Look setzt.
Als er fertig war drehte ich Britney Spears' Stronger auf meinem IPod lauter und konnte mich mit der Erkenntnis auf den Nachhauseweg machen etwas zu sein, dass er wahrscheinlich niemals sein wird - etwas Besseres.

Montag, 12. Mai 2014

Ein Abend bei Strenesse.

Wie ihr es alle meiner Facebook Seite entnehmen konntet, war ich letzte Woche für ein Fotoshooting in  Berlin und während ich mich noch an der Schönheit unserer Hauptstadt erfreute, bekam ich eine Einladung zur Kollektionspräsentation von Strenesse in München.
Strenesse ist für gewöhnlich keines der Labels, mit denen ich mich privat beschäftige, zu erwachsen für mich und etwas streng, so hatte ich den Look der Marke in der Vergangenheit im Kopf.
Als ich jedoch vor gut sechs Monaten einen Blick auf die Herbst/Winter Kollektion werfen konnte, war ich überrascht von der jugendlichen Eleganz, die ich zu sehen bekam. Hautenge Lederhosen, Metallic Ensembles und natürlich der goldene Trenchcoat, der sofort mein Herz eroberte.
Ich war gespannt, was mich dieses Mal erwarten würde und ich staunte nicht schlecht, als die neuen Entwürfe der Spring/Summer Collection 2015 in Anwesenheit von Creative Director Natalie Acatrini gezeigt wurden.

TRYING SOME STRENESSE GLASSES

Obwohl Strenesse dabei seiner Markenphilosophie treu bleibt und auf Purismus setzt, sind wirklich tolle Looks herausgekommen, die teilweise sogar in eine sehr androgyne Richtung gehen.
Look Strenesse / Schuhe Birkenstock

Mein Lieblings Look war ein weisses Outfit, bestehend aus einem halb Transparenten Shirt mit halb-langen Ärmeln und einer leichten Schlaghose.
Spring Summer 2015

Die Inspiration für die neue und erstaunlich jugendliche Kollektion sei ein Wochenende in Marakesh, daher erinnern die Farbtöne an Swimmingpools, Sonne und Sand. Stiltechnisch wird Strenesse dabei sportlicher und auch ein bisschen technischer. Crop Tops und Hosen in Jogginghosen Design (seitliche Streifen) ziehen sich durch die ganze Kollektion und repräsentieren einen neuen Look, der Altbewährtes mit modernem Twist kombiniert.
Was mir persönlich gut gefallen hat, war die Tatsache, dass die Outfits auf den ersten Blick eher schlicht wirken, man durch Accessoires und vielleicht auch das Einbringen seiner eigenen Persönlichkeit, wirklich einen individuellen Look kreieren kann, der zeitlos und doch modern wirkt.
Zwischen den verschiedenen Durchgängen der Kollektion war auch Dinner-Technisch Einiges geboten, was für ein Mode-Event auch nicht typisch, aber dafür sehr willkommen, ist.

Und weil man alleine nur halb so viel Spaß hat, war es sehr schön den Abend mit diesen bezaubernden Blogger-Kolleginnen aus München verbringen zu dürfen. So kommt man doch gerne nach Hause!
Danke Strenesse!

Sonntag, 11. Mai 2014

Muttertag.

Ein Post für alle tollen Mamas dieser Welt, insbesondere für die meine.
Mama

Mama, das ist meistens, das erste Wort, das wir als Kind lernen und wahrscheinlich auch das Wort, das wir in unserer Kindheit am meisten in den Mund nehmen. Mama, das ist die Person, ohne die wir nicht hier wären, nicht nur weil sie uns geboren hat, sondern auch weil sie uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Mama, das ist diejenige, die uns immer wieder auf die Nerven geht, weil wir unser Zimmer aufräumen sollen und doch Jeans mit weniger Löchern tragen sollen. Mama, das ist die, bei der es einfach am besten schmeckt und die, die nicht eher sitzt bis alle versorgt sind. Mama, das ist die, die uns so liebt, wie wir sind.
Mama ist so viel und am Ende doch noch so viel mehr.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sobald eine Frau Mutter wird, sie ihr altes Ich abstreift und von nun an bis zu ihrem Lebensende Mama ist, natürlich nicht nur, aber die Selbe ist sie ganz sicher nicht mehr.
Egal ob die Kinder, dabei längst selber erwachsen sind oder auch schon eigenen Nachwuchs haben. (oder wie in unserem Fall eigene Hunde.)
Was eine Mama leistet, ist unvergleichlich und jeder einzelne von uns, der da draussen jemanden Mama nennen darf, sollte nicht nur den Muttertag nutzen um diesen ganz besonderen Menschen die Dankbarkeit und Liebe spüren zu lassen, die Mama eben verdient hat.
Meine Mama ist nicht nur meine Mutter, sondern auch meine beste Freundin, meine ganz persönliche Stilikone und auch meine Heldin.
Ich weiss, das denkt wahrscheinlich jeder über seine Mama, aber für ein Kind, das sich bereits in jungen Jahren das Ziel gesetzt hat ein Superstar zu werden und in der Pubertät Blumenkränze der Strickmütze vorzieht, ist eine starke Mama im Schlepptau das größte Geschenk, das man sich wünschen kann.
Grenzenlose Unterstützung, das Durchmachen von jedem noch so dramatischen Nervenzusammenbruch und geliebt zu werden, so wie man ist, für das und noch viel mehr, möchte ich diesen besonderen Tag nutzen um meiner Mama Danke zu sagen.
Danke, für all die großen und kleinen Dinge, die du für mich tust. Danke, dafür dass du mir immer etwas zu essen einpackst, obwohl ich gar nicht mehr in die Schule gehe. Danke dafür, dass du lieber mit mir essen gehst, als zu kochen. Ich danke dir dafür, dass du mich immer verteidigst und zu mir stehst, auch wenn es selber zu einer Herausforderung wird. Danke, dass du mir nie das Gefühl gibst nicht geliebt zu werden. Danke dafür, dass du mir deinen Sinn für Mode vererbt hast und mich heute in deinen alten Klamotten ausgehen lässt. Ich danke dir für so vieles, das ich hier nicht mal in Worte fassen kann.
Eine Mama, wie die meine zu haben, die so viel Stärke und Liebe in sich trägt, macht mich von Tag zu Tag stolzer dein Sohn zu sein.
Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass ich Italiener bin (wo Mama sowieso das Größte ist) oder an der Tatsache, dass ich bei dir manchmal wirklich das Gefühl habe einen Engel Mutter nennen zu dürfen, aber wenn ich mich eines Tages auch nur halb so stark nennen darf, wie du es die letzten 21 Jahre und auch heute für mich bist, kann ich mich wirklich einen ganzen Mann nennen.
Deine Liebe in meinem Herzen zu tragen macht mich zum glücklichsten Jungen der Welt und auch wenn ich es dir an jedem Tag sagen kann, möchte ich, dass du heute insbesondere weisst, wie stolz ich bin, jemanden wie dich meine Mama nennen zu dürfen. Ich liebe dich.
Ich hoffe alle Mamas da draussen lassen sich heute von ihren liebsten verwöhnen und dürfen die Liebe spüren, die sie uns Tag für Tag spüren lassen, ihr habt es wirklich mehr als verdient.

Mummy as Elizabeth Taylor

Samstag, 3. Mai 2014

Von frisch gewaschenen Haaren und der Lust aufs Ausgehen.

Kennt ihr jene Abende, an denen man es einfach nicht schafft zu Hause zu bleiben, obwohl alles darauf hindeutet, dass es ratsamer wäre, das Haus nicht mehr zu verlassen?
Diese Lust aufs Ausgehen, obwohl all deine Freunde andere Pläne haben und du eigentlich gar nicht weisst, was du mit dem Abend anfangen sollst, dich aber dennoch in dein Lieblingsoutfit schmeisst und damit hoffst dein Ausgeh-Karma positiv zu beeinflussen?

Das obligatorische Selfie mit frisch gewaschenen Haaren.

Ich hatte vor Kurzem so eine Lust aufs Ausgehen und nachdem meine Freunde alle anderweitig beschäftig waren, wollte ich die Abendplanung fast schon gegen die Fernbedienung eintauschen, als ich beschloss einfach alleine auszugehen.
An einem Samstagabend alleine auszugehen (oder wie Charlotte York ihn nennt - den Dating Tag) mag zunächst vielleicht ein bisschen deprimierend wirken, in einer Stadt wie München trifft man jedoch schnell ein bekanntes Gesicht oder einen alten Bekannten, bei dem man sich schon viel zu lange nicht mehr gemeldet hat.
Zuerst zog es mich in eine Bar im Glockenbachviertel, wo ich auch gleich auf eine Gruppe traf, die ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte und spätestens nach dem ersten Red Bull Sugarfree wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war doch noch auszugehen, sonst würde ich mir diesen Spaß entgehen lassen und mit 21 den fünften Abend in Folge mit meinen Freundinnen Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte verbringen, da war das natürlich viel besser.
Besser, bis zu dem Zeitpunkt als zwei der Gruppe nicht mehr aufzufinden waren und der Rest anfing zu streiten.
22.45 Uhr. Wie gewonnen, so zerronnen stand ich also doch wieder alleine da und war entschlossen, es den Streithähnen gleich zu tun und den Nachhauseweg anzutreten.
Ich wollte gerade gehen, als ich in mir erneut oben erwähnte Lust aufs Ausgehen verspürte und ich weiss nicht ob es an den Pailletten in meinem Outfit oder meinen frisch gewaschenen Haaren lag, aber irgendetwas veranlasste mich dazu in die entgegengesetzte Richtung und in einen Club zu gehen, in dem eine alte Freundin von mir arbeitete.
Ich hatte das Gefühl ich war es mir selbst und meinem Styling schuldig ausgeführt zu werden und was sollte man auch schon mit einem angebrochenen Abend anfangen? Es blieb mir quasi nichts anderes übrig als konsequent zu bleiben und weiterzumachen.
Außerdem habe ich Lara vernachlässigt, hörte ich mich denken, während ich halb erfrohren nach der Adresse auf meinem IPhone suchte.
Für wen oder was ich es letztendlich tat, wusste ich nicht, was ich jedoch wusste war, dass ich etwas erleben wollte und so besuchte ich meine Freundin Lara, die mich freudig hereinwinkte und mir eine Cola Light auf den Tresen stellte um die Zeit zu überbrücken, bis ihre Schicht zu Ende war. In der Zwischenzeit fiel mein Blick auf ein Fotografen-Pärchen, mit dem ich vor gut einem Jahr gearbeitet hatte und meine Stimmung begann wieder zu steigen.
Nach der gefühlt lustigsten Stunde meines Lebens begannen die beiden sich in zu viele Martinis und eine existenzielle Krise zu stürzen, die ich mit meinem 21 Jahren wohl noch verschlimmerte und so hielt ich es für das Beste den Dingen ihren Lauf zu lassen und es für heute gut sein zu lassen, als mir Lara sagte ihre Schicht wäre nun zu Ende und mich am Ärmel packte.
Ich überlegte ob ich nach alle dem noch in Stimmung sei, als ich bemerkte, wie viele Energy Drinks ich intus hatte und sowieso nicht schlafen hätte können, willigte ich ein.
Nach zehn Minuten in der Disco am anderen Ende der Stadt, vergnügte sich Lara mit einem Mädchen in der Ecke,  als ich nüchtern feststellen durfte, dass ich nicht nur müde und alleine war, sondern auch noch pleite. Nach Hause ging es erst mal nicht, ohne U-Bahn und ohne Taxi Geld müsste ich -Gott bewahre- den Weg auch noch laufen, also hielt ich es für das beste auf einer Bank Platz zu nehmen und auf das bittere Ende zu warten.
Während ich das tat, fiel mein Blick auf eine Gruppe von Freunden, die anders, als ich das pure Leben ausstrahlten. Ich für meinen Teil konnte nur hoffen, überhaupt noch am Leben zu sein.

… und das selbe dann nach einem solchen Abend.

Da begriff ich, dass diese blöde Lust aufs Ausgehen, von der ich die ganze Zeit sprach, kein Gefühl war, sondern einfach nur ein anderes Wort für Panik. 
Ich hatte Angst davor irgendetwas zu verpassen und dabei wusste ich nicht mal wonach ich den ganzen Abend gesucht hatte, plötzlich schien mir ein weiterer Abend mit Sex and the City und einer Schüssel Müsli verlockender, als je zuvor.
Als ich mich um 4:30 Uhr in die U-Bahn schleppte und auch noch feststellen durfte, dass der Akku meines Handys leer war, wusste ich auch was ich zu verlieren hatte - jede Menge Geld.
Am nächsten morgen, übermüdet und ausgehungert dachte ich darüber nach, was eigentlich gegen einen Samstagabend allein zu Hause einzuwenden war und beschloss von nun an die Zeichen der Nacht nicht mehr zu ignorieren.
Ich kämpfte die ganze Zeit gegen das Gefühl an einen Abend, ein gutes Outfit und auch meine Jugend zu verschwenden und letztendlich war genau das dann der Fall.
Frisch gewaschene Haare hin oder her, manchmal ist es wohl das klügste einen Abend einfach sausen zu lassen und in Schlaf zu investieren, seine Ängste bei Seite zu legen und das nächste Wochenende einfach gründlicher vorzubereiten.
Und wenn das nicht hilft, schadet es wahrscheinlich nicht sich selbst daran zu erinnern, dass man erst 21 ist, noch massenhaft Spaß im Leben haben kann und frisch gewaschene Haare am nächsten Tag ohnehin viel besser aussehen.